Fachkräftegipfel auf Schloss Meseberg

Zukunftsgespräch Fachkräftegipfel auf Schloss Meseberg

Die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschlands hängt davon ab, wie der Fachkräftebedarf gesichert werden kann. Zu den wichtigsten Themen der Gespräche auf Schloss Meseberg zu den "Quellen unseres künftigen Wohlstands" gehörte die Situation der Frauen und der Jugendlichen.

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Pressekonferenz Merkel Meseberg

Pressekonferenz vor dem Schloss Meseberg

Foto: Bundesregierung/Steins

Ein weiterer Schwerpunkt war das Zusammenwachsen des Arbeitsmarktes in Europa sowie eine größere Durchlässigkeit des Bildungssystems in den EU-Ländern. Das Spitzentreffen stand unter dem Titel „Quellen unseres künftigen Wohlstands“. Bundeskanzlerin Angela Merkel erörterte bei ihrer Beratung mit Spitzenvertretern der großen Wirtschaftsverbände, der Gewerkschaften sowie mit sieben Fachministern ein gemeinsames Vorgehen, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Es war das dritte Treffen dieser Art. „Wir denken über die Zukunftsfähigkeit unseres Landes nach, und das sehr konkret“, so die Bundeskanzlerin.

An die bisherigen Erfolge anknüpfen

Fachkräftesicherung war bereits Kernthema des letzten Treffens im Juni 2011. Damals ging es insbesondere um qualifizierte Zuwanderung. In diesem Jahr standen in Meseberg die Jugendlichen und Frauen im Mittelpunkt. Merkel verdeutlichte: „Für die Bereitstellung oder für die Gewinnung von ausreichend Fachkräften ist ein gutes Ausbildungssystem entscheidend.“ Außerdem müsse an die gute Entwicklung bei der sinkenden Zahl der arbeitslosen Jugendlichen angeknüpft werden.

Familie und Beruf müssen vereinbar sein

Im Zusammenhang mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf berieten die Teilnehmer die betrieblichen Aufgaben, die sich bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit stellen. Ebenso wurden die Rahmenbedingungen wie der Ausbau von Kita-Plätzen diskutiert.

Suche nach Fachkräften steht hoher Arbeitslosigkeit gegenüber

Ein weiterer Schwerpunkt war die schrittweise Schaffung eine europäischen Arbeitsmarktes. „Wir haben den Binnenmarkt und wir haben die Freizügigkeit im Grundsatz, aber wir haben noch keinen europäischen Arbeitsmarkt“, so Merkel.

Sie verwies auf die ungleiche Situation in der EU: Einerseits die Suche nach Fachkräften in Deutschland, andererseits eine hohe Arbeitslosigkeit in anderen Ländern. „Da muss man zu dem Schluss kommen, dass die Rahmenbedingungen für das Leben der Freizügigkeit verbessert werden müssen.“

Auch die Durchlässigkeit des Bildungssystems war Teil der Beratungen. Im kommenden Jahr soll erneut über die Fortschritte in diesem Bereich berichtet werden.

Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften in der Pflicht

Eine ausreichende Zahl an Fachkräften ist entscheidend für die Innovationsfähigkeit Deutschlands und damit eine tragende Säule für Wohlstand und Wirtschaftswachstum. Nur gemeinsam können Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften den Fachkräftebedarf nachhaltig sichern. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Insofern dürfen wir die Entwicklung jetzt nicht stoppen, sondern müssen sie weiter gestalten“, betonte Merkel.

Fachkräfteoffensive der Bundesregierung

Bereits vor dem Treffen starteten Wirtschaftsminister Philipp Rösler, Arbeitsministerin Ursula von der Leyen und der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, eine gemeinsame Fachkräfteoffensive.

Fachkräfteoffensive
Ein Jahr nach dem Beschluss des Fachkräftekonzepts der Bundesregierung und der Bekräftigung durch Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände in Meseberg verstärken das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie sowie die Bundesagentur für Arbeit (BA) ihre Anstrengungen, dem Wirtschaftsstandort Deutschland langfristig eine ausreichende Fachkräftebasis zu sichern. Bundesarbeitsministerin von der Leyen, Bundeswirtschaftsminister Rösler sowie der Vorstandsvorsitzende der BA, Frank-Jürgen Weise gaben den Startschuss für eine gemeinsame nationale und internationale Kampagne, die auf Dauer angelegt ist. Die Fachkräfteoffensive richtet sich an potenzielle Fachkräfte und Unternehmen, aber auch an die breite Öffentlichkeit.