Goldene Lola für "Systemsprenger"

70. Deutscher Filmpreis Goldene Lola für "Systemsprenger"

Nora Fingscheidts "Systemsprenger" ist der große Gewinner des Deutschen Filmpreises 2020. Neben der goldenen Lola für den besten Spielfilm gewann das Drama noch sieben weitere Lolas. Über Silber freuten sich die Macher von "Berlin Alexanderplatz", Bronze ging an "Es gilt das gesprochene Wort".

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Kulturstaatsministerin Grütters und Filmakademie Präsident Matthes verleihen den Deutschen Filmpreis 2020 in einem Fernsehstudio

Glamour auch ohne Gala: Kulturstaatsministerin Grütters und Filmakademie-Präsident Matthes

Foto: Florian Liedel/Deutsche Filmakademie

Wegen der Corona-Pandemie war in diesem Jahr alles anderes: Die Verleihung des 70. Deutschen Filmpreises fand nicht im Rahmen einer glamourösen Gala sondern während einer Live-Übertragung im Fernsehstudio statt. Wie auch viele Laudatoren wurden die Preisträgerinnen und Preisträger per Video ins Studio geschaltet.

Grütters: Filmkultur ist auch in der Krise lebendig

In Zeiten des Abstandhaltens und Zuhausebleibens sei die Verleihung des Deutschen Filmpreises ein wichtiges Zeichen der Ermutigung, erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Sie freue sich, dass es dank des originellen Formats gelungen sei, in dieser historischen Ausnahmesituation den deutschen Film und die Filmschaffenden zu würdigen.

"So setzen wir ein wichtiges Zeichen der Hoffnung, da mit der Verleihung der Lola ja nicht zuletzt auch erhebliche Summen für die Finanzierung neuer Filmprojekte verbunden sind." Die Filmkultur sei auch in dieser schweren Krise lebendig, sie vermittle uns allen Freude und Zuversicht, so Grütters weiter.

Der Deutsche Filmpreis ist mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt knapp drei Millionen Euro aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin die höchst dotierte und die renommierteste Auszeichnung für den deutschen Film. Der Preis ist zugleich auch Ansporn: Die Preisgelder für die besten Spiel-, Dokumentar- und Kinderfilme müssen zweckgebunden für neue Produktionen verwendet werden. Ausgewählt werden die Preisträgerinnen und Preisträger von den Mitgliedern der Deutschen Filmakademie .

Acht Lolas für "Systemsprenger"

Zusammen mit Filmakademie-Präsident Ulrich Matthes gab die Kulturstaatsministerin die Hauptgewinner der diesjährigen Lolas bekannt. Der Deutsche Filmpreis in Gold für den besten Spielfilm ging an "Systemsprenger" in der Regie von Nora Fingscheidt.

Das Drama, das im vergangenen Jahr nach seiner Prämierung auf der Berlinale auch erfolgreich im Kino lief, räumte sieben weitere Preise ab: Neben Regie und Drehbuch wurde der Film auch für Schnitt und Ton ausgezeichnet. Die heute elfjährige Helena Zengel erhielt die Lola als beste Schauspielerin ebenso wie ihr Kollege Albrecht Schuch, der als bester Schauspieler mit einer Lola belohnt wurde. Eine weitere Trophäe ging für die beste weibliche Nebenrolle an Gabriela Maria Schneide.

Preisgelder in Höhe von fast drei Millionen Euro

Edin Hasanovic moderiert die Verleihung des 70. Deutschen Filmpreises in einem Fernsehstudio.

Moderator des Abends war der Schauspieler Edin Hasanovic.

Foto: Florian Liedel/Deutsche Filmakademie

Mit der silbernen Lola wurde die Literaturverfilmung "Berlin Alexanderplatz" von Regisseur Burhan Qurbanis prämiert. Sie war außerdem in den Kategorien Szenenbild, Kamera und Filmmusik erfolgreich. Albrecht Schuch wurde hier für die beste männliche Nebenrolle ausgezeichnet. 

Der Deutsche Filmpreis in Bronze ging an die Liebesgeschichte "Es gilt das gesprochene Wort" des Studenten-Oscar-Preisträgers Ilker Çatak. Regisseurin Caroline Link und ihr Team konnten sich über die Auszeichnung von "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" als bestem Kinderfilm freuen. Die Lola für den besten Dokumentarfilm erhielt "Born in Evin" in der Regie von Maryam Zaree.

Schon vor der Verleihung standen zwei weitere Auszeichnungen fest: Der Regisseur und Autor Edgar Reitz, der mit seiner "Heimat"-Trilogie Film- und Fernsehgeschichte geschrieben hat, erhielt den Ehrenpreis für sein Lebenswerk. "Das perfekte Geheimnis" in der Regie von Bora Dagtekin wurde als besucherstärkster Film des Jahres geehrt.

Alle Preisträgerinnen und Preisträger finden Sie hier .