Gefährliche Produkte erkennen

Verbraucherschutz Gefährliche Produkte erkennen

Ob Toaster, Mehrfachstecker oder Spielzeug: Oft kaufen Verbraucher Produkte ohne zu wissen, wie sicher sie sind. Zwar sind Hersteller grundsätzlich verpflichtet, für sichere Qualität zu sorgen. Trotzdem sollten auch Verbraucher beim Kauf der Produkte genau hinschauen.

2 Min. Lesedauer

Dass Firmen vor möglichen Gefahren eines Produkts warnen oder es sogar zurückrufen, ist kein Einzelfall. Allein im Jahr 2015 stufte die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) 186 Produkte als gefährlich ein. Das geht aus dem Bericht "Gefährliche Produkte 2016" hervor. Ursache muss nicht zwangsläufig mangelndes Qualitätsmanagement des Herstellers sein. Auch inhaltliche Bestandteile von Produkten können sich als gefährlich herausstellen und zu einem Rückruf führen.

Steigende Qualitätsansprüche

Viele Unternehmen kontrollieren deswegen die Produktion umfangreich - und entdecken fehlerhafte Produkte schneller als früher. Erfahrungen der BAuA zeigen, dass Hersteller dabei nicht gleich um ihren Ruf fürchten müssen. Ganz im Gegenteil: Verbraucher wüssten es zu schätzen, wenn Unternehmen wirtschaftliche Einbußen in Kauf nehmen, um die Gesundheit ihrer Kunden zu schützen, so die Erfahrungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin mit dem Rückrufmanagement.

Nach dem Produktsicherheitsgesetz (ProdSG) müssen Hersteller und In-Verkehr-Bringer für sichere Produkte sorgen. Hersteller sind haftbar für etwaige Schäden. Der Weg dahin ist oft langwierig und das Ergebnis nicht immer absehbar. Deswegen sollten Verbraucher beim Kauf von Produkten erst gar keine Risiken eingehen.

Wenn der Käufer sich stets für die billigste Ware entscheidet, haben hochwertige Produkte grundsätzlich schlechtere Chancen. Darum ist es hilfreich, schon vor dem Kauf zu überlegen, was das Produkt leisten soll und wofür es eingesetzt wird. Brauchen Sie eine Bohrmaschine für wenige, einfache Anwendungen oder über viele Jahre hinweg für verschiedene Anwendungen?

Gute Produkte erkennen

Verbinden Sie mit einem Hersteller gute Qualität, ist das ein erstes Anzeichen für hohe Sicherheitsstandards. Achten Sie zudem auf Prüfzeichen und Gütesiegel. Ein GS-Zeichen zeigt an, dass ein Produkt den Standards des Produktsicherheitsgesetzes entspricht. Das Gütesiegel zeichnet unter anderem Maschinen, Handwerks- und Spielzeug, Elektro- und Haushaltgeräten aus. Zugleich sollten Verbraucher die Preise vergleichen. Unterdurchschnittlich niedrige Preise können bereits ein erster Hinweis für schlechte Verarbeitung sein.

Checklisten für sichere Produkte

Konkrete Kauf-Tipps für sichere Produkte finden Verbraucher auf der Internetseite der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (www.baua.de ). Neben Checklisten für ausgewählte Produkte wie etwa Rasenmäher, bietet die BAuA auch einen Kriterienkatalog für Strom, Spielzeug oder Werkzeug an. Entscheidend sei oft schon der erste Eindruck, rät die BAuA: Riecht ein Spielzeug sehr künstlich? Oder hat ein Mehrfachstecker eine zu dünne Isolierung? Dann sollten Verbraucher das Produkt besser nicht kaufen.

Informationsplattformen für Verbraucher

Gleich auf mehreren Plattformen finden sich Informationen zu herausgegebenen Produktwarnungen. Europaweit greift das "Rapid Exchange of Information System" (RAPEX) als Schnellwarnsystem. Unter www.produktsicherheitsportal.de finden sich Hinweise zu gefährlichen Produkten. Ähnlich ist auch die europäische Datenbank ICSMS aufgebaut. Verbraucher erhalten bei dort jedoch nicht nur Produktinformationen, sondern können unter der Rubrik "Behördensuche" selbst gefährliche Produkte melden (www.icsms.org ). Warnungen bei Lebensmitteln finden sich unter www.lebensmittelwarnung.de .