5 Millionen Besucher in Hohenschönhausen

Grütters: "Authentischer Ort für politische Willkür" 5 Millionen Besucher in Hohenschönhausen

Das ehemalige Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit ist eine der meistbesuchten Stätten der Zeitgeschichte in Berlin. Für Kulturstaatsministerin Grütters ein Beleg, dass Geschichtsaufarbeitung dieser Art gut funktioniert. "Der Wert von Freiheit und Demokratie muss immer neu vermittelt werden."

1 Min. Lesedauer

Staatsministerin Monika Grütters begrüßt den 5-Millionsten Besucher der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Johannes Bäcker (I) aus Wasserberg am Inn zusammen mit Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte (r)

Rekordmarke erreicht: Johannes Bäcker aus Wasserburg am Inn war der fünftmillionste Besucher.

Foto: Bundesregierung/Zahn

Am Mittwoch begrüßte Kulturstaatsministerin Monika Grütters den fünfmillionsten Besucher in der Gedenkstätte Hohenschönhausen. Es war der 16-jährige Johannes Bäcker aus Wasserburg am Inn. Er besuchte mit seiner 11. Klasse des Luitpold-Gymnasiums die Gedenkstätte.

Den Wert von Freiheit auch heute deutlich machen

Für die Kulturstaatsministerin sind gerade junge Menschen eine Zielgruppe für auch heute noch wesentliche Fragen: Wo fängt Unrecht an?  Wo muss man Entwicklungen hinterfragen? Wann ist Widerspruch notwendig? "Es ist vor allem wichtig, der jüngeren Generation die damaligen Ereignisse zu vermitteln und ihr den Wert von Freiheit und Demokratie auch in der heutigen Zeit immer wieder zu verdeutlichen."

Im früheren zentralen Untersuchungsgefängnis des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit waren von 1951 bis 1989 mehr als 11.000 Menschen eingesperrt. Seit 2013 zeigt auch eine Dauerausstellung Zeugnisse politischer Verfolgung in der DDR.

Authentische Orte politischen DDR-Unrechts erhalten

Grütters weiter: "Das politische Unrecht, das in der DDR geschehen ist und das gerade in Hohenschönhausen viele Menschen auf schreckliche Weise erfahren mussten, dürfe nicht nicht in Vergessenheit geraten." Jährlich besuchen rund 400.000 Menschen die Einrichtung, mehr als die Hälfte sind Schüler. Kulturstaatsministerin Grütters ist dies eine beeindruckende Zahl und "eine überzeugende Ermutigung für diese Form der Geschichtsaufarbeitung".

Erweiterung für 2019 geplant

Für die Bundesregierung bleibt es daher ein wichtiges Anliegen und eine Verpflichtung, authentische Orte willkürlichen und politischen DDR-Unrechts als Mahnung für die Zukunft und als Ort der Auseinandersetzung mit unserer Geschichte zu erhalten. "Voraussichtlich bis Herbst 2019 sollen der Gebäudetrakt der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt mit Vernehmungsräumen und Zellen sowie das Haftkrankenhaus denkmalgerecht saniert werden. Bund und Land stellen dafür rund 8,8 Millionen Euro bereit.