Junge Männer besonders gefährdet

Glücksspielsucht Junge Männer besonders gefährdet

Weniger Menschen als noch 2011 haben sich in den vergangenen zwei Jahren an klassischen Lotterieangeboten beteiligt. Das Spielen an Geldautomaten hingegen hat zugenommen. Rund 438.000 Menschen sind glücksspielsüchtig, so eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

2 Min. Lesedauer

Gespannt verfolgen Millionen Menschen wöchentlich die Ziehung der Lottozahlen. Nun hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) festgestellt, dass sich im Vergleich zu 2011 weniger Menschen am staatlich kontrollierten Glückspiel beteiligen.

Rund 40 Prozent der 16- bis 65-jährigen haben mindestens ein Glückspiel im vergangenen Jahr gespielt. 2007 waren es noch gut 50 Prozent. Das ist ein deutlicher Rückgang.

Allerdings nutzen deutlich mehr Menschen Geldspielautomaten. Besonders junge Männer sind überdurchschnittlich oft an den Automaten anzutreffen.

Glücksspiel kann süchtig machen

Beim Spielen möchte jeder gewinnen. Besonders, wenn es um Geld geht, das scheinbar einfach zu bekommen ist: Kleiner Einsatz, hohe Ausschüttung.

Wenn man die Kontrolle über sein eigenes Spielverhalten verliert, wird es jedoch gefährlich. Geldspielautomaten bergen ein erheblich höheres Risiko spielsüchtig zu werden: Schnelle Spielfolgen oder Fast-Gewinne bestärken den Spieler in dem Gefühl, das Geschehen beeinflussen zu können. Die Untersuchung ergab, dass rund 438.000 Menschen krankhaft spielen.

"Männer, Menschen mit Migrationshintergrund und Arbeitslose haben nach wie vor ein erhöhtes Risiko für eine problematische Nutzung von Glücksspielangeboten. Die Hoffnung auf den großen Gewinn kann letztlich dazu führen, dass unkontrolliert gespielt wird und die Risiken unterschätzt werden", so Peter Lang von der BZgA. Fast jeder zehnte junge Mann im Alter von 18 bis 20 Jahren ist gefährdet oder bereits abhängig.

Präventiv gegen die Sucht

Der Übergang vom normalen zum süchtigen Spielen verläuft meist schleichend. Warnzeichen sind: Vernachlässigen von Familie, Freunden oder Arbeit, um zu spielen; mehr Geld einzusetzen als man hat; nur noch ans Glückspiel denken.

Umso wichtiger ist es deshalb, über die Gefahren des Glücksspiels aufzuklären. Die BZgA hat neben Broschüren und Fernsehspots viele Beratungsangebote. Auf der Webseite www.spiele-mit-verantwortung.de erhalten Betroffene und Angehörige umfangreiche Informationen. Auf www.check-dein-spiel.de kann das eigene Spielverhalten getestet werden.

Die Studie zu Glückspielverhalten und Glücksspielsucht in Deutschland wurde zum vierten Mal von der BZgA und dem Deutschen Lotto- und Totoblock durchgeführt. In einer Mobil- und Telefonbefragung wurden 11.501 Menschen zwischen 16 und 65 Jahren nach ihrem Umgang mit Glücksspielen befragt.