Auszeichnung für engagierte Theater

Theaterlandschaft erhalten Auszeichnung für engagierte Theater

Zwölf deutsche Bühnen können sich über den neuen Theaterpreis des Bundes freuen. Als Orte gesellschaftlicher Kommunikation und geistiger Auseinandersetzung seien Theater unverzichtbar, ist Kulturstaatsministerin Grütters überzeugt. Sie verlieh die Theaterpreise jetzt in Berlin.

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Es sind kleine und mittlere Bühnen wie das Stadttheater Bremerhaven oder das Anhaltische Theater in Dessau, die Kulturstaatsministerin Monika Grütters nun zum ersten Mal mit dem Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet hat.

Sie zeigen, wie sich ein Haus "mit der Geschichte, der aktuellen Situation und den drängenden Problemen seines Ortes auseinandersetzen kann", so die Jury zum Stadttheater Bremerhaven. Oder wie es - wie im Fall des Anhaltischen Theaters - "unter hohem politischem Kürzungsdruck ein in allen Sparten ambitioniertes und profiliertes Programm" umsetzt.

Ermutigung für kleine Theater

Kulturstaatsministerin Grütters mit den Preisträgern des ersten Theaterpreises.

Der Theaterpreis ist gerade für kleine und mittlere Theater eine wichtige Ermutigung.

Foto: Bundesregierung/Loos

Herausragende Leistungen wie diese will die Kulturstaatsministerin mit dem neuen Theaterpreis fördern. Außerdem möchte Grütters auf die wichtigen gesellschaftlichen Beiträge dieser Bühnen aufmerksam machen und sie nicht zuletzt auch ermutigen.

Gerade solche kleinen und mittleren Theater sorgten mit Leidenschaft und Engagement dafür, dass es in ganz Deutschland ein dichtes Netz von Theateraufführungen auf hohem professionellen Niveau gebe, erklärte Grütters bei der Preisverleihung in der Berliner Akademie der Künste.

Kulturarbeit abseits der Metropolen

"Der Theaterpreis des Bundes soll stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken, dass Theater unverzichtbar sind als Fundament unseres kulturellen Selbstverständnisses", fuhr die Kulturstaatsministerin fort. Theater seien Seismographen für aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen - und zwar nicht nur in den Großstädten und Ballungsräumen, sondern auch abseits der Metropolen, betonte Grütters.

Die Preisträger sind:
- Das letzte Kleinod, Schiffdorf,
- Theater Oberhausen,
- Fundus Theater, Hamburg,
- Stadttheater Bremerhaven,
- Städtische Bühnen Osnabrück,
- Theater der Jungen Welt, Leipzig,
- FFT Düsseldorf,
- Figurentheaterzentrum Westflügel Leipzig,
- Theater der Altmark/ Landestheater Sachsen-Anhalt Nord,
- Anhaltisches Theater Dessau,
- Heimathafen Neukölln, Berlin,
- Maxim Gorki Theater, Berlin.
Die ausgezeichneten Bühnen erhalten Preisgelder zwischen 50.000 und 80.000 Euro. Die Höhe orientiert sich an der sonstigen öffentlichen Förderung dieser Theater. Insgesamt stehen für die Preisgelder 900.000 Euro zur Verfügung.

Zahlreiche Bewerbungen

Eine Fachjury wählte die Preisträger unter 189 Bewerbungen aus. Grundlage waren die Programme der Spielzeit 20154/2015. Diese hohe Zahl habe einen unglaublichen Facettenreichtum an Theater- und Veranstaltungsformen, Aktivitäten, Programmüberlegungen und an ästhetischen Experimenten und Grenzüberschreitungen zu Tage gefördert, freute sich Grütters.

Ausgelobt wurde der Theaterpreis von der Kulturstaatsministerin und dem Deutschen Zentrum des Internationalen Theaterinstituts (ITI), dem Vertreter aller Bereiche der Theaterkunst angehören.