Bündnis für die junge Generation
Die junge Generation blickt deutlich skeptischer in die Zukunft als die Generationen vor ihr. Um ihre Anliegen stärker in den Mittelpunkt zu rücken, hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus den Startschuss für ein breites Bündnis an Unterstützern aus Medien, Kultur, Wissenschaft und Politik gegeben.
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Rund 22 Millionen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene leben in Deutschland – das ist rund ein Viertel der Bevölkerung. Sie wachsen in einer Zeit multipler Krisen auf. Der Klimawandel, der Krieg gegen die Ukraine, wirtschaftliche Nöte und die Corona-Pandemie überschatten ihren Alltag und stellen sie vor Herausforderungen, mit denen vorangegangene Generationen lange nicht mehr konfrontiert waren.
Viele der jungen Menschen machen sich daher Sorgen und blicken skeptischer in die Zukunft als früher. Seit 2018 ist laut Bundesfamilienministerium der Anteil derjenigen, die mit Hoffnung in die nächsten zwölf Monate schauen, von rund 70 auf 30 Prozent gefallen. Studien zeigten, dass Gefährdungen der psychischen Gesundheit in der jungen Generation zunehmen. Zudem beklagten junge Menschen, dass ihre Stimme zu wenig zählt und ihre Bedürfnisse kaum wahrgenommen werden.
Zuversichtlicher Blick in die Zukunft ist wichtig
Zum guten Aufwachsen gehören aber positive Perspektiven und ein zuversichtlicher Blick in die Zukunft. „Wir haben als Gesellschaft der jungen Generation Halt Sicherheit, Solidarität und Zuversicht zu geben“, betonte Bundesfamilienministerin Lisa Paus. Deshalb habe sie zu einem breiten gesellschaftlichen „Bündnis für die junge Generation“ aufgerufen. Ziel ist es, die Anliegen junger Menschen stärker in den Mittelpunkt zu rücken.
„Mit dem Bündnis für die junge Generation verschaffen wir Kindern und Jugendlichen Stimme und Gehör“, betonte Paus bei der Vorstellung des Bündnisses. Damit bekämen junge Menschen endlich die Aufmerksamkeit, die ihnen zustehe. Man erkenne die besondere Lage junger Menschen an und schätze ihre Perspektive wert. „Wir möchten, dass sie aktiv beteiligt werden“, so die Ministerin.
130 Unterstützer bereits dabei
Sie habe Persönlichkeiten an ihrer Seite, „die überzeugt sind, dass wir mehr für die junge Generation tun müssen“, erläuterte Paus. Die Unterstützer des Bündnisses unterzeichnen eine Gemeinsame Erklärung, mit der sie sich verpflichten, mit eigenen Projekten dazu beizutragen, das Lebensgefühl und die Situation junger Menschen zu verbessern. 130 Menschen aus Gesundheit, Sport, Medien und Kultur, aus Stiftungen und Verbänden, aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie aus Politik und Verwaltung haben die „Gemeinsame Erklärung“ bereits unterzeichnet.
Zu den Unterzeichnern zählen neben Bundesfamilienministerin Lisa Paus beispielsweise Persönlichkeiten wie der Regisseur Detlev Buck, die Schauspielerin Minh-Khai Phan-Thi, der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, die Influencerin Lilly Blaudszun, der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, die Leiterin des Deutschen Instituts für Migration und Integrationsforschung, Naika Foroutan oder die jüngste Abgeordnete des Deutschen Bundestages, Emilia Fester.
Sie alle möchten in ihren Möglichkeiten und Bereichen konkret etwas tun, damit sich das Lebensgefühl und die Lebenssituation der jungen Generation verbessert, damit die junge Generation sichtbarer wird. Was sie sich jeweils vorgenommen haben, ist in ihren Selbstverpflichtungen auf der Seite des Bündnisses nachzulesen.
„Wir müssen uns den Forderungen und Fragen, den Wünschen und Sorgen der jungen Generation stellen, hören, wie sie sich die Zukunft vorstellen und was sie von uns erwarten. Wir brauchen diesen Dialog zwischen den Generationen, für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft“, betonte Ministerin Paus.
Wie geht es weiter?
Ab 2023 folgen Gesprächs- und andere Begegnungsformate, die sich über die gesamte Legislaturperiode erstrecken. Dabei sollen Themen in der Tiefe behandelt werden, unter anderem Jugend und Gesundheit, Jugend und Medien, Jugend und Wirtschaft.
Der 8. Dezember ist der Bündnisstart. In einem Jahr soll mit einer gemeinsamen Konferenz Zwischenbilanz gezogen werden. Währenddessen soll das Bündnis weiterwachsen – auf Grundlage von Vorschlägen bereits beteiligter Persönlichkeiten.