Vater der modernen Umweltpolitik

CARE-Millenniumspreis für Klaus Töpfer Vater der modernen Umweltpolitik

Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer ist mit dem CARE-Millenniums-Preis 2020 geehrt worden - für seinen weltweiten und jahrzehntelangen Einsatz zum Schutz der Umwelt. "Sie haben dem Umweltressort in Deutschland erstmals ein Gewicht in der deutschen Politik gegeben, ihm Stimme und Gesicht verliehen. Und dabei die deutsche und internationale Umweltpolitik geprägt", sagte Bundesumweltministerin Schulze.

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Bundesumweltministerin Svenja Schulze mit Klaus Töpfer

Bundesumweltministerin Svenja Schulze mit Klaus Töpfer: Erneuerbaren Energien global zum Durchbruch verholfen.

Foto: BMU/Toni Kretschmer

Bei der Verleihung des CARE-Milleniumspreises würdigte Bundesumweltministerin Svenja Schulze den wegweisenden Einsatz von Klaus Töpfer. Als deutscher Umweltminister habe er 1992 bei der UN-Konferenz in Rio de Janeiro entscheidend dazu beigetragen, dass dort die bis heute wichtigsten globalen Umweltkonventionen verabschiedet wurden - die UN-Klimarahmenkonvention und die UN-Konvention zum Schutz der biologischen Vielfalt.

Jetzt müssten ausreichend viele Staaten ihre Anstrengungen im Klimaschutz verstärken, um die 2015 in Paris beschlossenen Klimaziele für eine Begrenzung der Erderwärmung zu erreichen, so Schulze. Darum werde es bei der nächsten UN-Klimakonferenz in Glasgow im Herbst 2020 gehen.

"Klimapolitik ist Friedenspolitik"

Schulze erinnerte: Als Bundesumweltminister habe Töpfer das weltweit erste Ökostrom-Einspeisegesetz auf den Weg gebracht, den Vorläufer des heutigen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Als Chef des UN-Umweltprogramms habe er den erneuerbaren Energien global zum Durchbruch verholfen. "Klimapolitik ist Friedenspolitik", so habe Töpfer es formuliert und diesen Gedanken in die Welt getragen.

Bis heute aktiv für den Umweltschutz

Klaus Töpfer war von 1987 bis 1994 Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Später arbeitete er als Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen in Nairobi und Unter-Generalsekretär der Vereinten Nationen. Der 81-Jährige ist heute Vorsitzender des Nationalen Begleitgremiums zur Endlagersuche für Atommüll in Deutschland. Er engagiert sich zudem in zahlreichen Umwelt- und Nachhaltigkeitsorganisationen.

CARE-Millenniumspreis
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs, am 27. November 1945, gründeten 22 amerikanische Wohlfahrtsverbände die "Cooperative for American Remittances to Europe", kurz C.A.R.E. In ganz Europa verteilten sie 100 Millionen CARE-Pakete mit Lebensmitteln, Kleidung oder Werkzeugen in ganz Europa - fast zehn Millionen allein Deutschland. Mehr als 70 Jahre später ist CARE weltweit in rund 90 Ländern aktiv gegen Not und Armut. In vielen ärmeren Ländern setzt CARE Projekte um, die Menschen Unterstützung bieten, sich selbst gegen die Folgen des Klimawandels zu stärken und widerstandsfähiger zu machen.