Jede Impfung zählt

Europäische Impfwoche Jede Impfung zählt

Krankheiten verhindern, bevor sie entstehen: Nichts ist dafür wirkungsvoller als Impfen. "Vorbeugen. Schützen. Impfen." – diese Botschaft steht im Mittelpunkt der diesjährigen Europäischen Impfwoche. Wie wichtig Impfungen sind, zeigt auch die Coronavirus-Pandemie.

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Impfspritzen liegen auf einem Internationalen Impfausweis.

Schutzimpfungen werden von der Gesetzlichen Krankenkasse bezahlt.

Foto: imago/Christian Ohde

Impfen schützt. Ob Tollwut, Röteln, Meningokokken, Cholera oder Diphtherie: Diese und viele weitere Infektionserkrankungen haben dank Impfungen ihren Schrecken verloren - manche sind kaum mehr bekannt. Damit das so bleibt, müssen sich genügend Menschen auch weiterhin impfen lassen.

Wie wichtig Impfungen sind, zeigt sich auch in der derzeitigen Lage, der Corona-Pandemie. Aktuell gibt es noch keinen Impfstoff. An Impfstoffen wird aber weltweit, auch in Deutschland, intensiv geforscht. Laut WHO wird dazu an mehr als 40 Impfstoff-Kandidaten gearbeitet. Fast alle Kandidaten befinden sich derzeit noch in der präklinischen Entwicklungsphase. Wann ein Impfstoff zum Schutz vor dem neuartigen Coronavirus verfügbar sein wird, lässt sich noch nicht zu sagen.

Die Euopäische Impfwoche findet jedes Jahr im April überall in Europa statt - dieses Jahr nun nicht vor Ort, sondern nur in den Medien und im Internet. Ziel ist es, höhere Durchimpfungsraten zu erreichen. Das Mittel: Eltern und Betreuer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gesundheitsberufen, politische Entscheidungsträger und Medien für die Bedeutung von Impfungen zu sensibilisieren.

Höhere Impfraten: besserer Schutz für alle

Impfen lassen kann man sich in jedem Alter. Wer jetzt seine Impflücke schließt, hilft nicht nur sich selbst. Er zeigt auch Verantwortung gegenüber denjenigen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können oder noch zu jung für eine Impfung sind. Das betrifft vor allem Babys, gerade die Altersgruppe, bei denen es am häufigsten im Falle einer Erkrankung zu ernsthaften Komplikationen kommt. Jeder, der sich impfen lässt, verhindert eine mögliche Ansteckungskette und schützt damit andere.

Das Bundesgesundheitsministerium und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung machen immer wieder darauf aufmerksam, seinen Impfstatus überprüfen zu lassen. Ein Beispiel: die Kampagne "Deutschland sucht den Impfpass".

Impfbereitschaft nimmt zu

Insgesamt nimmt die Impfbereitschaft in Deutschland leicht zu. 2019 sind die Ausgaben der Krankenkassen für Impfstoffe um gut 16 Prozent auf etwa 1,5 Milliarden Euro gestiegen. Schutzimpfungen werden in Deutschland seit 2007 von der Gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt. Welche Impfungen empfohlen werden, entscheidet die Ständige Impfkommission.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) entwickelt Impfempfehlungen für Deutschland und berücksichtigt dabei nicht nur deren Nutzen für den geimpften Einzelnen, sondern auch für die gesamte Bevölkerung. Sie ist eine ehrenamtliche, derzeit 18-köpfige Expertengruppe, die beim Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin angesiedelt ist.

Masernschutzgesetz: Impfen ist Pflicht

Eine Impfpflicht gibt es in Deutschland nicht. Mit einer Ausnahme: Masern. Seit dem 1. März 2020 müssen alle Kinder ab dem ersten Geburtstag beim Eintritt in den Kindergarten oder die Schule die von der STIKO empfohlenen Masern-Impfungen vorweisen. Denn Masern sind hoch ansteckend und können im schlimmsten Fall tödlich enden.

Kern des Masernschutzgesetzes ist die sogenannte Impfpflicht. Für wen sie gilt und was sie bedeutet – Fragen und Antworten zum Gesetz gibt es hier .