Äthiopiens Premier - Vorbild für die Welt

Friedensnobelpreis 2019 Äthiopiens Premier - Vorbild für die Welt

Für seinen Einsatz für Frieden und internationale Zusammenarbeit, inbesondere auch im Hinblick auf die Lösung des Grenzkonflikts mit dem benachbarten Eritrea, hat der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed den Friedensnobelpreis 2019 erhalten. Kanzlerin Merkel gratulierte ihm herzlich.

2 Min. Lesedauer

Porträt von Abiy Ahmed Ali.

Erst seit April 2018 im Amt: Premierminister Abiy Ahmed Ali.

Foto: imago/ZUMA Press/Christian Minelli

"Sie haben viel Mut zum ersten Schritt auf dem Weg zur Versöhnung mit Ihrem Nachbarland Eritrea bewiesen und damit Millionen von Menschen die Chance auf Frieden eröffnet", erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem Glückwunschschreiben. "Auch Ihr unermüdlicher Einsatz für Frieden in der Region ist beispielhaft. So haben Sie zuletzt als Vermittler im Sudan einen großen Beitrag zum gewaltfreien Machtwechsel geleistet."

Einsatz für Frieden, Stabilität und Sicherheit

Zuvor hatte bereits die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer in der Regierungspressekonferenz Abiy Ahmed Ali die Glückwünsche der Bundesregierung ausgerichtet. Er sei ein sehr würdiger Nobelpreisträger und Vorbild auf der internationalen Bühne. Insbesondere mit dem Friedensschluss mit Eritrea habe der äthiopische Premierminister gezeigt, "dass es möglich ist, einen jahrelangen Konflikt mit friedlichen Mitteln zu lösen, indem man den ersten Schritt der Versöhnung geht", so Demmer weiter.

Äthiopien befindet sich nach dem Regierungswechsel 2018 in der Anfangsphase tiefgreifender politischer Wandlungs- und Transformationsprozesse. Diese haben einen starken Einfluss auf Stabilität und Sicherheit in der Region.

Aber auch über Äthiopien hinaus hat Abiy Ahmed laut Demmer "Strahlkraft und einen positiven Einfluss": Zuletzt habe er im Nachbarland Sudan vermittelt und "maßgeblich dazu beigetragen", dass es zu einem friedlichen Machtwechsel kam. 

Die Kanzlerin versicherte, Deutschland werde Äthiopien und seine Nachbarländer "auf ihrem Weg hin zu dauerhaftem Frieden und Prosperität" auch weiterhin unterstützten.

Herausragende Führungspersönlichkeit

Bundesaußenminister Maas erklärte, mit Ministerpräsident Abiy Ahmed ehre das Nobelpreiskomitee dieses Jahr "eine wirklich herausragende Führungspersönlichkeit Afrikas". Sein Mut und seine Weitsicht seien Beispiel und Vorbild weit über Afrika hinaus. Er habe in kürzester Zeit Entwicklungen auf den Weg gebracht, die niemand für möglich gehalten hatte. 

Die Verleihung des Friedensnobelpreises ist laut Maas eine ganz besondere Würdigung der im wahrsten Sinne des Wortes “guten Dienste“ von Ministerpräsident Abiy Ahmed. "Wir freuen uns mit ihm und dem äthiopischen Volk über diese Ehre." 

Abyi Ahmed Ali (geb. 15.08.1976) ist seit dem 2. April 2018 Ministerpräsident des ostafrikanischen Staates Äthiopien. Er ist Vorsitzender der regierenden Parteienkoalition Revolutionäre Front der Äthiopischen Völker (EPDRF) und der Demokratischen Organisation des Oromovolkes (OPDO). Abyi Ahmed diente in der äthiopischen Armee und in der UN-Friedensmission Ruanda.