Verantwortungsvoll, abwechslungsreich, zukunftssicher

Ausbildung in der Pflege Verantwortungsvoll, abwechslungsreich, zukunftssicher

Nicht nur in Zeiten von Corona wird deutlich, wie wichtig die Fachkräfte in den Pflegeberufen sind. Die Bundesregierung stärkt mit der Pflegereform bereits seit Anfang 2020 die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten der Branche - ein Überblick.

2 Min. Lesedauer

Eine junge Frau aus der Pflegebranche steht in einer Gesundheitseinrichtung

Ob Gesundheits-, Alten- oder Krankenpflege - Fachkräfte sind in der Branche gefragt. Deshalb erhalten Auszubildene mehr Untertstützung.

Foto: Thies Raetzke

Wie ist die Situation in der Pflegebranche?

Durch die sinkenden Nachwuchszahlen in der Pflege und der immer größer werdenden Anzahl an pflegebedürftigen Menschen mit zum Teil komplexen Erkrankungen wie Demenz oder Diabetes Typ 2 entsteht ein Ungleichgewicht zwischen dem Versorgungsbedarf pflegebedürftiger Menschen und dem pflegerischen Angebot.

Daher stärkt die Bundesregierung die pflegerische Ausbildung, um den Beruf für junge Menschen attraktiver zu machen sowie die Anzahl an Berufsanfängern zu steigern. Da die Ausbildungen der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege bereits jetzt viele Schnittpunkte hatten, wurden diese zu einer generalistischen Ausbildung zusammengeführt.

Um die Situation in der Pflege zu verbessern, hatte die Bundesregierung bereits 2017 das Pflegeberufegesetz (PflBG) auf den Weg gebracht, welches vom Bundestag verabschiedet wurde und Anfang 2020 in Kraft trat. Mit dem Gesetz wurde die Ausbildung für Pflegefachkräfte grundlegend reformiert.

Welche Vorteile bietet die generalistische Pflegeausbildung?

  • Abschaffung des Schulgeldes: Die neue Ausbildung bietet den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung und mehr Einsatzmöglichkeiten im späteren Beruf.
  • Mehr Flexibilität: Alle Pflegeauszubildenden erlernen in den ersten beiden Jahren ihrer Ausbildung die gleichen Inhalte in Theorie und Praxis. Es wird nicht mehr zwischen Alten-, Kinderkranken- oder Krankenpflege unterschieden. Erst nach zwei Jahren müssen sich Auszubildende entscheiden, ob sie sich auf die Kinderkrankenpflege oder Altenpflege spezialisieren oder ob sie ihre generalistische Pflegeausbildung fortsetzen wollen.
  • Einführung eines Pflegestudiums: Neben der beruflichen Pflegeausbildung gibt es das berufsqualifizierende Pflegestudium. Das Pflegestudium eröffnet neue Karrieremöglichkeiten sowie Aufstiegschancen und befähigt unmittelbar zur Pflege von Menschen aller Altersstufen auf wissenschaftlicher Grundlage und Methodik. Weitere Informationen zum Pflegestudium finden Sie hier .

Welche Zugangsvoraussetzungen gelten für das Pflegestudium?

Die Zugangsvoraussetzungen zum Pflegestudium bestimmen sich nach den jeweiligen landesrechtlichen Regelungen zum Hochschulzugang. Hier gibt es neben dem Abitur noch viele andere Wege, die den Zugang zum Studium eröffnen. Gleichwertige Leistungen können auf das Pflegestudium angerechnet werden. Eine erfolgreich abgeschlossene berufliche Pflegeausbildung kann das Pflegestudium um die Hälfte verkürzen.

Wie lange dauert das Studium?

Das Studium dauert mindestens drei Jahre und umfasst theoretische und praktische Lehrveranstaltungen an der Hochschule und Praxiseinsätze im Umfang von über 2.100 Stunden in Einrichtungen der ambulanten und stationären Akut- und Langzeitpflege. Das Studium ist durchgängig generalistisch gestaltet - ohne die Möglichkeit einer Spezialisierung. Es schließt mit der Verleihung des akademischen Grades durch die Hochschule ab. Die staatliche Prüfung zur Erlangung der Berufszulassung ist dabei Bestandteil der hochschulischen Prüfung.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es außerdem?

Die Pflegebranche will 5.000 Umschulungsplätze schaffen, damit sich mehr Pflegehilfskräfte zu Fachkräften weiterbilden. Die Weiterbildung wird vergütet. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter finanzieren die Umschulungen und fördern auch die Arbeitgeber: Programm WeGebAU.

Dies ist ein Beitrag aus dem Ratgeber "Gute Arbeit“. Die Broschüre kann hier kostenlos bestellt und heruntergeladen werden. Weitere Beiträge rund um die Arbeitswelt - zu Themen wie Kurzarbeit, Elternzeit oder Absicherung in der Arbeitslosigkeit - finden Sie hier .