Gemeinsames Engagement für die Umwelt

Konferenz zu planetaren Belastungsgrenzen Gemeinsames Engagement für die Umwelt

"Auch Deutschland muss seinen ökologischen Fußabdruck auf ein verträgliches Maß reduzieren", so Bundesumweltministerin Hendricks bei der Internationalen Konferenz zu planetaren Belastungsgrenzen. Zwei Tage lang diskutieren 400 Teilnehmer, wie sich das Konzept in Politik und Gesellschaft realisieren lässt.

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Ein Mann fällt einen Baum aus dem Regenwald.

Das Konzept der planetaren Belastungsgrenzen zeigt, wie der Mensch die Umwelt belastet und nennt Kipppunkte.

Foto: picture alliance / dpa / picture

Das Bundesumweltministerium (BMUB), das Umweltbundesamt und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt haben die Internationale Konferenz "Making the Planetary Boundaries Concept Work" initiiert. Die Teilnehmenden beschäftigen sich unter anderem mit der Frage, wie sich das Konzept in der Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik umsetzen lässt.

Ökologischer Fußabdruck

"Die Erkenntnis, dass die Belastbarkeit der Ökosysteme endlich ist, ist nicht neu", so Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. "Wir sollten neben der Klimaneutralität bis zur Mitte des Jahrhunderts eine Wirtschaftsweise anstreben, die alle Belastungsgrenzen der Umwelt respektiert." Die Einhaltung der planetaren Grenzen sei für die Umweltpolitik die zentrale Herausforderung, betonte die Ministerin.

Irreversible Folgen für die Umwelt

Das Konzept veranschauliche sehr klar die Wirkungen und Wechselwirkungen der wichtigsten ökologischen Prozesse. "Es macht außerdem deutlich, wie sehr der Mensch diese Systeme belastet und es weist auf Kipp-Punkte hin, an denen die Zerstörung der Umwelt irreversible Folgen erreicht", bekräftige Hendricks. Das Konzept der planetaren Belastungsgrenzen sei eingängig und sofort verständlich. "Das ist bei einem so komplizierten Thema eine großartige Leistung!"

Integriertes Umweltprogramm 2030

Auch im Integrierten Umweltprogramm 2030 des BMUB wird die Einhaltung der ökologischen Grenzen als zentrale Herausforderung für die Umweltpolitik eingeordnet. Den Rahmen für die internationale Umweltpolitik setzen dabei die im September 2015 von den Vereinten Nationen beschlossene Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, die Ergebnisse des Klimagipfels von Paris und des G7-Treffens 2015. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft soll das Integrierte Umweltprogramm 2030 Orientierung geben.

Konzept der planetaren Belastungsgrenzen
Dem Konzept zufolge ist die Menschheit nicht nur durch den Klimawandel bedroht. Gefährdungen ergeben sich auch durch den rasanten Verlust an biologischer Vielfalt, die Störung der Nährstoffkreisläufe von Stickstoff und Phosphor sowie hohe ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Risiken durch den globalen Landnutzungswandel.
Das Konzept der planetaren Belastungsgrenzen stützt sich einerseits auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse, andererseits auf die Anwendung des Vorsorgeprinzips. Es wurde 2009 von einer internationalen Forschergruppe um Johan Rockström und Will Steffen begründet und 2015 weiterentwickelt. Für das Konzept wurde Johan Rockström 2015 mit dem Deutschen Umweltpreis der DBU ausgezeichnet.