Kulturstaatsministerin Grütters: Mehr Dokumentarfilme in die Primetime

Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat bei dem heutigen ARD-Dokumentarfilm-Wettbewerb „Top of the docs“ in Berlin die gesellschaftlich große Bedeutung der Dokumentarfilme und Reportagen gewürdigt. Vor zahlreichen Gästen aus der Dokumentarfilmszene, Medien und Politik betonte die Staatsministerin: „Es verdient Aufmerksamkeit und Wertschätzung, dass die ARD in den bald 65 Jahren ihres Bestehens nicht nachgelassen hat in ihrem Anspruch, ein vielfältiges und qualitativ hochwertiges Programm anzubieten - ein Programm, in dem auch anspruchsvolle Inhalte und Themen abseits des Mainstreams einen Platz haben.“

Grütters sagte weiter: „Kein anderer Sender toppt die 143 Sendeminuten, die das Erste pro Tag durchschnittlich Dokumentationen und Reportagen widmet. Auf der diesjährigen Berlinale laufen 19 Dokumentarfilme, die in ARD-Koproduktionen entstanden sind, verteilt über alle Sektionen. Das ist großartig, denn der Dokumentarfilm ist ein filmisches Genre, das intensive Recherche, Erzählkunst, Perspektivenwechsel, differenzierte Betrachtung und atmosphärisch starke Bilder vereint und immer wieder wichtige gesellschaftliche Debatten anstößt.“

Gleichwohl forderte die Staatsministerin, verstärkt gute Sendeplätze für Kino- und Dokumentationsfilme freizumachen, die auch dem Engagement der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zu verdanken sind: „Zu viele davon werden wochentags erst um 23.30 Uhr gebracht.“ Außerdem setzte sich Grütters dafür ein, mehr Kurzfilme in das Programm aufzunehmen. „Denn Kurzfilme sind gerade für junge Filmemacher eine Probebühne für größere Produktionen“, sagte sie zur Begründung.

Die Staatsministerin forderte zudem eine Anpassung des Urheberrechts an das digitale Zeitalter: „Filme, die differenziert informieren und deshalb für die gesellschaftliche Diskussion von großer Bedeutung sind, sind nur mit guten Rahmenbedingungen für künstlerische Freiheit zu haben. Und dazu gehört, dass Online- Nutzungsrechte für kreative Leistungen auch angemessen vergütet werden!“

Den Dokumentarfilm-Wettbewerb "Top of the docs" richtet die ARD seit drei Jahren im Rahmen ihres Branchenempfangs während der Berlinale aus. Die Veranstalter zeichnen dabei ein herausragendes, originelles Doku-Highlight aus, das einen Programmplatz zur besten Sendezeit im Ersten erhält. In diesem Jahr waren Beiträge zu dem Motto „Bedeutung der fortschreitenden digitalen Entwicklung für die Lebenswirklichkeit der Menschen in unserem Land“ gefragt.

Das Siegerprojekt des Wettbewerbs wird die ARD ab 20.00 Uhr bekanntgeben. Weitere Informationen unter www.ard.de