Armut in jeder Form und überall beenden

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Ziele für nachhaltige Entwicklung Armut in jeder Form und überall beenden

Die Überwindung von Armut ist die größte Herausforderung der Gegenwart. Armut gibt es in vielen Ausprägungen. Absolute Armut, die mitunter existenzbedrohend ist, ist nicht vergleichbar mit der Situation von Menschen mit niedrigem Einkommen in Deutschland. Beide Formen der Armut müssen jedoch bekämpft werden.

4 Min. Lesedauer

Eine Hand, die eine Geldmünze aus einem Protemonnaie nimmt.

Mit der Agenda 2030 hat sich die internationale Staatengemeinschaft das ehrgeizige Ziel gesetzt, Armut in allen ihren Formen und überall zu beenden.

Foto: Bundesregierung/Stutterheim

Armut zeigt sich nicht nur durch einen Mangel an finanziellen Ressourcen. Auch in der Bildung, Gesundheit, der Frage wie Menschen wohnen oder wie sie gesellschaftlich sowie politisch teilhaben werden Unterschiede deutlich – auch hier bei uns in Deutschland. Bei Menschen mit niedrigem Einkommen beobachtet man eine geringere Lebenserwartung, schlechtere Bildungserfolge, weniger berufliche und gesellschaftliche Teilhabe.

Dagegen müssen wir angehen. Mit der Agenda 2030 hat sich die internationale Staatengemeinschaft das ehrgeizige Ziel gesetzt, Armut in allen ihren Formen und überall zu beenden.

Ziel 1 - Keine Armut

Konkret soll erreicht werden: 

  • Bis 2030 die extreme Armut für alle Menschen überall auf der Welt beseitigen.
  • Bis 2030 den Anteil der Männer, Frauen und Kinder jeden Alters, die in Armut in all ihren Dimensionen nach der jeweiligen nationalen Definition leben, mindestens um die Hälfte senken.
  • Sozialschutzsysteme und -maßnahmen für alle umsetzen, einschließlich eines Basisschutzes, und bis 2030 eine breite Versorgung der Armen und Schwachen erreichen.
  • Bis 2030 sicherstellen, dass alle Männer und Frauen, insbesondere die Armen und Schwachen, die gleichen Rechte auf wirtschaftliche Ressourcen sowie Zugang zu grundlegenden Diensten, Grundeigentum und Verfügungsgewalt über Grund und Boden und sonstigen Vermögensformen, Erbschaften, natürlichen Ressourcen, geeigneten neuen Technologien und Finanzdienstleistungen einschließlich Mikrofinanzierung haben.
  • Bis 2030 die Widerstandsfähigkeit der Armen und der Menschen in prekären Situationen erhöhen und ihre Exposition und Anfälligkeit gegenüber klimabedingten Extremereignissen und anderen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Schocks und Katastrophen verringern.
  • Eine erhebliche Mobilisierung von Ressourcen aus einer Vielzahl von Quellen gewährleisten, einschließlich durch verbesserte Entwicklungszusammenarbeit, um den Entwicklungsländern und insbesondere den am wenigsten entwickelten Ländern ausreichende und berechenbare Mittel für die Umsetzung von Programmen und Politiken zur Beendigung der Armut in all ihren Dimensionen bereitzustellen.
  • Auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene solide politische Rahmen auf der Grundlage armutsorientierter und geschlechtersensibler Entwicklungsstrategien schaffen, um beschleunigte Investitionen in Maßnahmen zur Beseitigung der Armut zu unterstützen.

Extreme Armut

Weltweit leben mehr als 700 Millionen Menschen in extremer Armut – davon rund 60 Prozent in Afrika südlich der Sahara. Bis 2030 werden neun von zehn armen Menschen auf dem afrikanischen Kontinent leben. Die Bundesregierung arbeitet eng mit den afrikanischen Staaten zusammen, um diese Armut zu verringern. Ein Schwerpunkt deutscher Entwicklungszusammenarbeit ist es, Afrika wirtschaftlich zu stärken. 

Um die Armut auf dem Land zu bekämpfen , unterstützt die deutsche Entwicklungspolitik unter anderem Kleinbäuerinnen und -bauern dabei, Lebensmittel für die Menschen vor Ort zu produzieren und so Existenzgrundlagen zu schaffen.

Initiativen wie die "Compact with Africa" , "Pro!Afrika" oder eine Initiative des Bundeministeriums für Bildung und Forschung  sollen die Entwicklung Afrikas beschleunigen.

Armut in Deutschland

Anders als viele afrikanische Staaten steht Deutschland wirtschaftlich sehr gut da. Löhne, Gehälter und Renten steigen seit Jahren. Die Beschäftigungszahlen sind trotz Pandemie und dem Krieg in der Ukraine hoch, die Arbeitslosigkeit niedrig. In Deutschland sind Menschen arm, wenn sie weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung haben – das sind derzeit 15,9 Prozent.

Ziel der Bundesregierung ist es, diese Menschen so gut es geht zu unterstützen. Auch wenn ein Leben mit relativ niedrigem Einkommen in Deutschland nicht dasselbe ist, wie die extreme Armut in anderen Ländern, so sollte doch hierzulande niemand über einen längeren Zeitraum mit so geringen Mitteln leben müssen. 

Die Menschen, die nicht aus eigener Kraft für einen auskömmlichen Lebensunterhalt für sich und ihre Familie sorgen können, haben Anspruch auf unterschiedliche soziale Leistungen, wie zum Beispiel Arbeitslosengeld, Bürgergeld, Sozialhilfe, Wohngeld, Kindergeld, Kinderzuschlag, Sofortzuschlag und BAföG. Zudem hat die Bundesregierung den gesetzlichen Mindestlohn im Oktober 2022 auf 12 Euro angehoben und wird ihn auch weiter anheben (1. Januar 2024: 12,41 Euro und 1. Januar 2025: 12,82 Euro).

Um Kinderarmut stärker zu bekämpfen, entlastet der Staat Familien mit niedrigem Einkommen. So ist der Kinderzuschlag eine zusätzliche finanzielle Unterstützung für erwerbstätige Eltern, die genug für sich selbst verdienen, aber bei denen es nicht oder nur knapp reicht, um auch für den gesamten Bedarf der Familie aufzukommen. Und durch Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets  können deren Kinder u. a. das Mittagessen in Schule und Kita sowie das Ticket für die Beförderung zur Schule komplett kostenlos erhalten. Zudem hat die Bundesregierung das Kindergeld ab 2023 angehoben. 

Bereits während der Corona-Pandemie hat die Bundesregierung Maßnahmen eingeleitet, um soziale Ausgrenzung zu verhindern. Und seit dem Krieg in der Ukraine werden Bürgerinnen und Bürger, Beschäftigte und Unternehmen durch Entlastungspakete unterstützt. 

Im "Armuts- und Reichtumsbericht“ informiert die Bundesregierung in jeder Legislaturperiode über das Ausmaß von Armut in Deutschland.