Friedliche Revolution - 28 Jahre Mauerfall

9. November Friedliche Revolution - 28 Jahre Mauerfall

Vor 28 Jahren fiel die Berliner Mauer. Daran erinnert unter anderem die Gedenkstätte Berliner Mauer. Sie ist die zentrale Einrichtung, die an die Teilung Deutschlands erinnert. Die Arbeit der Gedenkstätten zu finanzieren, ist für den Bund wichtiger Bestandteil der gesamtstaatlichen Erinnerungskultur.

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Der 9. November 1989 gehört zu den bedeutendsten Daten der deutschen Geschichte. An diesem Tag öffnete sich die Berliner Mauer, die Familien, Freunde, Berlin und nicht zuletzt, als fortgesetzte innerdeutsche Grenze Deutschland teilte.

Zum Jahrestag dieses historischen Ereignisses hat die Gedenkstätte Berliner Mauer eine Gedenkveranstaltung und in der Kapelle der Versöhnung eine Andacht ausgerichtet. Im Jahr 2017 liegt dieses historische Ereignis bereits 28 Jahre zurück – genauso lange bestand die Mauer.

Die Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße in Berlin ist zentraler Erinnerungsort an die deutsche Teilung. Das erhaltene Stück Mauer vermittelt, wie auch die Reste der Grenzsperren, einen Eindruck der DDR-Grenzanlagen. Die Gedenkstätte befindet sich an der ehemaligen Grenzlinie. Der Ort veranschaulicht die Geschichte der deutschen Teilung und dient dem Gedenken an ihre friedliche Überwindung.

Historische Verantwortung des Bundes

Es gehört zur historischen Verantwortung, das Wissen um dieses Kapitel der deutschen Geschichte nicht dem Vergessen anheimfallen zu lassen. Kulturstaatsministerin Monika Grütters unterstützt daher die Gedenkstätte Berliner Mauer.

Die Gedenkstätte in der Bundeshauptstadt ist Teil der Stiftung Berliner Mauer. Das gilt auch für die Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde, das zentrale Museum in Deutschland zum Themenkomplex Flucht und Ausreise aus der DDR.

Wissen für nachfolgende Generationen sichern

Die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn und das Deutsch-Deutsche Museum Mödlareuth erhalten ebenfalls Förderungen aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin. Darüber hinaus veranschaulicht der BKM-finanzierte "Tränenpalast" in Berlin mit originalen Exponaten den Alltag der deutschen Teilung. Mit dem Engagement für Orte der geschichtlichen Bildung, Erinnerung und Aufarbeitung stellt der Bund die historische Wissensvermittlung auch an nachfolgende Generationen sicher.

Teilung durch die Mauer

Im August 1961 begannen die Arbeiten an der Sektorengrenze, mit der das DDR-Regime unter Walter Ulbricht den eigenen Sektor vor "Aggressionen aus dem Westen" zu schützen vorgab. Die Mauer hinderte jedoch diejenigen DDR-Bürgerinnen und -Bürger gewaltsam an der Ausreise nach Westdeutschland, die unter den repressiven Staatsorganen, der schwachen Wirtschaft und der Trennung von Angehörigen litten. Zahlreiche Fluchtversuche endeten tödlich, andere gingen als Ikonen des Freiheitswillens eines unterdrückten Staatsvolks in die Geschichte ein - der Drang nach Freiheit wurde durch die Mauer nicht gebrochen.

Freiheitsdrang überwindet Grenzen

Freiheitsforderungen wurden Ende der 1980er Jahre zunehmend lauter. Unter diesem Druck wurde im Herbst 1989 in der DDR eine neue Reiseregelung entworfen. Günter Schabowski, Mitglied des SED-Politbüros, hatte von der Regelung und der Absprache bezüglich ihrer Veröffentlichung keine Kenntnis.

Verfrüht und überraschend verkündete Schabowski am Abend des 9. November die sofortige Ausreiseerlaubnis aller DDR-Bürgerinnen und -Bürger. Diese Nachricht verbreitete sich rasant in alle Winkel der DDR. Menschenmassen drängten sich an den Grenzübergängen, die der Forderung nach sofortiger Öffnung nicht lange standhielten.

Ausgangspunkt einer neuen Epoche

Noch in derselben Nacht erlangten Zehntausende die lang ersehnte Freiheit. Die Berliner Mauer, die die ideologische Teilung Europas architektonisch sichtbar gemacht hatte, war gefallen. Die ein Jahr später vollzogene Deutsche Einheit läutete eine neue Epoche europäischer Geschichte ein – eine Epoche der Versöhnung und Einigung.

9. November markiert vier historische Wendepunkte

Der 9. November erinnert aber auch an andere tiefe Einschnitte der deutschen Geschichte; der Fall der Berliner Mauer ist nur der jüngste unter ihnen: So war der 9. November 1938 einer der abschreckendsten und zugleich symboltächtigsten  Tage der nationalsozialistischen Terrorherrschaft, als in der "Reichspogromnacht" die Gewalt an der jüdischen Bevölkerung exzessive Ausmaße annahm. Bereits 1923 scheiterte am 9. November der Putschversuch Adolf Hitlers und Erich Ludendorffs, durch den Hitler erstmals eine Diktatur zu errichten erhoffte. Am 9. November 1918 hingegen wurde die Weimarer Republik ausgerufen, die die Monarchie in Deutschland beendete.