Es ist wichtig, dass möglichst viele Menschen optimal gegen das Coronavirus geschützt werden. Warum ist eine Auffrischungsimpfung sinnvoll? Für wen werden ein beziehungsweise zwei Auffrischungsimpfungen empfohlen? Und wo bekomme ich die sogenannte Booster-Impfung? Fragen und Antworten im Überblick.
Die Auffrischungsimpfung wirkt wie ein Booster für das Immunsystem – sie kann den Impfschutz gegen das Coronavirus wieder deutlich erhöhen.
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Die in Deutschland zugelassenen Covid-19-Impfstoffe schützen effektiv vor schweren Erkrankungen. Studien belegen jedoch, dass der Impfschutz mit der Zeit nachlässt und die Immunantwort etwa bei älteren oder vorerkrankten Personen schwächer ausgefallen ist.
Eine Auffrischungsimpfung erhöht den Impfschutz wieder deutlich. Der Körper bildet mehr Antikörper und kann sich so noch besser vor dem Virus schützen. Die Auffrischungsimpfung wirkt wie ein Booster (Verstärker) für das Immunsystem – deshalb wird sie auch als Booster-Impfung bezeichnet. Angesichts der in Deutschland zunehmenden Ausbreitung der sehr ansteckenden Omikron-Variante ist ein solcher Booster notwendig: für den individuellen Schutz sowie zur Verhinderung einer Überlastung des Gesundheitssystems.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt für alle Geimpften ab 18 Jahren eine Auffrischungsimpfung mindestens drei Monate nach der letzten Impfung. Weitere Informationen finden Sie beim Robert Koch-Institut.
Für Kinder und Jugendliche von 12 bis 17 Jahren empfiehlt die STIKO ebenfalls eine Auffrischungsimpfung, allerdings in einem Zeitfenster von drei bis sechs Monaten nach der letzten Impfung. Dabei sollen Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen möglichst frühzeitig ihre Auffrischimpfung bekommen, 12- bis 17-Jährigen ohne Vorerkrankungen empfiehlt die STIKO eher einen längeren Impfabstand von bis zu sechs Monaten.
Eine Auffrischungsimpfung für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren empfiehlt die STIKO nur dann, wenn eine Vorerkrankung vorliegt. Weitere Informationen finden Sie in der Empfehlung.
Die STIKO empfiehlt eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff für alle Geimpften ab 12 Jahren sowie Kindern mit Vorerkrankungen ab 5 Jahren.
Eine Übersicht über die STIKO-Empfehlungen zur Corona-Impfung finden Sie beim Robert Koch-Institut (RKI).
Internationale Studien lassen davon ausgehen, dass der Impfschutz der Booster-Impfung nach etwa sieben bis zwölf Tagen einsetzt. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite „Zusammen gegen Corona“.
Unabhängig davon, mit welchem Impfstoff die Erst- und Zweitimpfung erfolgte, wird für die Auffrischimpfung ein mRNA-Impfstoff (BioNTech, Moderna) verwendet. Beide mRNA-Impfstoffe sind gleichermaßen für eine Auffrischung geeignet: sie sind wirksam, sicher und effizient. Die STIKO empfiehlt für alle Personen unter 30 Jahren ausschließlich eine Impfung mit dem Impfstoff von BioNTech. Für Personen über 30 sind beide mRNA-Impfstoffe gleichermaßen geeignet.
Aktuell ist davon auszugehen, dass die verfügbaren Impfstoffe auch gegen eine Infektion mit den bekannten Virusvarianten wirksam sind, insbesondere gegen die sogenannte Delta-Variante.
In Bezug auf die Impfstoffwirksamkeit gegen die Virusvariante Omikron zeigen erste Studienergebnisse, dass die Wirksamkeit der Grundimmunisierung gegenüber symptomatischer Erkrankung durch die Omikron-Variante mit der Zeit deutlich nachlässt und im Vergleich zur Wirksamkeit gegenüber der Delta-Variante deutlich geringer ist.
Ab etwa 15 Wochen nach der zweiten Impfstoffdosis kann nicht mehr von einem ausreichenden Schutz vor Erkrankung nach Grundimmunisierung ausgegangen werden. Erste Studiendaten zeigen jedoch, dass ein guter Schutz gegenüber der Omikron-Variante durch eine Auffrischimpfung erzielt werden kann.
Daher gilt: Alle Geimpften ab 12 Jahren sollten mindestens drei Monate nach der letzten Impfung eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten. Dies ist der beste Schutz auch vor Omikron.
Wer sich impfen lassen möchte, kann einen Termin beim Arzt oder in einem Impfzentrum machen. Darüber hinaus bieten viele Betriebe Impfungen an. An vielen Orten gibt es zudem Impfangebote z.B. in Einkaufszentren oder in Impfbussen.
Aber auch Zahnärzte und Apotheken könneninzwischen Corona-Schutzimpfungen anbieten. Entsprechend geschulte Apothekerinnen und Apotheker dürfen impfen und sind auf www.mein-apothekenmanager.de zu finden.
Aktuelle Informationen zu Impfangeboten in Ihrem Bundesland finden Sie auf der Infoseite Ihrer Landesregierung.
Bei vielen Menschen liegt die Auffrischimpfung schon länger zurück, zum Beispiel bei Menschen, die in Pflegeeinrichtungen leben und dem dort tätigen Personal. Die STIKO empfiehlt daher eine zweite Auffrischimpfung mit den bisherigen mRNA-Impfstoffen - von BioNTech oder Moderna - für bestimmte Personengruppen:
Diejenigen, die ihren ersten Impfschutz mit dem Vektorimpfstoff von Johnson&Johnson erhalten haben, sollten vier Wochen nach der Impfung eine Optimierung der Grundimmunisierung durch eine zusätzliche mRNA-Impfung erhalten und können ihren Impfschutz dann wiederum nach mindestens drei Monaten auffrischen lassen.
Auch Personen, die ihre erste Impfserie mit dem Vektorimpfstoff von AstraZeneca erhalten haben, können mindestens drei Monate nach der zweiten Impfung eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten. Gleiches gilt für Kreuzgeimpfte (1. Impfung: Vektor-Impfstoff + 2. Impfung: mRNA-Impfstoff).
Beachten Sie hierzu auch die aktuellen Empfehlungen der STIKO. Mehr Informationen zu Auffrischungsimpfungen finden Sie hier.
Ja. Alle Impfungen gegen das Coronavirus, die nach der Impfverordnung vorgenommen werden, sind für die Bürgerinnen und Bürger kostenlos. Das gilt auch für Auffrischimpfungen.
Alle wichtigen Fragen und Antworten zur Corona-Impfung finden Sie in einem weiteren FAQ.