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Menschen auf der Mauer vor dem Brandenburger Tor

Am 23. Mai 2024 feiern wir 75 Jahre Grundgesetz. Wir haben allen Grund dazu. Denn seit einem dreiviertel Jahrhundert sichert das Grundgesetz in Westdeutschland Freiheit, Frieden und Demokratie. Seit der Wiedervereinigung 1990 gilt das dank der friedlichen Revolution auch für Ostdeutschland. Mit dieser Fotoserie wollen wir an wichtige Ereignisse erinnern und zeigen, dass unsere Demokratie lebt, aber nicht garantiert ist und immer wieder verteidigt werden muss.

Grundgesetz der BRD von 1949, Original Ausgabe im Deutschen Bundestag
 

Foto: Bundesregierung/Egon Steiner

Die 1940er – Jahre des Aufbruchs nach dem Krieg

Am 23. Mai 1949 wird das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in Bonn verkündet. Am 14. August kommt es zu den ersten Bundestagswahlen. Konrad Adenauer wird Bundeskanzler. Am 7. Oktober 1949 tritt die Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) in Kraft. Damit ist die Teilung von Ost und West in zwei Staaten für Jahrzehnte zementiert. Die zwei deutschen Staaten nehmen politisch und wirtschaftlich völlig unterschiedliche Wege.

Vor allem das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft, die Währungsreform von 1948 und die milliardenschwere Wiederaufbauhilfe der USA verhelfen der Bundesrepublik zu einem rasanten wirtschaftlichen Aufstieg, dem „Wirtschaftswunder“. Die Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger wächst, wie hier in einem Kaufhaus in Köln zu sehen ist.
 

Foto: Bundesregierung/Rolf Unterberg

Die 1950er – Jahre des Aufbaus

Die fünfziger Jahre sind die Gründerjahre der Bundesrepublik. Ein Großteil unserer heutigen politischen und gesellschaftlichen Institutionen entsteht damals. Mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft wird der Grundstein für die Europäische Union gelegt. Die soziale Marktwirtschaft bringt in Verbindung mit der Währungsreform von 1948, dem Wegfall der Preisbindung und dem US-amerikanischen Marshallplan einen konjunkturellen Aufschwung, der bald als „Wirtschaftswunder“ gefeiert wird. In der DDR kommt es zu einem landesweiten Volksaufstand gegen die staatliche Willkür und Unterdrückung. Gleichzeitig bekennt sich die Bundesrepublik zu ihrer Verantwortung gegenüber den Opfern des Holocaust. Das „Wunder von Bern“, der Gewinn der FußballWeltmeisterschaft 1954 durch die National-Elf, stärkt das Selbstwertgefühl der Deutschen.

Abgesichert durch die Volkspolizei und die Nationale Volksarmee errichtet die DDR-Regierung am 13.8.1961 mitten durch Berlin eine Mauer und riegelt damit den Ostsektor von den Westsektoren ab. Die Berliner Mauer soll über 28 Jahre das Symbol der deutschen Teilung und des Kalten Krieges bleiben.
 

Foto: Bundesregierung/Klaus Lehnartz

Die 1960er – Jahre der Teilung

Deutschland im „Kalten Krieg“. Immer mehr Flüchtlinge verlassen die DDR in Richtung Westen. Am 13. August 1961 schließt die DDR-Regierung den Zugang nach Westberlin und errichtet die Mauer. 1963 unterzeichnen Deutsche und Franzosen den „Elysée-Vertrag“ und besiegeln damit das Ende der jahrhundertelangen „Erbfeindschaft“. Mehr als zwei Millionen zusätzliche Arbeitskräfte werden vor allem in Südeuropa angeworben. Protestbewegungen von Studierenden verändern die politische Kultur und die Gesellschaft in Westdeutschland nachhaltig. 
 

Bei einem Staatsbesuch in Polen am 7.12.1970 gedenkt Bundeskanzler Willy Brandt der Opfer des Warschauer Ghetto-Aufstandes. Das Foto geht als „Kniefall von Warschau“ in die Geschichte ein.
 

Foto: Bundesregierung/Engelbert Reineke


Die 1970er – Jahre der Krisen und Entspannung

Bundeskanzler Willy Brandt leitet eine neue Ostpolitik ein. 1973 werden beide deutschen Staaten Mitglied der Vereinten Nationen. Wirtschaftlich prägt seit 1973 die einsetzende Ölkrise die Bundesrepublik. Zeitgleich fordern die Terrororganisation „Rote-Armee-Fraktion“ und andere linksextreme Organisationen Staat und Gesellschaft heraus. Die DDR-Regierung bürgert Bürgerrechtler aus, darunter auch den Liedermacher und Dichter Wolf Biermann. Die Olympischen Spiele von München, als heitere Spiele in einem modernen Deutschland geplant, werden durch den palästinensischen Überfall auf das israelische Quartier und dem missglückten Befreiungsversuch zu einem Moment des Grauens. 17 Menschen sterben. Nach der Guillaume-Spionage-Affäre erklärt Brandt am 6. Mai 1974 seinen Rücktritt.
 

