Oberstes Ziel ist es derzeit, die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus einzudämmen. Um die Ausbreitung des Virus abzumildern, müssen Betroffene oder Kontaktpersonen einige Zeit in häuslicher Quarantäne verbringen. Das kann psychisch belastend sein.
Auch bei häuslicher Quarantäne ist es wichtig, mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben - etwa über Telefon oder soziale Medien.
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Mit zunehmender Ausbreitung von COVID-19 fragen sich immer mehr Menschen, was dies für ihren Alltag bedeutet. Eine epidemisch auftretende Krankheit ist sowohl für jede Einzelperson als auch für die Gesellschaft als Ganzes eine Herausforderung und erfordert ein kooperatives, umsichtiges und hilfsbereites Verhalten.
Eine Epidemie ist eine sich schnell entwickelnde Situation, die besonders zu Beginn häufig von viel Ungewissheit begleitet ist. Krankheitserreger wie zum Beispiel Coronaviren können mit dem bloßen Auge nicht wahrgenommen werden und haben keinen wahrnehmbaren Geruch. Sie sind mit unseren Sinnesorganen nicht erfassbar. Erkennbar werden sie nur durch einen medizinischen Nachweis und durch die Krankheitszeichen, die sie mit sich bringen.
Somit sind die Erreger für viele wie ein unberechenbarer "unsichtbarer Feind", vor dem man sich nur bedingt schützen kann. Manchmal kommt es aus dem Gefühl der Unsicherheit heraus sogar zur Ausgrenzung von Menschen, die tatsächlich oder vermeintlich Krankheitsüberträger sind.
Die Sorge um die eigene Gesundheit und die Gesundheit von Familienangehörigen und Freunden kann Gefühle von Verunsicherung und Angst, von Hilflosigkeit oder sogar Kontrollverlust hervorrufen. Diese Empfindungen und Reaktionen sind normal.
Für Maßnahmen zur Krankheitsverhütung und Krankheitsbekämpfung hält das Infektionsschutzgesetz (IfSG) verschiedene rechtliche Instrumente bereit. So können die zuständigen Behörden, zum Beispiel das Gesundheitsamt, Personen verpflichten, den Ort nicht zu verlassen oder bestimmte Orte nicht zu betreten, bis die notwendigen Schutzmaßnahmen durchgeführt sind. Paragraph 30 des Infektionsschutzgesetz ermöglicht die Quarantäne als eine der einschneidendsten Maßnahmen Sie dient aber dazu, eine weitere Verbreitung der Krankheit zu verhindern. Die zuständigen Behörden kontrollieren die Einhaltung.
Die Quarantänesituation ist eine Schutzmaßnahme. Sie kann aber auch eine Belastung sein, denn sie schließt potenziell erkrankte Personen von der Teilnahme am sozialen Leben weitgehend aus. Wichtige soziale Ressourcen, wie sie das Berufs- oder Familienleben bieten, sind reduziert. Wenn die Quarantäne länger dauert, kreisen die Gedanken häufig um die Krankheit und ihre möglichen Auswirkungen. Daher ist es wichtig, auf den Erhalt des eigenen psychischen Wohlbefindens zu achten.