Schritt für Schritt zur Normalität

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Hochwasserhilfen Schritt für Schritt zur Normalität

Die Ahrtalbahn fährt wieder, zunächst auf einer Teilstrecke und sogar früher als gedacht. Ein Blick aus dem Fenster offenbart noch immer die verheerenden Schäden der Flutkatastrophe vom Juli: zerstörte Häuser, eingestürzte Brücken, weggebrochene Straßen. Dennoch bedeutet die Wiedereröffnung ein Stück Hoffnung - nicht nur für die Menschen im Ahrtal.

3 Min. Lesedauer

Die Ahrtalbahn fährt auf dem wieder aufgebauten Abschnitt zwischen Remagen und Ahrweiler.

Ein Signal der Hoffnung: Auf dem zerstörten Abschnitt zwischen Remagen und Ahrweiler hat die Ahrtalbahn wieder ihren Betrieb aufgenommen.

Foto: picture alliance/dpa/Thomas Frey

Soviel steht fest: Die Hochwasserereignisse in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Sachsen sind eine Katastrophe nationalen Ausmaßes. Menschen verloren ihr Heim und ihre Existenzgrundlage, viele sogar ihr Leben. Die materiellen Schäden in den betroffenen Regionen sind immens, der Wiederaufbau wird noch etliche Jahre in Anspruch nehmen.

Solidarität in Zeiten größter Not

Die Hilfsbereitschaft im Lande war und ist überwältigend. Von erster Stunde an waren ehrenamtliche Helferinnen und Helfer von Hilfsorganisationen, aber auch Freiwillige aus der Bevölkerung in den Flutgebieten im Einsatz. Sie haben ihren Mitmenschen in Zeiten größter Not beigestanden und die Einsatzkräfte unterstützt.

Und noch immer sind in einigen Gebieten bis zu 1.000 ehrenamtliche Kräfte vor Ort, um zum Beispiel medizinische Hilfe und Sanitätsdienste zu leisten, obdachlose Personen zu versorgen, Mahlzeiten auszugeben, psychosoziale Betreuung, aber auch Seniorendienste und Kinderbetreuung sicherzustellen.

Als Dank und in Anerkennung für besonders aufopferungsvolle Hilfe bei der Abwehr von Gefahren und der Beseitigung von Schäden anlässlich der Flutkatastrophe hat der Staatssekretärsausschuss „Hochwasserhilfe Bund“ die Stiftung einer Einsatzmedaille „Fluthilfe 2021“ vorgeschlagen. Derzeit wird das weitere Vorgehen mit den betroffenen Ländern und dem Bundespräsidialamt abgestimmt.

Schnelle und unbürokratische Hilfe

Auch die Bundesregierung hat zügig Maßnahmen eingeleitet, um Notlagen vor Ort zu überbrücken: bei Bürgerinnen und Bürgern sowie in Land- und Forstwirtschaft, gewerblicher Wirtschaft und Kommunen. So beteiligt sie sich zur Hälfte mit zunächst bis zu 400 Millionen Euro an den Soforthilfeprogrammen der betroffenen Länder.

Für den Wiederaufbau hat der Bund ein Sondervermögen „Aufbauhilfe 2021“ mit bis zu 30 Milliarden Euro errichtet. An den daraus finanzierten Maßnahmen der Länder beteiligt er sich hälftig. Die Kosten für die Wiederherstellung der bundeseigenen Infrastruktur trägt der Bund allein.

Koordiniert werden die Fluthilfemaßnahmen des Bundes von dem Staatssekretärsausschuss „Hochwasserhilfe Bund“ unter Federführung des Bundesinnen- und des Bundesfinanzministeriums sowie von den in beiden Häusern eingerichteten Stäben.

Bund und Land im Schulterschluss

Die Zuständigkeit der Länder für den Katastrophenschutz, ergänzt durch die bundesweite länderübergreifende Katastrophenhilfe, hat sich auch bei der Bewältigung des diesjährigen Hochwassers bewährt.

Zur unmittelbaren Gefahren- und Schadensabwehr wurden unverzüglich Hilfskräfte der Feuerwehren, der Polizeien und des Katastrophenschutzes sowie Einsatzkräfte des Bundes - vom Technischen Hilfswerk, der Bundespolizei, dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und der Bundeswehr - in die betroffenen Regionen gesendet.

Im Einzelnen wurden unter anderem folgende Maßnahmen getroffen:

  • Rettungs-, Evakuierungs- und Bergungsmaßnahmen,
  • Sicherung von Talsperren und Deichen,
  • Behebung von Wasserschäden und Trockenlegung von Gebäuden,
  • provisorische Instandsetzung von Zufahrtsstraßen und Bau von Behelfsbrücken,
  • Transport von Hilfsgütern und Materialien,
  • Sicherstellung der Trinkwasser- und Nahrungsmittelversorgung.

Auslagen, die den Einsatzkräften des Bundes bei der Vor-Ort-Unterstützung entstehen, trägt der Bund. Sie werden den Ländern nicht in Rechnung gestellt.

„Wir werden für den Wiederaufbau das leisten, was notwendig ist“ – Hören Sie hier den Podcast „Aus Regierungskreisen“ über die umfassende Unterstützung für die von der Flutkatastrophe betroffenen Regionen.

Ahrtalbahn - ein Signal der Hoffnung

Die notwendigen Gelder stehen bereit, die Arbeiten laufen mit Hochdruck. Die Ahrtalbahn zwischen Remagen und Ahrweiler ist ein Beispiel dafür. Für ihre Instandsetzung wurden insgesamt 4.200 Tonnen Kies und 7.800 Tonnen Schotter verbaut sowie fünf Kilometer Kabel, ein Kilometer Schiene und zwei Bahnübergänge erneuert.

Die Ahrtalbahn: Ein kleiner Schritt Richtung Normalität, der zeigt, dass der Wiederaufbau sichtbar vorankommt und gemeinsam möglich ist. Trotzdem wird es, so die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, „noch lange dauern, bis die seelischen Wunden verheilt sind und die Menschen einen normalen Alltag leben können“.