Offizieller Besuch des Bundeskanzlers in Argentinien, Brasilien und Mexiko (Teil zwei von sieben) vom 14. bis 21. September 1996 - Besuch in der Republik Argentinien - Einweihung des Mercedes-Werkes

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Offizieller Besuch des Bundeskanzlers in Argentinien, Brasilien und Mexiko (Teil zwei von sieben) vom 14. bis 21. September 1996 - Besuch in der Republik Argentinien - Einweihung des Mercedes-Werkes

  • Bulletin 80-96
  • 11. Oktober 1996

Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl hielt anläßlich der Einweihung der neuen
Fabrik der Mercedes Benz AG Argentinien am 16. September 1996 in
Buenos Aires folgende Rede:

Verehrter Herr Präsident, lieber Freund,
Exzellenzen,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
und vor allem: liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
von Mercedes Benz Argentina,

ich freue mich, heute gemeinsam mit Ihnen das neue Transporter-Werk von
Mercedes Benz in Argentinien einzuweihen. Ich denke, dies ist heute ein guter
Tag für Ihr Land, für diese Stadt und die Region – vor allem aber für die
Menschen, die Männer und Frauen, die hier Arbeit finden und damit eine sichere
und gute Zukunft. Ich möchte daher zunächst all jenen danken, die diese Stunde
möglich gemacht haben: Dem Vorstand von Mercedes Benz und all den
Mitarbeitern, die auf dieses Ziel hingearbeitet haben. Zugleich danke ich all
denen, die ganz selbstverständlich geholfen haben: den örtlichen Behörden, dem
Gouverneur und seinen Mitarbeitern, der Regierung des Landes und vor allem
Ihnen, Herr Präsident.

Das Engagement von Mercedes Benz ist beispielhaft für die traditionell guten
und engen Wirtschaftsbeziehungen zwischen unseren Ländern. Mercedes Benz hat
schon früh die Brücke zwischen Deutschland und Argentinien geschlagen: Bereits
1952 wurde die erste Produktionsstätte in Argentinien gegründet. Es waren jene
Jahre, in denen der Name Juan Manuel Fangio rund um die Welt ging. Wir in
Deutschland, ich war damals noch Student, waren begeistert von seinen
Erfolgen, von seiner großen Persönlichkeit und vom „Silberpfeil“ aus
Deutschland.

Die neue Fabrik hier ist – mit ihrem Investitionsvolumen von 150 Millionen
D-Mark – vor allem auch Ausdruck des Vertrauens der deutschen Wirtschaft in
die wirtschaftliche Stabilität, die Entwicklung und Zukunft Argentiniens.
Mercedes Benz wird von hier aus auch die Märkte in den Nachbarländern mit
Transportfahrzeugen beliefern. Damit steht nicht nur Argentinien als
attraktiver Produktionsstandort im Blickpunkt, sondern der gesamte
südamerikanische Wirtschaftsraum. Zugleich wird daran auch deutlich, welche
wirtschaftliche Dynamik der Abbau von Handelsbarrieren, die Förderung des
Freihandels und die zunehmende wirtschaftliche und politische Integration
Südamerikas auszulösen vermögen.

Mit seinem neuen Transporter-Werk leistet Mercedes Benz einen wichtigen
Beitrag zum Transfer moderner Technologie. Neue, international
wettbewerbsfähige Arbeitsplätze werden in Argentinien entstehen. Mit dem neuen
Werk wird sich eine mittelständisch geprägte Zulieferindustrie entwickeln.
Dadurch werden weitere Arbeitsplätze geschaffen.

Für den Erfolg dieses Unternehmens sind neue Technologien und hochmoderne
Maschinen notwendig. Aber Maschinen allein bewegen nichts, es kommt auf die
Menschen an und ihre Bereitschaft, etwas zu leisten – gute, qualifizierte
Arbeit. Ich möchte deshalb besonders hervorheben, daß Mercedes Benz erhebliche
Anstrengungen im Bereich der Aus- und Fortbildung unternimmt. Gerade dies ist
eine zentrale Investition in die Zukunft dieses Landes.

Gut ausgebildete Fachkräfte sind ein wichtiges Fundament für wirtschaftlichen
Erfolg. Unsere Erfahrungen in Deutschland zeigen, daß qualifizierte Ausbildung
der Schlüssel zur Sicherung sozialer Stabilität, zu Beschäftigung und
wirtschaftlicher Entwicklung ist. Ich biete Ihnen – wir haben es bereits in
unseren Gesprächen erörtert, Herr Präsident – auf dem Wege der
Berufsausbildung unsere Unterstützung an. Alles was Sie jetzt in die
Ausbildung junger Leute investieren, ist eine Abschlagzahlung für eine gute
Zukunft – sowohl für die erfolgreiche Entwicklung der einzelnen Unternehmen
wie auch der Wirtschaft insgesamt.

Herr Präsident, meine Damen und Herren, liebe Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, ich wünsche mir, daß in vielen Jahren und Jahrzehnten hier viele
Menschen Arbeit finden und damit eine Chance für einen guten Lebensweg, für
sich und ihre Familien, ihre Kinder, und all jene, die ihnen nahestehen. Ich
wünsche Ihnen allen Glück auf Ihrem Lebensweg, Erfolg und Gottes Segen.

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