Job und Kind partnerschaftlich aufgeteilt

Elterngeld immer beliebter Job und Kind partnerschaftlich aufgeteilt

Immer mehr Eltern beziehen Elterngeld, um sich in den ersten Lebensmonaten intensiver um ihre Kinder kümmern zu können. Insbesondere bei den Vätern gab es im vergangenen Jahr deutlich mehr Bezieher.

2 Min. Lesedauer

ein Vater spielt mit seinen drei Kindern am Tisch

Durchschnittlich fast neun Monate beziehen Väter Elterngeld-Plus-Leistungen. 

Foto: Judith Affolter

Im vergangenen Jahr haben mehr als 1,8 Millionen Mütter und Väter Elterngeld bezogen. Das waren insgesamt vier Prozent mehr als 2017, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Einen deutlichen Anstieg gab es insbesondere bei den Vätern: Dieser betrug sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Beliebteste Familienleistung

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey freut sich über die neuen Zahlen: "Das Elterngeld bricht immer neue Rekorde. Es ist Deutschlands bekannteste und beliebteste Familienleistung." Die neuen Zahlen zeigten, "dass wir gerade auch mit dem Elterngeld Plus einen Nerv bei Müttern und Vätern treffen. Das Elterngeld Plus hilft all jenen, die schon früh wieder arbeiten und sich Job und Kind partnerschaftlich aufteilen möchten." Bemerkenswert sei, so die Ministerin, dass die durchschnittliche Bezugsdauer bei den Vätern inzwischen bei knapp neun Monaten liege.

Zwei Varianten: Basiselterngeld und ElterngeldPlus

Eltern können zwischen dem Bezug von Basiselterngeld und dem Bezug von Elterngeld Plus wählen oder beides kombinieren. Sie können untereinander aufteilen, wer wie lange zu Hause bleiben möchte. Das Elterngeld Plus fällt zwar niedriger aus, wird dafür aber länger gezahlt - bis zu 36 Bezugsmonate für beide Elternteile zusammen.

Insbesondere Frauen nutzten das Elterngeld Plus. Mit 30 Prozent entschied sich 2018 fast jede dritte berechtigte Frau in Deutschland im Rahmen ihres Elterngeldbezuges für Elterngeld Plus (2017: 26 Prozent). Bei den Männern waren es rund 13 Prozent.

Das Basiselterngeld wird für maximal 14 Monate gezahlt: Ein Elternteil kann mindestens zwei und höchstens zwölf Monate für sich in Anspruch nehmen. Zwei weitere Monate gibt es, wenn beide Partner das Kind betreuen. Alleinerziehende können 14 Monate Elterngeld beziehen.

Das Elterngeld Plus gibt es seit Juli 2015. Eltern, die während des Elterngeldbezugs in Teilzeit arbeiten möchten, werden länger unterstützt und bekommen mehr Zeit für ihre Familie. Das Elterngeld Plus wird wie das Basiselterngeld berechnet, beträgt aber maximal die Hälfte. Dafür wird es doppelt so lange gezahlt: Aus einem bisherigen Elterngeldmonat werden also zwei Elterngeld-Plus-Monate.

Bezugsdauer

Die geplante Bezugsdauer bei Müttern, die ausschließlich Basiselterngeld beantragten, betrug 2018 durchschnittlich 11,7 Monate, bei geplantem Bezug von Elterngeld Plus betrug sie 20,0 Monate. Die von Vätern angestrebte Bezugsdauer war mit durchschnittlich 3,0 Monaten bei ausschließlichem Basiselterngeld beziehungsweise mit durchschnittlich 8,9 Monaten bei Bezug von Elterngeld Plus vergleichsweise kurz.

Giffey betonte: "Aus all dem wird deutlich, dass wir an der richtigen Stelle investieren: Eine partnerschaftliche Aufteilung der Elterngeldmonate unter den Eltern gibt auch Müttern mehr Freiraum, Familie und Beruf vereinbaren zu können. So sorgt das Elterngeld auch über den Bezug hinaus dafür, dass beide Eltern und damit die ganze Familie wirtschaftlich auf stabilen Füßen stehen."