Wachstum und Beschäftigung auf gutem Kurs

Herbstprojektion Wachstum und Beschäftigung auf gutem Kurs

Die deutsche Wirtschaft wächst in diesem Jahr um 0,5 Prozent und im kommenden Jahr um 1,7 Prozent. Das erwartet die Bundesregierung in ihrer Herbstprojektion. Die gute Verfassung des Arbeitsmarktes lässt Beschäftigung und Einkommen weiter steigen.

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"Die deutsche Wirtschaft ist wieder auf einem soliden Wachstumskurs", sagte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler. "Tragende Säule des Wachstums sind die binnenwirtschaftlichen Kräfte: Die Stimmung in den deutschen Unternehmen ist gut, sie investieren wieder vermehrt in Ausrüstungen und Bauten."

Die Verunsicherung der Unternehmen klingt aufgrund der Euroschuldenkrise ab, so die Herbstprojektion. Mit den vorgelegten Zahlen hebt die Bundesregierung ihre Prognose aus dem Frühjahr leicht um 0,1 Prozentpunkte an.

Neue Rekorde bei Beschäftigung

Die Erwerbstätigkeit in Deutschland steigt in diesem Jahr um 235.000 Personen und im kommenden Jahr um weitere 180.000 Personen auf neue Rekordstände, erwartet die Bundesregierung. Die verfügbaren Einkommen legen in diesem Jahr um 2,1 Prozent und im nächsten Jahr um 2,9 Prozent erneut kräftig zu. Die realen Nettolöhne und Gehälter je Arbeitnehmer steigen 2013 um 0,6 Prozent und 2014 um 0,9 Prozent - ein steter Anstieg seit 2009.

Infolge der konjunkturellen Schwäche im vergangenen Winter dürfte sich die Zahl der registrierten Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2013 auf rund 2,95 Millionen Personen leicht erhöhen. Im Jahr 2014 wird die Zahl der registrierten Arbeitslosen voraussichtlich auf 2,93 Millionen Personen zurückgehen. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 6,8 Prozent (2013: 6,9 Prozent).

"Beschäftigung und Einkommen steigen weiter spürbar an und stärken den privaten Konsum. Die wirtschaftliche Dynamik wird sich im nächsten Jahr deutlich beschleunigen", betonte der Bundeswirtschaftsminister.

Mehr Konsum und höhere Exporte

Die weiterhin ruhige Entwicklung des Preisniveaus lässt die privaten Konsumausgaben 2013 preisbereinigt um 0,8 Prozent und im Jahr 2014 um 1,2 Prozent weiter steigen, so die Bundesregierung. Aufgrund niedriger Zinsen und einer hohen Anschaffungsneigung wird die Sparquote der privaten Haushalte leicht sinken.

Das weltwirtschaftliche Umfeld sei nach wie vor fragil, betont die Herbstprojektion. Die Wachstumserwartungen für wichtige deutsche Absatzmärkte, vor allem in Schwellenländern, sind verhalten, hellen sich aber auf.

Daher nehmen die deutschen Exporte in diesem Jahr lediglich um 0,3 Prozent zu. Im kommenden Jahr erwartet die Bundesregierung einen Anstieg um 3,8 Prozent. Die Importe nehmen mit 1,1 Prozent in diesem und 4,5 Prozent im nächsten Jahr deutlich stärker zu als die Exporte.

Rösler: Hinterlassen gut bestelltes Feld

"Die Basis für diesen Erfolg haben unsere Unternehmen und Beschäftigten gelegt. Aber auch die Bundesregierung hat in der vergangenen Legislaturperiode ihren Beitrag geleistet. Sie hat die Rahmenbedingungen so gesetzt, dass Unternehmen und Arbeit entlastet wurden, zum Beispiel bei Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen. Zudem wurde der Arbeitsmarkt für Zuwanderung weiter geöffnet, auf Schuldenabbau und ausgeglichene Haushalte gesetzt und in der Eurokrise Solidarität mit den notwendigen Reformen verbunden. Die jetzige Bundesregierung hinterlässt somit ein gut bestelltes Feld."