Positive Zwischenbilanz zu „Mental Health Coaches“
Vor einem Jahr startete das Programm „Mental Health Coaches", das Kindern und Jugendlichen in Schulen ermutigen soll, sich bei psychischen Problemen Hilfe zu holen. Das Programm sei gut angelaufen, ziehen Experten eine erste positive Zwischenbilanz.
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Angesichts zunehmender psychischer Belastungen bei Kindern und Jugendlichen hat das Bundesjugendministerium im September 2023 unter dem Motto „Sagen, was ist. Tun, was hilft.“ das Programm Mental Health Coaches gestartet. Nach einem Jahr ziehen das Bundesjugendministerium und die Träger des bundesweit an mehr als 100 Schulen laufenden Programmes im Rahmen einer Fachtagung eine Zwischenbilanz. Dabei werden auch erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation vorgestellt.
Positives Feedback an den Schulen
Das Forschungsteam der Universität Leipzig unter der Leitung von Julian Schmitz hat die Wirkung des Programms evaluiert und kommt zu dem Ergebnis, dass das Modellprojekt erfolgreich angelaufen ist. Die Schulleiterinnen und Schulleiter sowie die Mental Health Coaches berichten von einer hohen Beteiligung und Offenheit der Schülerinnen und Schüler gegenüber den Angeboten des Programms. Eine große Mehrheit der Beteiligten, auch der Schülerinnen und Schüler, wünscht sich eine Fortsetzung des Projekts.
Im vergangenen Jahr konnten circa 40.000 Schülerinnen und Schüler von mehr als 1.000 Angeboten der Mental Health Coaches profitieren. „Es ist ein kleines Programm mit sehr sehr großer Wirkung“, betonte Bundesjugendministerin Paus auf der Fachtagung.
Um die Wirkungen des Programmes unabhängig beurteilen zu können, wurde die Universität Leipzig mit einer wissenschaftlichen Evaluation beauftragt. Ergebnisse sollen im Spätherbst 2024 vorliegen.
Mental Health Coaches kommen an Schulen
Die Mental Health Coaches sind Fachleute aus der Sozialpädagogik, Sozialarbeit oder Psychologie. Sie bieten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, offen über die Dinge zu sprechen, die sie beschäftigen. Die jungen Menschen erfahren, wie sie mit belastenden Situationen umgehen können. Und sie entscheiden selbst, ob und worüber sie sprechen möchten.
Das Programm wird in die Struktur der teilnehmenden Schulen und ihre bestehenden primärpräventiven Maßnahmen im Bereich der mentalen Gesundheit eingebunden sowie in die regional vorhandenen Beratungs- und Hilfsangebote. In den Jahren 2023 und 2024 standen für das Projekt 10 Millionen Euro zur Verfügung.
Belastete Kinder und Jugendliche können sich darüber hinaus an diese beiden, vom Bund geförderten Angebote wenden:
Wer sich Sorgen macht oder einfach einen Rat braucht, kann sich an die Nummer gegen Kummer (0800 1110550) wenden. Eine Beratung ist auch per Mail möglich.
JugendNotmail ist eine Plattform und App, auf der Kinder und Jugendliche ihre Sorgen unkompliziert, vertraulich, kostenlos und datensicher teilen können. Das Online-Beratungsangebot steht Kindern und Jugendlichen rund um die Uhr zur Verfügung.