Ein Zeichen für Europa setzen

Ausstellung Ein Zeichen für Europa setzen

Im Bundesministerium für Arbeit und Soziales sind derzeit Bilder von Kinderbuchillustratoren ausgestellt. Mit ihren Werken setzen die Künstler eine ebenso kreatives wie engagiertes Zeichen für Europa.

2 Min. Lesedauer

Illustration "Fröhliches Mädchen, das einen kleinen Stier als Spielzeug hinter sich her zieht".

Illustration von Susanne Göhlich in der Ausstellung "Zeich(n)en für Europa".

Foto: 2017 Susanne Göhlich

Welches Bild haben Sie vor Augen, wenn Sie an Europa denken? Vielleicht dunkle Gewitterwolken vor der Akropolis – das Symbolbild der Euro-Krise. Oder einen schönen Strand am Mittelmeer. Alternativ einen Euro-Schein? 17 Kinderbuchillustratoren haben sich mit dieser Frage beschäftigt – und schließlich ein Bild von und für Europa gezeichnet.

Die Illustrationen der Ausstellung "Zeich(n)en für Europa" sind bis Dienstag, 12. Dezember, im Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Berlin ausgestellt. Besucher können sie dort montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sehen. Auch wenn die Bilder unterschiedlich sind, eint sie die Wirkung: Sie setzen allesamt ein Zeichen für Europa.

17 Künstler für Europa

Markus Weber, Verlagsleiter im Moritz-Verlag, hatte die Idee. Ursprünglich war sein Projekt für die Frankfurter Buchmesse gedacht, wo in diesem Jahr Frankreich als Ehrengastland fungierte. Deshalb nahmen mehrere europäische Illustratoren teil, mit denen er schon zuvor zusammengearbeitet hatte.

17 Künstler fragte Weber, ob sie ihm eine Illustration von Europa zeichnen würden. Er wollte ein Zeichen für Europa setzen und sagt: "Das Bild versteht jeder." Alle 17 Illustratoren sagten zu – deutsche, französische, britische, belgische, niederländische. Nach der Buchmesse plante Weber, die Bilder zu versteigern und den Erlös der proeuropäischen "Pulse of Europe"-Bewegung zu spenden.

Doch es kam anders. Auf der Buchmesse traf er Bundesministerin Katarina Barley und machte sie auf seine Ausstellung aufmerksam. Barley war Weber zufolge so begeistert, dass sie anbot, die Ausstellung im Bundesministerium für Arbeit und Soziales zeigen . Weber sagte zu: "Das ist sehr überraschend gelaufen." Sogar internationale Medien hätten von der Aktion berichtet. Niemals hätte er gewagt, sich das vorzustellen, so Weber weiter. Immerhin arbeiten im Moritz-Verlag gerade einmal vier Personen. "Das ist einfach sehr schön."

Europa nicht durch schlechte Nachrichten verderben lassen

Susanne Göhlich, die eine Illustration zu dem Projekt beisteuerte, will sich ihre Begeisterung für Europa nicht durch schlechte Nachrichten verderben lassen. Ihr Bild zeigt ein fröhliches Mädchen, das einen kleinen Stier als Spielzeug hinter sich her zieht. Es trägt Kleidung in den Farben der Europa-Flagge.

Göhlich erklärt: Das Mädchen sei noch naiv, der Stier unbelastet. Sie möchte, dass Kinder sich ihren Optimismus beibehalten. Göhlich will ihnen Mut machen, sich an Europa zu beteiligen und mitzuentscheiden. Deshalb freut sie sich, mit ihrem Mittel – der Illustration – einen Beitrag zu Europa leisten zu können. Immerhin will Weber die Bilder trotz des ungeplanten Zwischenstopps in Berlin versteigern und die Erlöse spenden: Die Auktion soll Anfang 2018 stattfinden.