EU unterstützt Arbeitssuchende

Europäischer Globalisierungsfonds EU unterstützt Arbeitssuchende

Im Falle von Massenentlassungen unterstützt der Europäische Globalisierungsfonds Arbeitssuchende in der EU. Jährlich stellt er rund 150 Millionen Euro bereit für Qualifizierungen, Bewerbungstrainings oder Existenzgründungen. Auch Deutschland profitierte schon von dem Programm.

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Arbeitnehmer, die ihre Arbeit verloren haben, können EGF-Unterstützung erhalten, etwa eine Umschulung.

Foto: Ulf Dieter

Der Europäische Globalisierungsfonds (EGF) hilft im Falle von Massenentlassungen aufgrund der Globalisierung. Er springt ein, wenn mindestens 500 Menschen zeitgleich ihre Beschäftigung verlieren, etwa durch die Abwanderung eines Unternehmens.

Breites Unterstützungsangebot

Ziel des EGF ist es, betroffene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf dem ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Der Fonds fördert individuell zugeschnittene Unterstützungsangebote. Er finanziert beispielsweise Berufsberatung, Ausbildung und Umschulung oder Bewerbungstrainings.

Unterstützt werden jedoch nicht nur Weiterbildungsmaßnahmen: Auch wer ein Unternehmen gründet, um seine Existenz zu sichern, kann EU-Gelder erhalten. Der Fonds stellt jährlich rund 150 Millionen Euro für EU-Bürgerinnen und –Bürger bereit.

Grundsatz Solidarität

Antragsberechtigt sind alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union. In Deutschland stellt das Bundesarbeitsministerium den Förderantrag an die Europäischen Kommission. Die Bundesagentur für Arbeit setzt die Maßnahmen um .

Bis zu sechzig Prozent der Kosten, die für die Maßnahmen des EGF anfallen, übernimmt die EU. Die restliche Finanzierung trägt der jeweilige Staat. Dieser darf auch darüber verfügen, wie die Gelder eingesetzt werden.

Nach dem europäischen Solidaritätsprinzip sollen sich die Länder und Menschen der EU in schweren Zeiten gegenseitig helfen. Auf diesem Prinzip basiert auch diese gegenseitige Absicherung der EU-Staaten.

Prominente Beispiele auch in Deutschland

Auch Betroffene in Deutschland profitierten bereits von dem Fonds. Prominente Beispiele waren die Werksschließungen von Opel und Nokia in Bochum.

Allein bei der Schließung des Opel-Werkes Ende 2014 verloren knapp dreitausend Mitarbeiter ihre Jobs. Betroffene wurden mit 11,6 Millionen Euro aus dem Fonds schnell und zielgerichtet unterstützt.