Ideen gegen Lebensmittelverschwendung ausgezeichnet

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„Zu gut für die Tonne!“ – Bundespreis 2022 Ideen gegen Lebensmittelverschwendung ausgezeichnet

Die Gewinner stehen fest! Mit dem Bundespreis „Zu gut für die Tonne!“ zeichnet das Bundesernährungsministerium herausragende Projekte aus, die dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. In diesem Jahr hatten sich rund 100 Projekte für den Wettbewerb beworben, von denen 16 nominiert wurden. Wir stellen einige der Preisträger vor.

3 Min. Lesedauer

Trophäen des „Zu gut für die Tonne“ Preises 2022

„Zu gut für die Tonne“ legte erneut ein besonderes Augenmerk auf den Zusammenhang zwischen Lebensmittelverschwendung und Ressourcenverbrauch.

Foto: BMEL/Photothek

„Wir wollen, dass mehr Lebensmittel dort landen, wo sie hingehören: auf den Teller“, betonte Bundesernährungsminister Cem Özdemir bei der Preisübergabe des diesjährigen Bundespreises „Zu gut für die Tonne!“. Wertvolle Nahrung dürfe nicht in der Tonne, im Trog oder Tank verschwinden – gerade „angesichts der multiplen Krisen, die wir gerade erleben“.

Der sorgsame Umgang mit Ressourcen - besonders mit Lebensmitteln – gehe alle an, so der Minister – Politik, Wirtschaft sowie Verbraucherinnen und Verbraucher. „Unsere Preisträgerinnen und Preisträger führen uns vor Augen, dass es überall im Alltag Möglichkeiten gibt, Lebensmittel zu retten und damit auch das Klima zu schützen“, erklärte Özdemir.

Wettbewerb hat gesamte Lebensmittelversorgungskette im Blick

Ob Unternehmen, Start-up, Gastronomie, landwirtschaftlicher Betrieb, wissenschaftliche Einrichtung, Privatperson, NGO, Kommune oder Initiative – jedes Projekt mit einem innovativen Ansatz konnte sich bewerben.

Die Jury legte bei der Preisvergabe den Schwerpunkt auf den Zusammenhang zwischen Lebensmittelverschwendung und Ressourcenverbrauch. Denn wie wir mit unserem Essen umgehen, wirkt sich auf unser Klima aus: Die Produktion und Verarbeitung, die Lagerung und der Transport von Lebensmitteln beanspruchen wertvolle Ressourcen wie Wasser, Ackerboden und Energie. Dabei werden Treibhausgase wie CO2 freigesetzt – völlig umsonst, wenn Lebensmittel dann weggeworfen werden. Beispiele: Bis ein Kilogramm Äpfel im Supermarktregal liegt, sind 820 Liter Wasser geflossen. Um ein Kilogramm Käse herzustellen, werden mehr als 5.000 Liter benötigt. 

Gewinnerprojekte des „Zu gut für die Tonne!“ – Bundespreises 2022

Kategorie Landwirtschaft & Produktion

Kultimativ GmbH: Heldenbrot (Konstanz, Baden-Württemberg):
Das „Heldenbrot“-Team betrachtet Brotreste als Rohstoff mit großem Zukunftspotential: Das Unternehmen kauft übriggebliebenes Brot bei Bäckereien an und verarbeitet es zunächst zu Brotgranulat. Dieses kann dann in einer Vielzahl von Produkten zum Einsatz kommen und einen großen Teil herkömmlicher Zutaten wie zum Beispiel Mehl ersetzen.

Kategorie Handel

Marktschwärmer Deutschland (Equanum GmbH): Onlineshop trifft regionalen Bauernmarkt (Berlin): 
Die Initiative Marktschwärmer Deutschland betreut von Berlin aus die Onlineplattform marktschwaermer.de, auf der bundesweit regionale Erzeugerinnen und  Erzeuger saisonale Lebensmittel anbieten. Kundinnen und Kunden können den vorbestellten Einkauf wöchentlich in sogenannten Schwärmereien in ihrer Nachbarschaft abholen.

Kategorie Gastronomie

Community Kitchen Food GmbH: Community Kitchen München (München, Bayern):
Montags bis freitags sowie sonntags bietet die Community Kitchen im Münchener Stadtteil Neuperlach frische Mahlzeiten aus geretteten Lebensmitteln an. Ihr Ziel ist, Lebensmittelverschwendung zu verringern und so zum Klimaschutz beizutragen. Die Initiative will ein Bewusstsein dafür in der Öffentlichkeit zu schaffen sowie Bedürftigen Mahlzeiten zu ermöglichen.

Kategorie Gesellschaft & Bildung

WERTvoll macht Schule gUG: Lebensmittel WERTschätzen in der Schule (Fürth, Bayern):
Auf der Plattform www.unterrichtsmaterial.digital der Fürther Bildungsinitiative WERTvoll macht Schule stellen erfahrene Lehrkräfte Unterrichtsmaterialien kostenlos zur Verfügung. Eine aktuelle Unterrichtseinheit vermittelt sechs- bis zwölfjährigen Schülerinnen und Schülern grundlegendes Wissen und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten in punkto Lebensmittelwertschätzung.

Kategorie Digitalisierung

Friedhold GmbH: Friedhold (Visselhövede, Niedersachsen):
Das Start-up Friedhold ermöglicht es landwirtschaftlichen Betrieben unkompliziert einen digitalen Hofladen zu errichten. Der so organisierte Vorverkauf bewahrt wertvolle Lebensmittel vor der Tonne, denn Produkte wie Fleisch oder Gemüse werden verkauft noch vor der Schlachtung der Tiere und bevor das Gemüse geerntet wird.

Weitere Informationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern finden sie auf der Webseite von „Zu gut für die Tonne!“ .

Neue App „Zu gut für die Tonne!“

Lecker kochen und nebenbei Lebensmittel retten? Das geht ganz einfach mit der neu aufgelegten Rezepte-App von „Zu gut für die Tonne!“. Die App schlägt Nutzerinnen und Nutzern gezielt zu ihren Reste-Zutaten passende Rezepte vor. So hilft die App mit viele leckeren und praktischen Reste-Rezepten und Haltbarkeitstipps beim Verwerten von Resten – ohne großen Aufwand und Einkauf. Die App ist kostenfrei im Google Play Store, im Apple Store oder direkt im Browser verfügbar.

Jährlich fallen in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette circa elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, sechseinhalb Millionen Tonnen davon allein in Privathaushalten. Dazu zählt auch Unvermeidbares wie Obst- und Nussschalen, Kaffeesatz oder Knochen. Mit der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung will die Bundesregierung bis 2030 die Lebensmittelabfälle in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette halbieren und Lebensmittelverluste reduzieren.