Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Konferenz zur Land- und Ernährungswirtschaft Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit

"Und was gibt’s morgen? Strategien für eine nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung" – unter diesem Motto diskutierten Experten auf der Konferenz des Bundeslandwirtschaftsministeriums zukunftsfähige Lösungen für eine ressoucenschonende Land- und Ernährungswirtschaft.

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Ein Feld, umrandet von Bäumen

Die Landwirtschaft spielt auch beim Klimaschutz eine wichtige Rolle.

Foto: picture alliance / dpa

In Berlin haben Vertreter der Politik, der Land- und Ernährungswirtschaft, der Forschung und von Umweltverbänden bei der Nachhaltigkeitskonferenz des Bundeslandwirtschaftsministeriums Strategien für nachhaltige Entwicklung erörtert. Wie kann es gelingen, die Ziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, konkretisiert in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, umzusetzen? Zu dieser Frage tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über ihre Erfahrungen mit bereits wirksamen Maßnahmen aus und berieten, welche weiteren Aktivitäten notwendig sind.

Zentrale Fragestellungen dabei waren:

  • Ernährung in planetaren Grenzen – Wie ist das möglich?
  • Wie schaffen wir 20 Prozent Ökolandbau bis 2030?
  • Boden als Klimaschützer – Wie kann Humus geschützt und gesteigert werden?
  • Futtermittel aus Soja und Palmöl ohne Waldrodung – Was können wir tun?

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner stellte ihre Ansätze zur Weiterentwicklung der Land- und Ernährungswirtschaft vor. Sie betonte, dass die Landwirtschaft ressourcenschonender und die Ernährung verantwortungsvoller werden müsse. Zugleich unterstrich sie, dass Nachhaltigkeit eine Daueraufgabe sei, die nur gemeinsam erfüllt werden könne.

Der Verbraucher und sein Konsumverhalten spiele eine entscheidende Rolle, so Klöckner. Es gehe um mehr Wertschätzung für Lebensmittel, das Überdenken von Ernährungsgewohnheiten und die Reduzierung von Lebensmittelabfällen.

Maßnahmen für eine nachhaltigere Landwirtschaft

Für die Ernährungs-, Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft sind die natürlichen Ressourcen wie Boden, Wasser, Luft und die biologische Vielfalt wichtige Grundlagen. Um die Erzeugung von Lebensmitteln sicherzustellen, sei ein nachhaltiger Umgang notwendig, betonte Klöckner.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium arbeitet derzeit an einer Ackerbaustrategie. Ziel ist einerseits die Sicherstellung der Ernährungsgrundlagen für die Bevölkerung, der Futtermittel sowie die Bereitstellung biobasierter Rohstoffe. Andererseits geht es um den Schutz der natürlichen Ressourcen und die Frage, wie der Ackerbau weiter zum Klimaschutz beitragen kann. Drittes Ziel ist der Erhalt und die Förderung der Biodiversität in der Agrarlandschaft.

Der Beitrag der Landwirtschaft zum Klimaschutz

Der Landwirtschaftssektor soll nach dem Klimaschutzplan der Bundesregierung im Jahr 2030 noch höchstens 58 bis 61 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr emittieren. Schon bestehende Instrumente werden die Emissionen für das Jahr 2030 auf rund 67 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr senken. Deutschlands Landwirtschaft soll durch einen Maßnahmen-Mix klimafreundlicher werden.

  • Weniger Stickstoffüberschüsse
  • Mehr Ökolandbau
  • Weniger Emissionen in der Tierhaltung
  • Erhalt und nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder und Holzverwendung
  • Weniger Lebensmittelabfälle

Zwei Beispiele für mehr Nachhaltigkeit

Beispiel: Förderung des Ökolandbaus

Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, den Ökolandbau bis 2030 von derzeit 9,1 Prozent auf 20 Prozent zu steigern. Die "Zukunftsstrategie ökologischer Landbau" unterstützt diese Entwicklung mit 24 Maßnahmenkonzepten. Dafür stellt das Bundeslandwirtschaftsministerium im Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) jährlich 30 Millionen Euro zur Verfügung. Auch über die Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" (GAK) wird der Ökolandbau gestärkt

Beispiel: Reduzierung der Stickstoffüberschüsse

Mineraldünger sowie Wirtschaftsdünger, insbesondere Gülle, verursachen in vielen Regionen einen Stickstoffüberschuss. Dieser belastet vor allem in Form von Nitrat Böden und Grundwasser. In der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie wurde festgelegt, den Stickstoffüberschuss auf landwirtschaftlichen Flächen bis 2030 auf 70 Kilogramm pro Hektar zu senken. Bisher schwankte der Wert zwischen 80 und 100 Kilogramm. Um den Düngeeinsatz zu senken, wurde das Düngerecht bereits 2017 verschärft. Nun wurden weitere Vorschläge der EU-Kommission unterbreitet.