Europäische Ideen verteidigen

63. Europäischer Schülerwettbewerb Europäische Ideen verteidigen

"Gemeinsam in Frieden leben" – so das Motto des Europäischen Schülerwettbewerbs 2016. Mehr als 77.000 Jugendliche nahmen daran teil. Eine Bundesjury wählte 30 Gewinner aus. Sie durften drei Tage lang Berlin erkunden. Kulturstaatsministerin Grütters begrüßte die Jugendlichen im Bundeskanzleramt.

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Gemeinsam in Frieden leben

Ausgestellt im Bundespresseamt: die Gewinnerbeiträge des europäischen Schülerwettbewerb.

Foto: Bundesregierung/Tybussek

Das Bild von Nina Grabach war ein Blickfang der Ausstellung im Presse- und Besucherzentrum des Bundespresseamtes. Nicht nur die Farben, sondern auch die vielen Details beeindruckten die Besucher. Die 19jährige Schülerin der Gustav-von-Schlör-Schule in Weiden gehörte zu den insgesamt 30 Preisträgern des Europäischen Wettbewerbs, die ihre Arbeiten selbst in Berlin vorstellen durften.

Der Titel ihres Bildes ist "Frauen tragen die Hälfte des Himmels". Sie wollte damit das Leben der Frauen von der Antike bis heute zeigen. "Mir ist besonders wichtig, deutlich zu machen, welche Rolle die Frauen Europas in der Vergangenheit hatten. Jede der gezeichneten Frauen stammt aus einer anderen Zeit", so Nina Grabach. "Frauen sind sehr starke Persönlichkeiten und setzten sich schon früher für zum Beispiel die Bildung für Frauen ein. Das waren die ersten Schritte hin zu Gleichberechtigung und davon profitieren wir noch heute." Heute ist die Gleichbehandlung von Mann und Frau ein Teil unserer Wertegemeinschaft in Europa.

Bild von Nina Grabach

Bild von Nina Grabach

Foto: Nina Grabach

Preisträger zu Besuch in Berlin

Der 63. Europäische Wettbewerb stand unter dem Motto "Gemeinsam in Frieden leben". Es ging um Themen wie Zivilcourage, Toleranz, Gewalt gegen Frauen und Mädchen und friedliche Konfliktlösung. Als Sonderaufgabe sollten die Schülerinnen und Schüler ein Friedenslied komponieren.

Die Resonanz war groß – 77.139 Jugendliche von 1.153 Schulen in ganz Deutschland beteiligten sich.

Für 30 Gewinnerinnen und Gewinner der Bundesjury gab es einen besonderen Preis: Bundeskanzlerin Merkel und Bundestagspräsident Norbert Lammert luden sie vom 19. bis 21. Juni nach Berlin ein. Auf dem Programm standen Gespräche im Bundeskanzleramt, im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung sowie bei der Europäischen Kommission.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters empfing die Gewinner im Bundeskanzleramt und diskutierte mit ihnen über aktuelle politische Themen. Ihr habe es sehr viel Freude bereitet mit so "hellen" und gut informierten jungen Köpfen zu sprechen, so Grütters nach dem Gespräch.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters empfängt Gewinnerinnen und Gewinner des 63. Europäischen Wettbewerbs

Kulturstaatsministerin Grütters mit Gewinnern des Wettbewerbs

Foto: Bundesregierung/Denzel

64. Europäischer Wettbewerb

Der nächste Wettbewerb wird bereits geplant. "In Vielfalt geeint – Europa zwischen Tradition und Moderne" – das ist das Motto für 2017. Kultur ist immer im Wandel, sie ist eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Schülerinnen und Schüler sollen auf Spurensuche in Europas reichen Kulturschatz gehen. Sie sollen die kulturelle Vielfalt Europas selbstständig erforschen. Eine Sonderaufgabe fordert dazu auf, Europa aus der Perspektive neu zugewanderter Mitschülerinnen und Mitschüler zu betrachten.

Vielleicht wird der 64. Wettbewerb auch wieder dazu beitragen, dass junge Menschen in Europa ihren Kontinent neu entdecken. Für Nina Grabach ist "Europa der einzige Kontinent, der sich sehr für die Gleichstellung der Frau einsetzt" und diese sogar gesetzlich verankert hat. Sie wünscht sich nach dem Europäischen Wettbewerb ein "Umdenken im Frauenbild und eine weiterhin zunehmende Gleichberechtigung für Frauen".

Den Europäischen Wettbewerb gibt es seit 1953. Er ist damit der älteste und auch einer der renommiertesten Schülerwettbewerbe Deutschlands. Jugendliche von der ersten Klasse bis zum Abitur sind aufgerufen, zu aktuellen europäischen Themen kreative Beiträge einzureichen. Mittels der EU-Plattform eTwinnig und virtuellen Klassenzimmern können auch Schulklassen aus verschiedenen europäischen Ländern gemeinsam Wettbewerbsbeiträge einreichen.