Scholz besucht BVG-Ausbildungscampus
Bundeskanzler Scholz hat die Bedeutung der Berufsausbildung für jeden Einzelnen und für die Zukunft des gesamten Landes hervorgehoben. Ziel sei es, die duale Ausbildung auch für junge Menschen aus dem Ausland attraktiv zu machen, so Scholz bei seinem Besuch des neuen Ausbildungscampus der Berliner Verkehrsbetriebe.
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Emily Nikolay hat nach Überzeugung von Olaf Scholz alles richtig gemacht. Die 17-Jährige hat sich nach der Schule für eine Berufsausbildung beworben – und hatte bei den Berliner Verkehrsbetrieben Erfolg. Als angehende KFZ-Mechatronikern kümmert sie sich täglich um die Wartung und Reparatur des Fuhrparks der Berliner Verkehrsbetriebe – und kann so ihrer großen Leidenschaft für das Handwerk nachgehen.
Für sie war klar, dass sie eine technische Ausbildung machen wollte, „denn als Kind habe ich schon an Regalen geschraubt“, erzählt sie. „Und die Berufsausbildung ist das Beste, was mir passiert ist. Ich bin dadurch viel selbstständiger geworden und habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen“.
Ihr Können und Engagement kann sie dem Bundeskanzler persönlich zeigen. Bei seinem Rundgang durch den Ausbildungscampus hat Emily die Aufgabe, ihm eine sogenannte Radgreifanlage zu präsentieren. Damit werden beispielsweise Busse angehoben.
„Alle sollten die Chance für eine Ausbildung haben“
Die Chance, den Bundeskanzler direkt zu sehen und sich mit ihm auszutauschen, hat auch Ahmad Mohammad Sharef. Der 29-Jährige Elektroniker für Betriebstechnik ist vor einigen Jahren aus Syrien nach Deutschland geflüchtet. Zuvor hatte er in seinem Heimatland studiert. Bei der BVG kümmert er sich unter anderem um die Beleuchtung von U-Bahnhöfen – und bringt sein Wissen als Ausbilder ein. Von der hohen Qualität der dualen Berufsausbildung in Deutschland ist er überzeugt. Daher sollten „alle Jugendlichen eine Chance haben, eine Ausbildung zu machen“.
„Ausbildung ist wichtig in unserem Land“
Bundeskanzler Olaf Scholz zeigt sich von der Motivation und dem Engagement der Auszubildenden und den Ausbilderinnen und Ausbildern beeindruckt. „Das Ausbildungsjahr beginnt, und ich bin sehr froh, dass ich hier in einem so großen neuen Gebäude als Ausbildungs- und Lehrbetrieb der BVG dabei sein kann, wie es hier losgeht. Das zeigt, wie wichtig Ausbildung in unserem Land ist“.
Es sei ja auch eine ganz besondere Tradition in Deutschland, „dass wir Berufe ergreifen, dass wir sie erlernen und lange üben, um sie gut ausüben zu können. Dass das immer wieder und immer neu junge Leute in unserem Land tun, ist gut für unsere gemeinsame Zukunft“, so der Kanzler.
Der Besuch des Bundeskanzlers im BVG-Ausbildungscampus ist Teil der Initiative „Sommer der Berufsausbildung“. Dabei werben die Bundesregierung und die Sozialpartner für die Attraktivität der dualen Ausbildung und die Vielfalt der Ausbildungsberufe. Noch bis Ende September erhalten Interessierte auf Social Media und zahlreichen Veranstaltungen auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene wichtige Informationen.
Die duale Berufsausbildung zu stärken ist dem Bundeskanzler ein wichtiges Anliegen – auch um dem aktuellen Mangel an Fachkräften zu begegnen. „Wir müssen natürlich bei dieser Gelegenheit auch dafür sorgen, dass wir immer genug junge Leute haben, die gut qualifiziert sind“. Dies habe etwas mit den Aktivitäten der Schulen und der Bildungsmöglichkeiten zu tun.
Nach Meinung des Kanzlers muss man „viele davon überzeugen, dass das Ergreifen eines Berufs, den man mit einer Lehre, mit einer Berufsausbildung erlernen kann, unverändert wichtig ist“.
Deutschland-Pakt
Für Scholz ist es zudem wichtig, die gute Tradition der dualen Ausbildung in Deutschland auch für junge Menschen aus dem Ausland interessant zu machen. Auch, um hier später berufstätig sein zu können. Diesen Punkt beinhalte auch der Deutschland-Pakt. Da gehe es um die Frage: „Wie können wir mit unseren Möglichkeiten dazu beitragen, dass genug ausgebildet wird und wir genügend junge Frauen und Männer überzeugen können, eine Berufsausbildung hierzulande zu beginnen, zu beenden und darauf ein gutes Berufsleben aufzubauen?“
Die BGV-Auszubildende Emily Nikolay und Ausbilder Ahmad Mohammad Sharef brauchen nicht mehr überzeugt zu werden. „Eine Ausbildung ist immer eine gute Entscheidung“, findet der 29-Jährige. Und Emily betont: „Es gibt jeden Tag etwas Neues, was man für sein ganzes Leben mitnimmt“.
Die Bundesregierung stärkt die berufliche Bildung mit einer Reihe von Maßnahmen, beispielsweise der Ausbildungsgarantie. Ziel ist, allen Jugendlichen den Zugang zu einer vollqualifizierten, möglichst betrieblichen Ausbildung zu ermöglichen. Darüber hinaus fördert die „Exzellenzinitiative Berufliche Bildung“ die frühzeitige Berufsorientierung an Schulen.