Zentrum für Klima-Anpassung unterstützt Kommunen 

  • Bundesregierung ⏐ Startseite
  • Energie und Klimaschutz

  • Schwerpunkte

  • Themen   

  • Bundeskanzler

  • Bundesregierung

  • Aktuelles

  • Mediathek

  • Service

Leben mit dem Klimawandel Zentrum für Klima-Anpassung unterstützt Kommunen 

Hitze, Trockenheit oder Hochwasser – Städte und Gemeinden sind von den Folgen der Erderwärmung betroffen. Ein Kompetenzzentrum bietet seit einem Jahr Beratung für die Anpassung an den Klimawandel. Das Bundesumweltministerium treibt damit die Umsetzung der Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag zur Klimaanpassung voran.

4 Min. Lesedauer

Junge Frau, gießt Kräuter und Pflanzen auf einem städtischen Dachgarten. Dach, grün, Nachhaltigkeit, Bepflanzung Bepflanzte Dachterrasse in einer Grossstadt.

Bepflanzte Dächer sind ein kleiner Schritt von vielen, mit denen Städte auf den Klimawandel reagieren.

Foto: Getty Images/fotografixx

„Die Klimakrise und ihre Folgen sind längst Teil unseres Alltags: Waldbrände, Dürren, knappe Trinkwasserspeicher und Höchsttemperaturen schon im Frühsommer bestimmen die Nachrichten. Die allermeisten Städte und Gemeinden sind noch zu wenig vorbereitet“, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke anlässlich des einjährigen Jubiläums des Zentrums für Klimaanpassung im Juli 2022.

Mit individuellen Anpassungskonzepten für betroffene Kommunen und soziale Einrichtugen hilft das Zentrum für Klimaanpassung. Es bietet Kompetenzen, Erfahrungen und Wissen und arbeitet eng zusammen mit lokalen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern. Auch mehr öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Klimaanpassung soll das Zentrum schaffen. 

Kommunen müssen sich an den Klimawandel anpassen

„Die allermeisten Städte und Gemeinden sind noch zu wenig vorbereitet, um Bürgerinnen und Bürger wirkungsvoll zu schützen. Das hat uns die Flutkatastrophe von 2021 auf äußerst schmerzhafte Weise gezeigt“, so Lemke. Die Kommunen müssten bei der Klimaanpassung und Risikovorsorge unterstützt werden, ergänzte die Ministerin.

Mit dem im März 2022 vom Bundesumweltministerium verabschiedeten Sofortprogramm Klimaanpassung steht der Bund Ländern und Kommunen mit Förderung, Beratung und Vernetzung zur Seite. Für das Programm ist das Zentrum KlimaAnpassung ein zentraler Partner zur Umsetzung der Maßnahmen.

Das Zentrum KlimaAnpassung für die Beratung von Kommunen bündelt Kompetenzen und Erfahrungen, die Kommunen helfen, passende Lösungen für die jeweilige Situation vor Ort zu erhalten. Die Expertinnen und Experten unterstützen als Lotsen den Weg zu klimaangepassten Kommunen.

Bereits heute sind die Folgen des Klimawandels in Deutschland spürbar. Derzeit liegen die Temperaturen hierzulande bereits 1,6 Grad Celsius über dem Referenzwert aus der vorindustriellen Zeit. Die Folgen dieser Erderhitzung haben Auswirkung auf unsere Gesundheit und unseren Wohlstand. Allein in den vergangenen fünfzig Jahren haben sich die extremen Wetterereignisse in Deutschland mehr als verdreifacht. Das bedeutet: extreme Hitze und Trockenheit, Starkregen und Überschwemmungen haben stark zugenommen.

Zahl der Hitzetage hat deutlich zugenommen

Während 1951 im Durchschnitt in Deutschland drei Hitzetage gab, waren es 2018 schon 20. Gleichzeitig ist der Meeresspiegel in den letzten 170 Jahren um 41cm gestiegen (Messstandort Cuxhaven). Diese Extremwetterereignisse führen direkt zu vorzeitigen Todesfällen, aber auch zu massiven Schäden in der Landwirtschaft, an Gebäuden und Infrastruktur und in der Industrie. 

