"Geschenk für die Musikmetropole Berlin"

Grütters zum neuen Pierre Boulez Saal "Geschenk für die Musikmetropole Berlin"

Mit Musik von Schubert, Berg, Mozart, Widmann und natürlich Boulez hat das Boulez-Ensemble "seinen" Kammermusiksaal eingeweiht. Mit seiner beeindruckenden Architektur sei der Saal "ein großes Geschenk und eine wunderbare Bereicherung für die Musikmetropole Berlin", so Kulturstaatsministerin Grütters.

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Eröffnung des Pierre-Boulez-Saal der Barenboim-Said-Akademie.

Musikalisches Amphitheater: Stehende Ovationen beim Konzert zur Eröffnung des Boulez-Saals.

Foto: Bundesregierung/Breloer

Für Kulturstaatsministerin Monika Grütters ist der Pierre Boulez Saal das Herzstück der Barenboim-Said-Akademie. "Seine Architektur, die wir dem amerikanischen Architekten Frank Gehry verdanken, verleiht dem Raum eine faszinierende Leichtigkeit und stellt zugleich Nähe zwischen Zuhörern und Musikern her", so Grütters. Am Samstag wurde der Kammermusiksaal feierlich eröffnet. Das neuformierte Boulez-Ensemble spielte Kompositionen aus verschiedenen Epochen.

Innovativ in Architektur und Akustik

Überaus variabel in der Sitzgestaltung bietet der beeindruckende Kammermusiksaal Platz für maximal 680 Personen. Der amerikanische Star-Architekt Frank Gehry hat den ovalen Saal mit geschwungenen Rängen entworfen. Für eine exzellente Klangqualität sorgte der Japaner Yasuhisa Toyota. Er zeichnet auch für die Akustik der Elbphilharmonie verantwortlich. Beide nahmen für ihre Arbeit kein Honorar.

Zeichen für Toleranz und Verständigung

Für Daniel Barenboim ist der Saal feste Spielstätte für sein West-Eastern Divan Orchestra. Natürlich wird auch das Orchester der Hochschule dort Konzerte geben, darüber hinaus präsentiert die Akademie ein anspruchsvolles Konzertprogramm. Auf dem Spielplan stehen herausragende Musiker wie Lang Lang oder Gidon Kremer.

Gemeinsam mit dem amerikanisch-palästinensischen Literaturwissenschaftler Edward Said gründete Barenboim 1999 das West-Eastern Divan Orchestra. Als Zeichen für ein friedliches Miteinander spielen in dem Ensemble arabische und israelische Musiker.

Die gesamte Musikakademie ist die logische Fortführung von Barenboims Idee, den Dialog zwischen verschiedenen Kulturen des Nahen Ostens durch gemeinsames Musizieren und Lernen zu befördern. Kulturstaatsministerin Grütters hat den Bau der Musikakademie mit 20 Millionen Euro gefördert und finanziert den laufenden Betrieb. Darin sieht sie mehr als "nur" wichtige Kulturförderung.

Wegweisendes kulturelles Versöhnungsprojekt

"Die Unterstützung darf durchaus auch als ein kleiner Beitrag der Bundesregierung zum Friedensprozess im Nahen Osten verstanden werden", so Grütters. "Junge Künstlerinnen und Künstler aus der arabischen Welt und aus Israel können an diesem geschützten Ort Gräben überwinden und mit ihrem Zusammenspiel ein wichtiges Zeichen für Toleranz und Verständigung setzen." Die Eröffnung des Saals sei die Vollendung eines wegweisenden kulturellen Versöhnungsprojekts.

An der Barenboim-Said-Akademie studieren seit Oktober 2016 israelische und arabische Stipendiaten vier Jahre lang zusammen. Zum Lehrangebot zählt neben Instrumental- und Musikunterricht auch Geschichte, Literatur und Philosophie. Ab 2019 sollen pro Jahrgang bis zu 100 Nachwuchsmusiker ausgebildet werden.