Thomas Heine

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Sehr geehrte Damen und Herren,

Herzlichen Dank für die Möglichkeit zur Beteiligung am Diskurs zur "Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie" - Weiterentwicklung 2021

In meiner Stellungnahme beziehe ich mich auf das SDG 12.

Auf Seite 240 schreiben Sie unter dem Punkt 12.3 Nachhaltige Beschaffung
"Die öffentliche Hand hat einen wesentlichen Anteil an der Nachfrage von Produkten und Dienstleistungen. Die Ausrichtung der öffentlichen Beschaffung am Leitprinzip der Nachhaltigkeit und die Stärkung von Nach-haltigkeitskriterien bei der öffentlichen Beschaffung sollen daher als Hebel für die Steigerung des Angebots nachhaltiger Produkte wirken. Ziel der Bundesregierung ist es, Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung generell zu stärken."

Unter dem Punkt: Geplante Maßnahmen beschreiben Sie, ein neues Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit vorlegen zu wollen. Ich bitte Sie, darin das Thema Kommunikation zum Thema des nachhaltigen Einkaufs stärker als bisher zu berücksichtigen, weil dieses Thema zu oft daran leidet, in der aktuellen Tagespolitik nicht wahrgenommen zu werden und weil die für Nachhaltigkeit engagiert in den Beschaffungsämtern arbeitenden Kollegen*Innen Rückhalt für ihre Position auf einer Platform gebrauchen. Für die Aufgabe der Kommunikation biete ich Ihnen an, dafür den Kommunikationskanal "Kleine Kniffe" zu nutzen.

Online erreichen wir jährlich 240.000 Kontakte über die Webseite, LinkedIn, Twitter Facebook und das VUBN. Mit dem Magazin erreichen wir jährlich mindestens 140.000 Kontakte. Damit haben wir in den letzten drei Jahren einen tagesaktuellen Kommunikationskanal zum Thema "Nachhaltige Beschaffung" in Kommunen, Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und Betrieben aufgebaut.

Gute Ideen brauchen starke Kommunikation, um auf Resonanz und Akzeptanz zu stoßen.

Spezialisiert auf das Thema der Kommunikation zum Thema nachhaltiger Einkauf, habe ich vor drei Jahren das Magazin "Kleine Kniffe" auf den Markt gebracht. Dieses Magazin wird kostenfrei zweimal im Jahr an jede Stadt in Deutschland mit mehr als 7.000 Einwohnern versandt und flächendeckend an Bundes-, Landes- und Kreisebene der Katholischen Kirche, der Evangelischen Kirche, der Diakonie und Caritas und ab Oktober 2020 auch den Mittelstand in Deutschland.
Seit Oktober 2020 gebe ich eine dritte Parallelausgabe für den Mittelstand in Deutschland heraus. Zahlreiche Organisationen wie ECOVADIS, der BME, das CSCP, das Wuppertal Institut, das Umweltbundesamt und andere Akteure des Wirtschaftslebens werden sich inhaltlich an der Ausgabe beteiligen.

Bei der Herausgäbe des Magazins arbeiten wir zusammen mit der KNB, dem Umweltbundesamt, der FNR, dem Deutschen Städtetag, dem Städte und Gemeindebund, NQZ und KOINNO.

Zahlreiche Persönlichkeiten aus bundesweit operierenden Fachstellen zur Beschaffung, aus Wissenschaft, Forschung, Kirchen und Wohlfahrtsverbänden unterstützen die Herausgabe des Magazins durch ihre Mitarbeit im Beirat.



In meiner Stellungnahme beziehe ich mich auf das SDG 4.

Auf Seite 113 schreiben Sie:

„Der Bund leistet (…) zum Beispiel durch den DigitalPakt Schule, (…) wichtige Beiträge.“ Und:  "Darüber hinaus gilt es (…), Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gezielt in allen Bildungsbereichen strukturell zu verankern und den Nationalen Aktionsplan BNE umzusetzen." 