November 1989: Deutschland feiert die Grenzöffnung. Bürgerinnen und Bürger der BRD begrüßen ihre „Brüder und Schwestern“ aus dem Osten wie hier am Grenzübergang Helmstedt/Marienborn. Mit der Friedlichen Revolution 1989 schreibt das Volk der DDR Geschichte. Der mutige Protest für Reformen und persönliche Freiheiten lässt die Mauer einstürzen.

Foto: Bundesregierung/Heiko Specht

Die 1980er – Jahre von Raketen und Friedenstauben

1980 entsteht die Partei „Die Grünen“ - und zieht bereits drei Jahre später erstmals in den Bundestag ein. In ihrem ersten Parteiprogramm betonen sie ihren Charakter als ökologisch, sozial, basisdemokratisch und gewaltfrei. In Reaktion auf Verfassungsbeschwerden formuliert das Bundesverfassungsgericht im Dezember 1983 im „Volkszählungsurteil“ erstmals das Recht auf informationelle Selbstbestimmung und setzt damit einen Meilenstein in der Geschichte des Datenschutzes. Nach dem Fall der Mauer als Folge der friedlichen Revolution am 9.11.1989 geht es um die Vollendung der Deutschen Einheit.

In der Nacht vom 2. auf den 3.10.1990 versammeln sich hunderttausende Menschen vor dem Reichstagsgebäude, um die Wiedervereinigung Deutschlands, den Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes, zu feiern. Um Mitternacht erklingt die Freiheitsglocke – die Teilung des Landes ist endlich beendet.

Foto: Bundesregierung/Ulrich Wienke

Die 1990er – Einigkeit und Recht und Freiheit

Nach dem Mauerfall vollzieht sich die Wiedervereinigung in großen Schritten. Noch 1990 gibt es die ersten gemeinsamen Bundestagswahlen. Internationale Verträge sichern die innere und äußere Souveränität des vereinigten Deutschland ab. Im Jahr darauf zieht die Hauptstadt von Bonn nach Berlin. Der wirtschaftliche Umbruch stellt die Menschen allerdings vor große Herausforderungen. Zeitgleich wird die DDR-Diktatur juristisch und historisch aufgearbeitet. Auch die nationalsozialistische Vergangenheit bleibt ein breitdiskutiertes Thema. Gleichzeitig erschüttern rechtsextreme, rassistische Gewalttaten mit Toten und Verletzten das Land.

Bundeskanzler Gerhard Schröder äußert seine Betroffenheit über das Ausmaß der Zerstörungen am „Ground Zero“, dem durch die Terroranschläge am 11.9.2001 zerstörten World Trade Center in New York City.

Foto: Bundesregierung/Julia Fassbender


Die 2000er – Deutschland im Zeichen von Reformen

Die schrecklichen Anschläge des 11. Septembers 2001 in den USA haben weitreichende Konsequenzen, auch in Deutschland. In der Folge beginnt für die Bundeswehr in Afghanistan der größte Auslandseinsatz ihrer Geschichte. Der Euro löst die D-Mark als Währung ab. Mit Angela Merkel wird erstmals eine Frau Bundeskanzlerin. Die globale Finanzkrise erschüttert 2008 die Weltwirtschaft und bringt auch einige Euro-Länder unter erheblichen Druck. Die Staaten der Eurozone reagieren mit mehreren Rettungsschirmen und beschließen strengere Haushaltsregeln. Deutschland führt 2009 per Gesetz die Schuldenbremse ein.

1:0 gegen Argentinien - Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck gratulieren der deutschen Mannschaft nach dem gewonnenen Fußball-WM-Endspiel 2014.

Foto: Bundesregierung/Guido Bergmann

Die 2010er – Deutschland schafft das

Energiewende und Nachhaltigkeit, Migration, Gerechtigkeitsfragen und der Kampf gegen Terrorismus beschäftigen und polarisieren Deutschland. Im Sommer 2014 ist das Land im Jubel vereint. Deutschland wird zum vierten Mal Fußball-Weltmeister. Deutschlands Wirtschaft brummt. Die Arbeitslosenquote sinkt auf die niedrigste Quote (5,2 Prozent) seit der Wiedervereinigung 1990.

Nach dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine nimmt Deutschland viele Ukrainerinnen und Ukrainer auf. Bundeskanzler Olaf Scholz erhält ein Geschenk von ukrainischen Schülerinnen und Schülern in der Eigenherd-Grundschule.

Foto: Bundesregierung/ Guido Bergmann

Die 2020er – Jahre der Zeitenwende

Das Jahrzehnt startet mit mehreren globalen Krisen: der Corona-Pandemie und dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Um die finanziellen Auswirkungen für die Menschen und die Wirtschaft abzumildern, stellt die Bundesregierung bis Juni 2022 130 Milliarden Euro als Wirtschaftshilfen bereit. Auf die Zeitenwende, die der russische Angriffskrieg darstellt, reagiert die neue Regierung unter Bundeskanzler Scholz mit einem 100 Milliarden Euro starken Sondervermögen zur Ertüchtigung der Bundeswehr.