Aus der Beratungspraxis des Klimaanpassungs-Zentrums

  • Klimaanpassungskonzept der Hansestadt Lübeck:
    Im September 2020 hat die Lübecker Bürgerschaft ein Klimaanpassungskonzept beschlossen. Dieses hat eine wassersensible Stadtentwicklung zum Ziel. In das Konzept flossen Analysedaten, Ergebnisse aus verschiedenen Workshops sowie Diskussionen mit zahlreichen Akteuren aus der Verwaltung, der Fachöffentlichkeit und der Politik ein. Ergebnis des Anpassungskonzepts sind Analyse- und Maßnahmenkarten. Mit diesen Hilfsmitteln kann in Erfahung gebracht werden, wo es zu Überflutungen kommen kann. Damit können dann die richtigen Maßnahmen in den betroffenen Gebieten getroffen werden.
  • Starkregenmanagement der Stadt Köln:
    In Köln ist die Überflutungsvorsorge im Zusammenhang mit Starkregen eine kommunale Gemeinschaftsaufgabe. Der öffentliche und der private Sektor arbeiten Hand in Hand. 
    Im Juli 2017 war Köln von einem Starkregenereignis betroffen. Es kam zu großen Schäden durch die Überflutungen im Stadtgebiet. Für eine gezielte Vorsorge bewertet das Starkregenmanagement künftig die vorhandenen Schadens- und Gefährdungspotenziale und identifiziert und benennt Risikobereiche und Maßnahmen zur Klimaanpassung. 
  • Hitzekonzept Freiburg im Breisgau:
    Das Klimaanpassungskonzept gegen Hitzebelastung der Stadt Freiburg wird bei allen städtebaulichen Planungen und Bauleitplanverfahren angewendet. Es wurden 14 Siedlungsbereiche ausgemacht, die sehr stark von Hitze betroffen sind. Die Lösungsvorschläge – Gründach über Erholungsräume bis zum begrünten Gleisbett – werden in Steckbriefen aufbereitet und können so in künftigen Planungsverfahren unmittelbar verwendet werden.

Die Bundesregierung unterstützt Länder und Kommunen

Die Bundesregierung hat viele Maßnahmen ergriffen, um den Treibhausgasausstoß massiv zu verringern und so die Erderwärmung zu stoppen. Doch damit Schäden gering gehalten oder ganz vermieden werden können, sind wirkungsvolle Anpassungsmaßnahmen ebenso dringend erforderlich. Der Bund unterstützt Länder und Kommunen mit Datenmaterial, Förderprogrammen und Beratung.

Das Klimavorsorgeportal der Bundesregierung bietet Kommunen, Ländern, Verbänden aber auch Bürgerinnen und Bürgern Daten und Informationen, sowie diverse Dienste zur zielgerichteten Anpassung an den Klimawandel.  

Neben Extremwetterereignissen wie Starkregen, Dürre und Hitzeperioden hat der Klimawandel auch langsamer eintretende Folgen. Sie beeinflussen die menschliche Gesundheit, die Artenvielfalt, unsere Landwirtschaft, Energie und Industrie. Die Bundesregierung hat deshalb die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel entwickelt, um die Verletzlichkeit der deutschen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt zu verringern und die Anpassungsfähigkeit unseres Landes zu steigern. 

Mit der Deutschen Klimaanpassungsstrategie hat die Bundesregierung 2008 den strategischen Rahmen gesetzt, um den Folgen des Klimawandels zu begegnen. Mit Fortschrittsberichten (2015 und 2020) und im Rahmen von Aktionsplänen (alle vier Jahre) wird dieser Rahmen ständig weiterentwickelt, denn Klimaanpassung ist eine Daueraufgabe und die Maßnahmen werden kontinuierlich umgesetzt. Ein Netzwerk aus allen Bundesressorts und von 28 Bundesoberbehörden soll dabei helfen, unsere Gesellschaft langfristig und sozial verträglich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen.