Flüssiggas im Fokus des Gesprächs
Deutschland und Katar wollen im Energiebereich enger zusammenarbeiten. Das sagte Bundeskanzler Olaf Scholz beim Treffen mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani. Beide Seiten unterzeichneten eine Energiepartnerschaft. Im Zentrum der Gesprächs stand neben dem Thema Flüssiggas auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine.
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Deutschland will weniger abhängig von russischen Energieimporten werden, und dabei soll Flüssiggas aus Katar helfen. Das erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz nach einem Treffen mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, am Freitag in Berlin.
Deutsch-katarische Energiepartnerschaft unterzeichnet
Katar werde seine Flüssiggas-Produktion zügig ausbauen, um den neu entstandenen Bedarf in Deutschland und Europa zu befriedigen, kündigte das katarische Staatsoberhaupt seinerseits an und fügte hinzu: „Katarisches Gas kann eine wichtige Rolle bei der Energietransformation in Deutschland spielen.“ Am Rande der Gespräche unterzeichneten beide Seiten eine bilaterale Energiepartnerschaft.
Katar habe ein enormes Potential für erneuerbare Energien und zur Produktion von Wasserstoff, der eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung der deutschen Wirtschaft spielen werde, so der Kanzler. Zudem sei Katar ein wichtiger Handels- und Investitionspartner bei Hochtechnologien. „Auch hier wollen wir unsere Beziehungen vertiefen“, sagte Scholz.
Katar setzt auf Dialog
Bundeskanzler Olaf Scholz und Scheich Tamim bin Hamad Al Thani tauschten sich auch über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine aus und erörterten die Lage in Afghanistan, den Nahost-Friedensprozess sowie die Atomgespräche mit dem Iran.
„Wir waren uns einig, dass die Charta der Vereinten Nationen, Souveränität und internationale Grenzen nicht verletzt werden dürfen“, so der Kanzler. Scheich Tamim bin Hamad Al Thani ergänzte, Katar hoffe darauf, dass es bald eine friedliche Lösung für den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine geben werde. Katar setze wie bei allen Krisen und Konflikten auf Dialog. Man sei stolz darauf, dass man im vergangenen Jahr mit einer Luftbrücke bei der Evakuierung von Ausländern aus Afghanistan, darunter rund 1.000 Deutschen, habe helfen können.
Vorfreude auf die Fußball-WM im November
Katar freue sich sehr auf die Fußball-WM im eigenen Land im November dieses Jahres, erklärte das katarische Staatsüberhaupt. Katar sei ein weltoffenes und sportbegeistertes Land. Auf Nachfrage bekräftigte er, alle Fußballfans seien in Doha willkommen. Zwar habe man in Katar seine eigene kulturelle Identität, aber man werde niemanden am Kommen hindern.