Digitale Lösungen für eine bessere Medizin

Digital-Gipfel 2017 Digitale Lösungen für eine bessere Medizin

Die Bundesregierung will die Digitalisierung im Gesundheitswesen fördern. Denn so können Patienten noch besser und individueller versorgt werden. Auf dem Digital-Gipfel haben Forschungsministerin Wanka und Gesundheitsminister Gröhe Projekte vorgestellt, die das möglich machen.

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Unter dem Motto "Vernetzt besser leben" findet vom 12. bis 13. Juni 2017 der Digital Gipfel in Ludwigshafen statt.

Auf dem Weg ins digitale Zeitalter: Der Digital-Gipfel hilft dabei, die Leitlinien der Digitalen Agenda umzusetzen.

Foto: BMWi/Rhein-Neckar

Digitale Gesundheit, intelligente Vernetzung sowie digitale Transformation von Wirtschaft und Verwaltung: Das waren die Schwerpunktthemen des Digital-Gipfels 2017 unter dem Motto "Vernetzt besser leben".

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe zeigten am Montag in Ludwigshafen anhand konkreter Projekte, wie das Gesundheitswesen von einer Digitalisierung profitieren kann. Am Dienstag sprach sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel dafür aus , im Gesundheitssystem noch stärker auf digitale Lösungen zu setzen.

"Der intelligente Operationssaal" – ein Beispiel für digitale Unterstützung von Ärzten

Immer häufiger werden Computer eingesetzt, wenn Ärzte Kranke therapieren – sowohl vor als auch während einer Behandlung. Forscher der Universität Leipzig entwickeln Informationssysteme, die die Vielzahl der Daten zu einem Patienten und seinem Krankheitsbild zusammenführen. Das hilft dem behandelnden Arzt, sich für die beste Therapie und Operationsart zu entscheiden.

Intelligente Software kann auch bei Operationen helfen. Vergleichbar einer Landkarte kann sie zeigen, an welcher Stelle im Operationsprozess sich der Operateur befindet, und den nächsten Schritt vorausberechnen. Ziel ist es, den Chirurgen von allen Nebentätigkeiten zu befreien, damit er sich voll auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren kann. Das hilft, Fehler und Komplikationen zu vermeiden. Kamera und eine spezielle Software machen es möglich.

Lesen Sie hier mehr über den intelligenten Operationsaal oder sehen Sie sich dieses Video auf Facebook an.

Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben

Wanka erklärte, dass mit Hilfe der Digitalisierung eine Medizin Realität werden könne, die ganz auf den einzelnen Patienten zugeschnitten ist. Die großen Datenmengen, die bei der digitalisierten Medizin anfallen, könnten helfen, Krankheiten besser zu verstehen und zu behandeln. Ziel sei ein lernendes, digital vernetztes Gesundheitssystem, in dem stets die richtige Person die richtige Information zur richtigen Zeit hat.

Gröhe stellte die Dialog-Plattform "Digitale Gesundheit" vor. Hier tauschen sich Verantwortliche aus Gesundheitsversorgung, Wissenschaft und Wirtschaft darüber aus, wie man große Datenmengen (Big Data) für die Patientenversorgung darstellen und auswerten kann. Elektronische Patientenakten sollen helfen, die Forschung und Versorgung im Interesse der Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern.

Der Digital-Gipfel ist das Nachfolgeformat des Nationalen IT-Gipfels der Bundesregierung, der seit 2006 jährlich stattfindet. Der neue Titel verdeutlicht, dass der Gipfel die Digitalisierung in ihrer ganzen Breite spiegelt und dabei Anbieter wie Anwender gleichermaßen einbezieht – von der Industrie 4.0 bis zur Kultur- und Kreativwirtschaft. Die Leitlinien für Deutschlands Weg in das digitale Zeitalter gibt die Digitale Agenda vor, die das Bundeskabinett im August 2014 beschlossen hat.