Deutscher Verband „Job & Wohnen“ e.V.

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Sehr geehrter Damen und Herren,

gerne unterstützen wir die Bemühungen der Deutschen Bundesregierung um die Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) mit der Übersendung unseres Beitrags „Gemeinsam in die Zukunft: Nachhaltigkeit durch Zusammenhalt“.

Für Rückfragen stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichem Gruß

Peter Diedrich
Deutscher Verband „Job & Wohnen“ e.V.


Gemeinsam in die Zukunft: Nachhaltigkeit durch Zusammenhalt

Wie werden wir in Zukunft arbeiten, wohnen und zusammenleben? Diese Frage bedarf vor dem Hintergrund eines Mangels an Fachkräften und bezahlbarem Wohnraum sowie anderer gesellschaftlicher Entwicklungen, dringend einer Antwort.

Lösungsansatz Genossenschaften
Der Deutsche Verband „Job und Wohnen“ verfolgt die Idee des genossenschaftlichen Wohnungsbaus für Mitarbeiter*innen. Mittelständische Unternehmen arbeiten zusammen und schließen sich regional zu einer Mitarbeiterwohnungsbaugenossenschaft zusammen. Ein nicht unbekanntes Konzept der Schaffung von Stabilität und Nachhaltigkeit aus dem vorigen Jahrhundert, das aber gerade angesichts aktueller Probleme neue Relevanz erhält: Durch das Angebot eines interessanten Jobs zusammen mit einer bezahlbaren und modernen Wohnung in der Nähe des Arbeitsplatzes gelingt es den Mitgliedsunternehmen wesentlich leichter, dringend benötigte Fachkräfte zu rekrutieren und langfristig auch an Standort und Unternehmen zu binden. Im Unterschied zu vielen anderen Unternehmensformen im Wohnungsbau stehen regionale Verantwortung und Verbundenheit an erster Stelle und die Gewinne sind deshalb kein Selbstzweck: „Das Ziel der Genossenschaft ist immer die Förderung ihrer Mitglieder, deshalb verbleiben Wertzuwächse im gemeinsamen Unternehmen und können so den Arbeitnehmer*innen und den kooperierenden Unternehmen in Form von wachsendem hochwertigem Wohnraum und kurzen Arbeitswegen zugutekommen“, so Dr. Peter Diedrich, Vorsitzender des Vorstands des DVJW. Jedes Mitgliedsunternehmen ist nicht nur Miteigentümerin, sondern gleichzeitig auch Nutzerin der genossenschaftlichen Leistung, kann seinen Arbeitnehmer*innen entsprechende Angebote machen und hat somit ein Interesse an der langfristigen Erbringung der Leistung. Dabei bleibt die Genossenschaft immer auch ein demokratisch kontrolliertes Unternehmen: Nicht das kapitalstärkste Unternehmen bestimmt, sondern jedes mitmachende Unternehmen hat genau eine Stimme. Damit ist das entstehende gemeinschaftlich-genossenschaftliche Eigentum auch geschützt vor Privatisierungen.

Nachhaltigkeit ist obligatorisch
Das Credo aller gegenwärtigen und zukünftigen Projekte des Verbandes DJVW ist es, solche nachhaltigen Lösungen für ein menschenwürdiges Wohnen, Arbeiten und Leben in unserer Gesellschaft zu sichern und damit einen aktiven Beitrag zur Entwicklung und Gestaltung der gesellschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen und somit zur Sicherung der Demokratie und des gesellschaftlichen Friedens in unserem Lande zu leisten. Denn in einem genossenschaftlichen Modell lassen sich gesellschaftliche Probleme am besten lösen! Auf diesem Wege sollen auch die Ziele der Vereinten Nationen (SDG Sustainable Development Goals) zur nachhaltigen Entwicklung umgesetzt werden.

Solidarität der Mitglieder ist entscheidend
Die praktische und täglich gelebte Solidarität ihrer Mitglieder ist ausschlaggebend dafür, ob eine Genossenschaft die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen kann. Eingefasst in einen kaufmännisch organisierten Geschäftsbetrieb und getragen von den Prinzipien der Freiwilligkeit, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung soll die Genossenschaft zuvorderst ihren Mitglieder als „Hilfe zur Selbsthilfe“ dienen. Doch im genossenschaftlichen Prinzip liegt noch ein weit größeres Potenzial zur Nutzenstiftung, wenn es um die Nachhaltigkeit geht. Aufgrund dieser besonderen Charakteristika sind Genossenschaften zunehmend auch für bürgerschaftliche Zusammenschlüsse von Interesse. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Genossenschaften in den Bereichen Nahversorgung, Infrastruktur und Daseinsvorsorge gegründet. Dazu zählen z.B. Dorfläden, Kultureinrichtungen wie Theater oder Programmkinos, Kneipen und Stadtteilcafés, aber auch Bürgerbusse, Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen für Ältere, genossenschaftliche Kindergärten und sogar Schulen. Häufig mit Beteiligung der Kommune, sind es engagierte Bürgerinnen und Bürger, die diese Angebote in Eigenregie und selbstorganisiert übernehmen.

Gemeinsam sind wir stärker!
Allein in Deutschland kämpfen weit über tausend Energiegenossenschaften, Sozial-Genossenschaften (Bildung, Gesundheit, Pflege etc.) und Wohnungsbaugenossenschaften (von „klassisch“ über das „gemeinschaftliche Wohnen“ bis zur genossenschaftlich getragenen Synthese von „Job“ und „Wohnen“) gegen Klimawandel, leisten einen täglichen Beitrag zu unserer Daseinsvorsorge und -versorgung und machen Wohnen dauerhaft bezahlbar. „Bürgerschaftlichen Selbsthilfe in Form von Genossenschaften wird zunehmend als Alternative zur Erbringung von Leistungen der Daseinsvorsorge diskutiert“, sagt Prof. Dr. Markus Hanisch, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des DVJW. „Dort, wo sich aufgrund knapper öffentlicher Kassen der Staat zunehmend zurückzieht und dort, wo sich auch gewinnorientierte Angebote aufgrund sinkender Bevölkerungszahlen nicht mehr rechnen, sind diese neu gegründeten Sozial- oder Bürgergenossenschaften eine Reaktion auf bestehende Versorgungsprobleme. Initiiert von betroffenen Bürgerinnen und Bürgern sind die zivilgesellschaftlich motivierten Unternehmen maßgeblich vom freiwilligen Engagement ihrer Mitglieder getragen.“
 
So gesehen entsprechen die eingangs erwähnten Mitarbeiterwohnungsbaugenossenschaften auch Beiträgen der beteiligten Unternehmen zu einer sozialeren und umweltfreundlicheren Zukunft unserer Städte und Gesellschaften im Sinne des Postulats der „Environmental Social Governance“: Kurze Wege statt Pendeln, ermöglicht durch Baugenossenschaften mit den Förderzielen faire Mieten und nachhaltige Beschäftigungsstrukturen nützen im Endeffekt Allen.  Auch das ist Genossenschaft.