Perspektiven in der Industrie 4.0

Gewerkschaftstag der IG Metall Perspektiven in der Industrie 4.0

Bundeskanzlerin Merkel besucht den Gewerkschaftstag der IG Metall. Dort geht es um die Zukunft der Arbeit und die Balance von Leben und Arbeiten. Die Gewerkschaft vertritt unter anderem die Branchen Metall und Elektro, Eisen und Stahl sowie Textil.

2 Min. Lesedauer

Arbeitskittel und Schutzhelme an Kleiderhaken.

Die IG Metall ist die Einzelgewerkschaft mit den meisten Mitgliedern.

Foto: Thomas Trutschel/photothek.net

Die Bundeskanzlerin spricht auf dem 23. Ordentlichen Gewerkschaftstag der IG Metall in Frankfurt am Main. Es wird um Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik, die Digitalisierung in der Arbeitswelt, Flüchtlinge sowie die Energiewende gehen.

Themen der Zukunft

Der 23. Ordentliche Gewerkschaftstag wurde am 18.Oktober 2015 eröffnet. Bundeswirtschaftsminister Gabriel ging in seinem Grußwort auf den Zustrom der Flüchtlinge nach Deutschland ein. Es gelte zu beweisen, "dass niemand hier schlechter leben muss, nur weil Flüchtlinge zu uns kommen", sagte Gabriel. Das Bildungssystem müsse modernisiert werden. Zudem seien nicht Herkunft, Geld und Beziehungen entscheidend für das Fortkommen eines Menschen, sondern das, was ein junger Mensch könne.

Der Ordentliche Gewerkschaftstag ist das höchste Organ der IG Metall und tagt alle vier Jahre. Die 485 gewählten Delegierten entscheiden – vergleichbar einem Parlament - über Ziele und Politik der Gewerkschaft für die nächsten vier Jahre. Eine Woche lang beraten die Delegierten entlang ihres Debattenpapiers über Entschließungen und Anträge. Am vergangenen wurden die geschäftsführenden Vorstandmitglieder gewählt. Zum Ersten Vorsitzenden wurde Jörg Hofmann gewählt. Er war seit 25.11.2013 Zweiter Vorsitzender der IG Metall und löst Detlef Wetzel ab. Wetzel war seit 2013 Erster Vorsitzender der IG Metall und ist nicht erneut angetreten.

Gewerkschaft mit langer Tradition

Vor fast 125 Jahren fand im Jahr 1891 in Frankfurt am Main der Gründungskongress des Deutschen Metallarbeiterverbandes statt. Dort wurde für die heutige IG Metall der Grundstein gelegt. Damals wie heute wurde über die Zukunft beraten, und wie gute Arbeit und gutes Leben vereinbart werden können. Grundlegendes Prinzip: die demokratische Beteiligung der Mitglieder.

Auf dem 23. Ordentlichen Gewerkschaftstag der IG Metall werden die Delegierten drei Entschließungen, fünf Leitanträge des Vorstandes, 455 politische Anträge und 39 Satzungsanträge diskutieren und über sie entscheiden. Sie umfassen die ganze Bandbreite der für die IG Metall relevanten Themen: Die Digitalisierung von Arbeit sowie "Industrie 4.0", die Balance zwischen Arbeit und Leben, Outsourcing und Missbrauch von Werkverträgen. Weiteres zentrales Thema: eine solidarische Alterssicherung für Jung und Alt.

Die IG Metall ist mit gut 2,3 Millionen Mitgliedern die größte Einzelgewerkschaft in der Bundesrepublik und gleichfalls die weltweit größte organisierte Arbeitnehmervertretung. Sie vertritt die in ihr organisierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Branchen Metall und Elektro, Eisen und Stahl, Textil und Bekleidung sowie Holz und Kunststoff.