Kreative Ideen gegen Lebensmittelverschwendung

Bundespreis „Zu gut für die Tonne“ 2021 Kreative Ideen gegen Lebensmittelverschwendung

Ob die Verwertung von Lebensmitteln, die nicht „schön genug“ sind, das regelmäßige Veranstalten von Resteessen oder eine verbesserte Kühlung aus recyceltem Material – viele Ideen sorgen dafür, dass weniger Lebensmittel verkommen. Bundesernährungsministerin Klöckner hat zum sechsten Mal die innovativsten Projekte ausgezeichnet.

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Trohpäen des Bundespreises Zu gut für die Tonne

Mit dem Preis „Zu gut für die Tonne“  zeichnet die Bundesregierung innovative Projekte zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung aus.

Foto: Janine Schmitz/photothek.net/BMEL

Jede und jeder kann mithelfen, dass weniger Lebensmittel im Müll landen. Beim jährlichen Bundeswettbewerb „Zu gut für die Tonne“ stellen Privatpersonen, Vereine, Initiativen und Unternehmen ihre Projekte zur Abfallvermeidung vor. Dabei steht der Bundespreis 2021 unter dem Motto „Lebensmittel retten, Klima schützen“ und legt so besonderes Augenmerk auf den Zusammenhang zwischen Lebensmittelverschwendung und Ressourcenverbrauch. In diesem Jahr sind 160 Projektideen eingegangen. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner hat nun die Preisträger bekanntgegeben.

Ein Pool voller Ideen

Insgesamt waren 16 Projekte nominiert. Neben den Kategorien Landwirtschaft und Produktion sowie Handel wurden Preise in den Kategorien Gastronomie, Gesellschaft und Bildung sowie Digitalisierung vergeben. Dabei achtete die Jury besonders darauf, dass die Projekte leicht aufgegriffen und nachgeahmt werden können. Darüber hinaus gab es Förderpreise für weitere drei Projekte in der Start- oder Entwicklungsphase. Hier sind die Preisträger:

Kategorie Landwirtschaft und Produktion

Das Unternehmen Dörrwerk GmbH „Rettergut – die Marke, die Lebensmittel rettet“ aus Berlin stellt aus geretteten Lebensmitteln haltbare Produkte wie Suppen, Aufstriche, Nudeln, Schokolade oder Getränke her – oft in Bioqualität, meist vegan, immer vegetarisch. „Zu dick, zu dünn, zu lang, eine Farbabweichung oder ein Schaden – wir nehmen Rohstoffe, die entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette bei den Landwirten oder den Aussortierbetrieben nicht verarbeitet werden und machen daraus leckere Gericht“, erläutert der Geschäftsführer von Dörrwerk, Philipp Prechtner. Ein Teil des Umsatzes fließt zudem in Projekte zur Förderung der Wertschätzung von Lebensmitteln.

Kategorie Handel

„Veggie Specials“ aus Köln rettet Lebensmittel und bietet Sonderposten hochwertiger Bio- und Veganprodukte im eigenen Onlineshop zu niedrigeren Preisen an. In diesem Jahr starten der Betrieb zusätzlich einen ersten Lehr-Schulgarten mit einer örtlichen Grundschule.

Kategorie Gastronomie

Der 1. FC Heidenheim 1846 e. V. veranstaltet regelmäßig Resteessen für die fest angestellten Mitarbeitenden, bei dem übrig gebliebenes Essen vom Catering an Heimspieltagen verzehrt wird.

Kategorie Gesellschaft & Bildung

Die Schwestern Georgia von le Fort & Louisa Wahler aus Hamburg haben kühlende Gefäße aus recyceltem Porzellan entwickelt, in denen Obst und Gemüse durch einen natürlichen Kühleffekt optimal temperiert lagern und dadurch länger frisch bleiben.

Kategorie Digitalisierung

Die Danone GmbH in Haar bietet über Clearance-Sales, also Ausverkäufe, im neu entwickelten Onlineshop bestimmten Großkunden Produkte aus der eigenen Produktion mit einer geringen Mindestrestfrische zu Sonderkonditionen an und bewahrt dadurch noch genießbare Lebensmittel vor der Tonne.

Auf der Seite des Bundeslandwirtschaftsministeriums stehen für alle Interessierten Videos zu den ausgezeichneten und nominierten Projekten bereit.