Offizieller Besuch des Bundeskanzlers in Argentinien, Brasilien und Mexiko (Teil sieben von sieben) vom 14. bis 21. September 1996 - Besuch in den Vereinigten Mexikanischen Staaten - Besuch des VW-Werkes in Puebla

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Offizieller Besuch des Bundeskanzlers in Argentinien, Brasilien und Mexiko (Teil sieben von sieben) vom 14. bis 21. September 1996 - Besuch in den Vereinigten Mexikanischen Staaten - Besuch des VW-Werkes in Puebla

  • Bulletin 80-96
  • 11. Oktober 1996

Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl hielt anläßlich des Besuches des VW-Werkes in
Puebla am 20. September 1996 folgende Rede:

Herr Präsident,
meine sehr verehrten Damen und Herren,

ich freue mich, heute bei Ihnen im Produktionswerk von Volkswagen-Mexiko in
Puebla zu sein. Bereits vor 30 Jahren begann hier die Produktion von
Automobilen. In dieser Zeit hat sich Puebla zu einem der wichtigsten
Automobil-Standorte in Mexiko entwickelt. Hier wurde die Erfolgsgeschichte des
weltweit bekannten VW-Käfers fortgesetzt.

Viele Menschen in unserem Land waren und sind froh darüber. Der „Käfer“ ist
für die Deutschen nicht irgendein Auto. Er ist für viele Menschen das Auto
schlechthin. Für die ältere Generation ist er Symbol für den Wiederaufbau
unseres Landes nach dem Krieg und für die damals neu gewonnene Mobilität. Uns
Deutschen ist der Käfer einfach ans Herz gewachsen. Ich habe mich gefreut, so
viele dieser robusten und zuverlässigen Autos auf mexikanischen Straßen fahren
zu sehen. Bis heute sind weltweit 21,5 Millionen Käfer vom Band gerollt. Dies
ist auch ein gutes Stück gemeinsamer Automobiltradition zwischen Mexiko und
Deutschland.

Der weitere Ausbau dieses Werkes steht stellvertretend für das wachsende
Interesse der deutschen Wirtschaft am Investitionsstandort Mexiko. Dies ist
vor allem auch ein Verdienst der Politik der wirtschaftlichen Reformen. Der
eingeschlagene Kurs der wirtschaftlichen Öffnung und Privatisierung wurde
selbst während der kürzlichen Währungskrise konsequent weiterverfolgt – dies
hat das Vertrauen in die mexikanische Wirtschaft nachhaltig gestärkt. Mexiko
ist eine feste Brücke zwischen den nord- und südamerikanischen Märkten!

Wirtschaftliche Stabilität, Verläßlichkeit und seine geographische Lage machen
Mexiko zu einem attraktiven Investitionsstandort – gute Gründe, auch die neue
Version des Käfers in Mexiko zu produzieren. Mit einer Milliarde Dollar, die
gemeinsam von Volkswagen und den Zulieferunternehmen aufgebracht werden, ist
es die größte Investition der deutschen Wirtschaft in Mexiko.

Besonders unterstreiche ich die Beteiligung mittelständischer Unternehmen an
diesem Vorhaben. Der Mittelstand ist seit jeher – gerade in Deutschland – ganz
entscheidende Triebkraft für wirtschaftliche Dynamik und das Entstehen neuer
Arbeitsplätze. Und wir wissen ebenso: Der Erfolg auch dieser Investition steht
und fällt mit der Qualifikation und dem Engagement der Menschen, die hier
arbeiten – Männer und Frauen, die sich mit ihrer Arbeit identifizieren, die
ihre Chance erkennen und die ihre Chance nutzen. Sie tragen maßgeblich zur
Qualität der Produkte und zur Rentabilität der Investition bei.

Um so mehr begrüße ich, daß Volkswagen hier in Puebla bereits frühzeitig mit
der dualen Berufsausbildung begonnen hat. Denn unsere Erfahrungen in
Deutschland unterstreichen die herausragende Bedeutung gut ausgebildeter
Fachkräfte – für die Perspektiven des Unternehmens wie auch der Arbeitnehmer
selbst. So wünsche ich allen Männern und Frauen, die hier arbeiten, viel
Freude an der Arbeit und für ihren Lebensweg Gesundheit, Glück und Gottes
Segen.

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