Für einen digitalen Binnenmarkt

Bayerische Wirtschaftsgespräche Für einen digitalen Binnenmarkt

Bundeskanzlerin Merkel hat einen digitalen Binnenmarkt für Europa gefordert. "Entscheidend ist, dass wir den europäischen Binnenmarkt um einen digitalen Binnenmarkt erweitern", sagte sie bei den Bayerischen Wirtschaftsgesprächen in München. Zudem sprach sie sich für ein multilaterales Handelssystem aus.

1 Min. Lesedauer

Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht anlässlich der Bayerischen Wirtschaftsgespräche der Vereinigung der Bayrischen Wirtschaft.

Merkel: "Wer sich auf die Globalisierung einlässt, dem stehen Chancen offen."

Foto: Bundesregierung/Bergmann

"Bis zu internationalen Regelungen im Bereich der Digitalisierung ist es noch ein weiter Weg", so Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Rede bei den Bayerischen Wirtschaftsgesprächen der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft in München. Daher müsse Europa jetzt den digitalen Binnenmarkt schaffen.

Die Kanzlerin ging dabei auf die Chancen, aber auch die Herausforderungen ein. "In der digitalen Ökonomie entwickeln sich viele neue Geschäftsmodelle. Wir müssen aber lernen, mit großen Mengen an Daten umzugehen", sagte sie.

Bekenntnis für Europa

Europa sei mehr als ein Wirtschaftsprojekt, betonte die Kanzlerin. "Unsere Werte werden wir nur bewahren können, wenn wir außenpolitisch gemeinsame Interessen vertreten. Wir müssen Europa fit machen." Die Staaten der Europäischen Union müssten ihre wirtschaftlichen Rahmenbedingungen annähern. "Wir müssen nicht alles vergemeinschaften. Wir brauchen aber eine Konvergenz der Wettbewerbsfähigkeit", machte Merkel deutlich. Risiko und Haftung müssten in einer Hand liegen.

Handelsabkommen sind wichtig

"Die Welt ist vernetzter geworden", so die Bundeskanzlerin. Gemeinsam könne auch mehr erreicht werden. "Wer sich auf die Globalisierung einlässt, dem stehen Chancen offen." Deutschland und Europa müssten mitgestalten und dürften nicht anderen das Feld überlassen. "Deshalb setzen wir uns für ein multilaterales Handelssystem ein." Das könne durch bilaterale und regionale Handelsabkommen ergänzt werden. "Auch ein transatlantisches Abkommen bleibt für mich auf der Tagesordnung", betonte Merkel.

Lob für Integration

Merkel lobte in ihrer Rede auch die Integration von Flüchtlingen. Diese sei zwischen der Staatsregierung und der bayrischen Wirtschaft gut abgestimmt. "Das kann sich sehen lassen", so die Kanzlerin. Die Integration sei ein langer Weg, den man kontinuierlich weitergehen müsse.

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ist eine branchenübergreifende Interessenvereinigung der bayerischen Wirtschaft. Der Verband vertritt 133 Arbeitgeber und Wirtschaftsverbände und damit etwa 4,7 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte.