Festmeile in Kiel eröffnet

Tag der Deutschen Einheit Festmeile in Kiel eröffnet

Die zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit beginnt zwar erst am Donnerstag - das Bürgerfest unter dem Titel "Mut verbindet" startete aber bereits am Vortag. "Schiff ahoi" hieß es dann auch heute an der Kieler Förde. Die Marine ließ Besucher an Bord ihrer Fregatte "Schleswig-Holstein" - und auch ein Schiff der Bundespolizei war zu besichtigen.

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Fahne vom Tag der Deutschen Einheit.

Kiel feiert den Tag der Deutschen Einheit - auch die Bundesregierung ist mit vielfältigen Angeboten vertreten.

Foto: Bundesregierung/Pflug

Bei herbstlich-frischen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein öffnete die Festmeile an der Kieler Förde am Vortag des 3. Oktober ihre Tore für die Bürgerinnen und Bürger.

Neben dem beliebten Flaggenquiz, einem EU- und Bundesländer-Puzzle sowie der beliebten Sonderausgabe zu 70 Jahre Grundgesetz gab es viele weitere Möglichkeiten, die Bundesregierung live und zum Anfassen zu erleben.

Kiel erwartet rund 500.000 Besucher

In Kiel sind in diesem Jahr nicht nur die Bundesregierung, der Bundestag und der Bundesrat auf der Festmeile vertreten. Erstmals seit 2004 ist auch wieder das Bundesverfassungsgericht mit von der Partie. Auf der "Ländermeile" präsentieren sich unter anderem alle 16 Bundesländer. Die Stadt Kiel erwartet rund 500.000 Gäste.

Präsident des Bundesverfassungsgerichts zu Gast

Sturm- und regenfest mussten die Besucherinnen und Besucher zum Auftakt allerdings sein, denn der sonnige Morgen wurde im Laufe des Tages von starken Regenfällen und stürmischen Windböen abgelöst. Eine gute Gelegenheit, um sich im Zelt der Bundesregierung aufzuwärmen und dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes, Professor Dr. Andreas Voßkuhle, Gehör zu schenken. Der berichtete nicht nur von seinem liebsten Grundrecht (Artikel 1 Grundgesetz: "Die Würde des Menschen ist unantastbar"), sondern auch von so genannten "Lieblingskunden", die mit durchschnittlich 800 Verfassungsbeschwerden immer für Arbeit sorgen würden. Zum Hintergrund: Das Bundesverfassungsgericht fällt mit seinen beiden Senaten rund 6.000 Entscheidungen pro Jahr.

Kein Kaffee in roter Robe

Auch die rote Robe der obersten Verfassungshüter kam zur Sprache. Sie wird sehr nachhaltig von den Richtern des Gerichts aufgetragen, zurzeit habe man gerade erst den dritten Satz neuer Roben bestellt. Essen oder gar Kaffeetrinken mit der Robe sei deshalb ein absolutes "No Go".

Abschließend erinnerte der oberste Verfassungshüter an die Stärke unseres Grundgesetzes, dass nach 70 Jahren "mit Leben gefüllt" worden und eine "gute gelebte und in der Praxis angewendete Verfassung" sei. Deshalb trage er das Grundgesetz nicht nur in seinem Herzen sondern habe immer auch eine kleine Ausgabe bei sich, erzählte Voßkuhle unter dem Beifall der Zuhörer im Zelt.

Das Land Schleswig-Holstein ist in diesem Jahr Gastgeber des Festes zum, Tag der Deutschen Einheit, da Ministerpräsident Daniel Günther zurzeit der amtierende Bundesratspräsident ist. Auf einer Ländermeile präsentieren sich alle 16 Bundesländer.