Mehr Wertschätzung und Unterstützung

Landwirtschaft in Deutschland Mehr Wertschätzung und Unterstützung

Die Landwirtschaft befindet sich im Umbruch, die Branche steht vor enormen Herausforderungen. Die Bundesregierung sichert den Landwirten Unterstützung zu. Der Agrarhaushalt 2020, der so hoch ist wie nie zuvor, setzt dafür ein deutliches Zeichen.

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Foto zeigt einen Traktor

Die Bundesregierung hat den Landwirten in Deutschland Unterstützung zugesagt. 

Foto: picture alliance/dpa/Jan Woitas

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat am Dienstag Verständnis für die in Berlin demonstrierenden Bauern gezeigt. In kurzer Zeit werde ihnen viel abverlangt, etwa durch die neue Düngeverordnung, das Insektenschutzprogramm , die Einführung des Tierwohlkennzeichens, die Umschichtung bei der Agrarförderung oder die Gerichtsurteile zum Kastenstand in der Schweinehaltung.

Unterstützung in der Transformation

Die Landwirtschaft stehe aber mit in der Verantwortung, mehr für den Klimaschutz und den Insekten- und den Tierschutz zu tun. Etwa bei dem von der Bundesregierung beschlossenen Aktionsprogramm Insektenschutz, mit dem das Insektensterben gestoppt und die Artenvielfalt gerettet werden sollen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze machte am Dienstag deutlich, dass dies nur mit einer deutlich geringeren Anwendung von Pflanzenschutzmitteln möglich sei.

Die Landwirtschaft stehe aufgrund der veränderten gesellschaftlicher Bedingungen vor großen Herausforderungen, die eine Weiterentwicklung erforderten. Beide Ministerinnen sicherten den Bäuerinnen und Bauern zu, dass die Bundesregierung die erforderlichen Transformationen auf vielfältige Weise unterstütze.

Der aktuelle Beschluss zum Bundeshaushalt 2020 sei ein deutliches Zeichen der Unterstützung, "eine klare Zusage an die Zukunft", so Klöckner. Mit knapp 6,7 Milliarden Euro im Einzelplan 10 und den Mitteln aus dem Klimafonds sei der Agrarhaushalt so hoch wie nie zuvor.

Mehr Anerkennung und Respekt gefordert

Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner stellte in ihrer Rede zudem heraus, dass es neben den zu bewältigen Problemen und den beschlossenen Finanzmitteln vor allem auch um mehr Wertschätzung der bäuerlichen Arbeit gehe.

Klöckner kündigte ein Nationales Dialogforum an, in welchem Landwirtschaft, Verbände, Verbraucher und Politik gemeinsam nach Lösungen suchen. Anfang kommenden Jahres wolle sie zudem eine Wertschätzungskampagne für landwirtschaftliche Produkte und ihre Erzeuger starten. Auch verwies sie auf die Weiterentwicklung der Nutztierstrategie.

Problematisch seien für die Bauern unter anderem die zu niedrige Zahlungsbereitschaft der Verbraucherinnen und Verbraucher und die zugleich  hohen Erwartungen der Konsumenten, ebenso das Verhalten des Handels bei Preisverhandlungen, so Klöckner.

Bundeskanzlerin Merkel hat bereits Anfang des Jahres versichert, dass die Bundesregierung hinter einer starken Landwirtschaft stehe. In ihrem Podcast sagte sie, dass sie in schwierigen Situationen den Bauern beistehe. Der Bundesregierung sei bewusst, dass sich die Landwirtschaft in einem starken Umbruch befinde. "Es geht darum, dass wir einerseits wettbewerbsfähig sind, aber andererseits auch umweltfreundlich wirtschaften."