Europa hautnah erleben

Abgeordnete erarbeiten Resolution Europa hautnah erleben

Flüchtlingspolitik, Rassismus, Handelsabkommen: Wie diskutieren und entscheiden Europa-Abgeordnete darüber? 180 Schülerinnen und Schüler haben das jetzt nacherlebt - im Planspiel "Modell Europa Parlament". Zur Auftaktsitzung trafen sich die "jungen Abgeordneten" im Bundespresseamt.

2 Min. Lesedauer

Schülersimulation Modell Europaparlament 2015 am 23.02.2015 im Theodor-Haubach-Saal im BPA.

Präsidium und Plenum: Im "Modell Europa Parlament" diskutieren und entscheiden Schülerinnen und Schüler.

Foto: Bundesregierung/Bolesch

"Europa ist nicht leicht, Europa ist mühsam, Europa ist anstrengend. Doch lohnt sich diese Anstrengung im Hinblick auf die europäische Erfolgsgeschichte." Mit diesen Worten eröffnete der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter die Auftaktveranstaltung zum 16. Planspiel "Modell Europa Parlament" im Bundespresseamt.

Der Verein "Modell Europa Parlament Deutschland" bietet jungen Menschen im Planspiel die Möglichkeit, für eine Woche in die Rolle von EU-Abgeordneten zu schlüpfen und so Europa hautnah zu erleben und mitzugestalten. Vom 22. bis 27. Februar hat der Verein Schulgruppen aus jedem Bundesland sowie Gastdelegationen aus Belgien, Luxemburg und Ungarn nach Berlin eingeladen, um über aktuelle Themen der Europäischen Union zu diskutieren.

180 junge Europäer diskutieren über europäische Themen          

"Europa entwickeln heißt Probleme lösen", so der stellvertretende Regierungssprecher. Er ermunterte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Vorbilder Europa nicht nur zu erleben, sondern es auch weiterzuentwickeln. In Berlin debattierten die jungen Abgeordneten unter anderem über:

  • die Asyl- und Flüchtlingspolitik der EU,

  • Bekämpfung des Rassismus in Europa

  • das Freihandelsabkommen TTIP

Abgeordnete erarbeiten Resolutionen

Die jungen Abgeordneten erarbeiten in acht Ausschüssen Resolutionen zu den Themen. Diese besprechen und verabschieden sie dann in Plenumssitzungen. Jede Delegation repräsentiert dabei einen EU-Mitgliedstaat und vertritt dessen Interessen.

Die Schülerinnen und Schüler sollen die schwierige Entscheidungsfindung in einem komplexen System von nationalen und gesamteuropäischen Interessen bewusst kennenlernen. "Nun versteht man auch, warum die Politiker immer so lange für die Verabschiedung von Resolutionen oder Gesetzen brauchen", erklärt Sarah Haselbeck aus Bayern.

Außerdem konnte sich Yusuf Arif Yücel aus Hamburg nicht vorstellen, dass die Arbeit als Abgeordneter so anstrengend ist. "Es ist sehr anstrengend, aber vor allem macht es Spaß", pflichtet ihm sein Freund Ben Bosch aus Stuttgart bei.

Das "MEP-Fieber"

Die drei jungen Präsidenten zeigen, dass das Planspiel zur Stärkung der Persönlichkeit beiträgt. Souverän leiten Lena Störck, Arno von Salisch und Akwasi Osei-Dwomok die jungen Abgeordneten durch die Sitzungen. Dass die drei sich das Amt teilen, erleichtert die Aufgabe, erklärt Arno von Salisch. Allein wäre es anstrengender.

Einig sind sie sich dabei: "Was hier heranwächst ist eine Generation junger überzeugter Europäer."

Lena Störck forderte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf, während des Planspiels mitzudenken, mitzureden und mitzubestimmen. Für sie ist es wichtig, dass sich alle vom "MEP-Fieber" anstecken lassen.                                   

Der Verein Modell Europa Parlament Deutschland ist eine Simulation des Europäischen Parlaments für Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 16 Jahren. Er gehört zu einem EU-weiten Netz von nationalen "Modell European Parliament"- Organisationen. Das Bundespresseamt fördert die Veranstaltung wie in den Vorjahren.