Zudem schreiben Sie auf Seite 114:

"Mit dem Nationalen Aktionsplan hat Deutschland erstmalig eine bundesweite BNE-Strategie beschlossen, die von mehr als 300 Vertreterinnen und Vertretern von Bund, Ländern, Kommunen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft gemeinsam entwickelt wurde und derzeit gemeinsam umgesetzt wird.“

Seit März 2020 stehen die Schulen unter erheblichen Druck, die Digitalisierung voranzutreiben, um einen Unterricht auch unter CORONA-Bedingungen durchführen zu können. Den Druck kann man einerseits als willkommenen Beschleuniger bei der Digitalisierung von Schulen und des Unterrichts sehen. Er birgt jedoch auch die große Gefahr, Entscheidungen, zum Beispiel bei der IT-Beschaffung, zu treffen, die sich schon nach kurzer Zeit als Fehlentscheidungen erweisen können, weil sie zu ungeahnten Folgekosten führen können, weil die Prinzipien der Digitalen Souveränität nicht ausreichend beachtet wurden, weil das Problem des Elektroschrotts bei der Entsorgung digitaler Geräte nicht ausreichend beachtet wurde. Kurz zusammengefasst, weil die Forderungen der SDGs dabei nicht beachtet wurden.

In vielen Online-Veranstaltungen zum Thema Digitalisierung an Schulen wurde der Aspekt der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) nur in seltenen Fällen berücksichtigt. BNE lag nicht im Mainstream und wurde bei der Weichenstellung für die digitale Zukunft des Bildungswesens nicht beachtet. 

Es muss gelingen, BNE strategisch und kommunikativ in die Debatte für ein digitales Schulwesen einzubringen, weil die Ergebnisse dieser Debatte die Zukunft an Schulen bestimmen wird. "BNE steht für eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Partizipationsfähigkeit, der Umgang mit Unsicherheiten und Risiken, systemisches Denken und kritische Reflexionsfähigkeit sind dabei zentrale Kompetenzen, die durch BNE gefördert werden.“ (Zitat Seite 113) Unter diesen Aspekten kann die Digitalisierung nur als Handwerkzeug eingeordnet werden, mit dem die SDGs bis 2030 erreicht werden können. "SDG/BNE first - digitalization second“. 

In vielen Gesprächen haben wir festgestellt, dass sowohl bei der Digitalisierung als auch bei BNE ein erheblicher Fortbildungsbedarf besteht. Aus diesem Grund haben wir den "Digitalkompass für Schulen“ als blended learning Schulungsangebot für Lehrer*innen zum Aufbau nachhaltiger und digitaler Kompetenz, Medienkompetenz und Anwendungswissen entwickelt. Dabei vermitteln wir die Grundlagen einer BNE und  einer IT literacy, setzen diese in Bezug zum gesellschaftlich-kulturellen Rahmen, untersuchen Gemeinsamkeiten und Trennendes der Trends und geben Anregungen, wie diese im Unterricht genutzt und umgesetzt werden können.

Gerne unterstützen wir Sie dabei, BNE strategisch und kommunikativ durch Lehrer*innen Fortbildung in die Debatte für ein digitales Schulwesen einzubringen. In der Anlage senden wir Ihnen die dazu passende Präsentation. Gleichzeitig möchte ich Sie auf unsere Online-Konferenz  zum Thema „Digitalisierung an Schulen - nachhaltig gestalten aufmerksam machen, deren Programm ich ebenfalls in der Anlage beigefügt habe und die von der zentralen Beschaffung der Stadt Dortmund, dem Umweltamt der Stadt, dem Stadtverband der GEW Dortmund, dem DGB Dortmund, von ver.di, der AfB gemeinnützigen GmbH sowie dem Verein cyber4EDU unterstützt wird.

 Viele Grüße
Thomas Heine