„Sommerwelle ernst nehmen, aber nicht in Panik geraten“

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Lauterbach zur Corona-Lage „Sommerwelle ernst nehmen, aber nicht in Panik geraten“

Angesichts der derzeit steigenden Infektionszahlen hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zur Vorsicht aufgerufen. Die „Sommerwelle“ sei ernst zu nehmen, aber kein Grund zur Panik. Mit Blick auf den Herbst stellte er einen Sieben-Punkte-Plan vor.

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Bundesgesundheitsminister Lauterbach hält auf der Pressekonferenz eine FFP2-Maske hoch.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach empfiehlt, in Innenräumen wieder verstärkt Maske zu tragen.

Foto: picture alliance/dpa/Michael Kappeler

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet in diesem Sommer mit relativ hohen Inzidenzen. Allerdings gebe es mehrere Gründe, nicht in Panik zu geraten, sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit RKI-Vizepräsident Lars Schaade. Im Fall der Omikron-Varianten verlaufe die Krankheit milder als bei Varianten vom Delta-Typ. Zudem seien viele Menschen geimpft oder genesen, erklärte er.

Kein Grund zur Sorglosigkeit

Dennoch sei die „Sommerwelle“ nicht zu begrüßen, so Lauterbach. Täglich gäbe es 50 bis 130 Todesfälle zu beklagen, so der Minister. Außerdem sei eine deutliche Übersterblichkeit zu verzeichnen, insbesondere unter den über 60-Jährigen, sowie ein Risiko für eine Long-Covid-Erkrankung. „Damit können wir nicht zufrieden sein“, sagte er. Auch der Anstieg von Corona-Fällen in Pflegeheimen gäbe Anlass zur Sorge. 

Lauterbach unterstrich die Bedeutung des Impfschutzes und empfahl das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, um sich selbst und andere zu schützen. „Das freiwillige Maskentragen muss zur Normalität gehören in unseren Innenräumen“, sagte er. Das sollte jeder für sich selbst entscheiden können. 

Vorbereitet in den Herbst

Der Minister kündigte sieben Maßnahmen an, die für den Herbst geplant sind. „Das Ziel ist ganz klar, dass wir besser in den Herbst hineingehen wollen, als wir das im letzten Jahr konnten - und auch im Jahr davor.“

Geplant ist unter anderem eine Impfkampagne. Man sei im Austausch mit den Unternehmen, die angepasste Impfstoffe für den Herbst entwickelten. Lauterbach zufolge soll es zudem ein neues Testkonzept geben. Die Verhandlungen für die weitere Finanzierung der Bürgertests liefen derzeit. Auch ein Konzept für die bessere Nutzung von Covid-Medikamenten ist geplant.  

Um Risikogruppen besser zu schützen, seien präzisere Vorgaben für die Zuständigkeiten in Pflegeheimen geplant. Ab September sollen zudem Daten zu freien Betten in Krankenhäusern tagesaktuell elektronisch an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt werden können. Die Länder sollen bei den Hygiene- und Impfkonzepten von Schulen und Kitas unterstützt werden.

Reform des Infektionsschutzgesetzes

Der Minister kündigte an, noch vor der Sommerpause die Eckpunkte für das neue Infektionsschutzgesetz vorzulegen. „Aller Voraussicht nach werden wir das leisten können, so dass nach der Sommerpause dann der Beschluss erfolgen kann.“ Er sei derzeit mit Bundesjustizminister Marco Buschmann im Gespräch über die Reform des Gesetzes, das in der geltenden Fassung zum 23. September ausläuft.