Fachkräftestrategie Indien
Schon heute leisten indische Arbeitskräfte einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und Wertschöpfung in Deutschland. Die Bundesregierung will die Fachkräfteanwerbung in Indien nun noch weiter ausbauen.
2 Min. Lesedauer
In Zeiten des Fachkräftemangels in Deutschland will die Bundesregierung Unternehmen mit der Fachkräftestrategie Indien bei der Besetzung offener Stellen unterstützen. Dieses Vorhaben hat das Bundeskabinett nun beschlossen. Für Indien ist Deutschland ein attraktiver und verlässlicher Partner – aufgrund der im internationalen Vergleich hohen Arbeitsschutzstandards und guten Arbeits- und Lebensbedingungen hierzulande.
„Der Zuzug indischer Fachkräfte ist schon jetzt eine Erfolgsgeschichte für unser Land und diese schreiben wir mit über 30 Maßnahmen im Rahmen der Fachkräftestrategie fort“, so Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zu dem Vorhaben. Damit Arbeits- und Fachkräftemangel nicht zu einer dauerhaften Wachstumsbremse werde, ziehe die Bundesregierung alle Register im Inland, aber Deutschland brauche auch qualifizierte Fachkräfteeinwanderung aus dem Ausland.
Gut ausgebildete Fachkräfte
Indien ist wegen seiner Größe und einer im internationalen Vergleich jungen und gut ausgebildeten Bevölkerung ein besonders vielversprechender Partner für eine engere Zusammenarbeit in der Fachkräfteanwerbung.
Damit die Anwerbung erfolgreich verläuft, umfasst die Strategie viele Maßnahmen, wie beispielsweise:
- eine bessere Vermittlung in passende Jobs,
- mehr Unterstützung beim Spracherwerb,
- die effizientere Anerkennung von Berufsqualifikationen,
- moderne Verwaltungsverfahren sowie
- eine gestärkte Willkommenskultur in Deutschland.
Die Fachkräftestrategie Indien soll kommende Woche im Rahmen der deutsch-indischen Regierungskonsultationen vorgestellt werden.
Indische Arbeitskräfte leisten bereits heute einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung und Wertschöpfung in Deutschland. Sie arbeiten überdurchschnittlich oft als hoch qualifizierte Expertinnen und Experten – etwa im Gesundheits- und IT-Bereich.
Aufgrund des stetig hohen Zustroms neuer Arbeitskräfte auf den indischen Arbeitsmarkt bestehen nach Bekunden der indischen Regierung für eine Vielzahl von Berufen keine Bedenken hinsichtlich eines sogenannten Brain-Drains - also der Abwanderung von qualifizierten Menschen zum Nachteil Indiens. Einen Mangel an Fachkräften im eigenen Land befürchtet sie nicht. Im Gegenteil: Die indische Seite ist an einer aktiven Förderung von Arbeitsmigration interessiert.
Die Bundesregierung möchte die bilaterialen Beziehungen zu Indien stärken. Hierfür hat sie ein Grundsatzdokument „Fokus auf Indien“ beschlossen. Schwerpunkte des Strategiepapiers liegen im Einzelnen auf der Zusammenarbeit im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik, der Entwicklungszusammenarbeit, dem Klima- und Umweltschutz, dem Ausbau der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, der Vertiefung der Forschungs- und Wissenschaftskooperation sowie der Fachkräftegewinnung.