erklaerung des bundeskanzlers zum gedenken an den 20. juli 1944

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heute jaehrt sich zum 45. male der tag, an dem graf
stauffenberg und seine mitverschworenen unter einsatz
ihres lebens versucht haben, die ns-diktatur zu beseitigen,
den von hitler begonnenen vernichtungskrieg zu beenden
und den rechtsstaat in deutschland wiederherzustellen.


der 20. juli 1944 ist mehr als ein tag nationalen
gedenkens, er bleibt aktuelle mahnung an jeden deutschen, sich
und sein gesellschaftliches handeln in die verantwortung
fuer demokratische freiheit und gerechtigkeit zu stellen.
gerade im 40. jubilaeumsjahr der bundesrepublik
deutschland und in erinnerung an die zeit vor 50 jahren, als
hitler den zweiten weltkrieg entfesselte, bekennen wir uns zu
unserer verantwortung, die aus dem erschrecken vor dem
vernichtungswahnsinn der nationalsozialistischen
gewaltherrscher, aber auch aus dem opfermut unserer
widerstandskaempfer erwaechst - einer verantwortung fuer
frieden und menschlichkeit, freiheit und recht.


diese werte gehoeren unaufloeslich zusammen. auf diesem
sittlichen fundament entstand die bundesrepublik
deutschland als ein freiheitliches gemeinwesen, dessen
grundgesetz als hoechstes gut die wuerde des menschen schuetzt.
aus dieser verantwortung muss unsere politik dem frieden
dienen, die freiheit bewahren und die zukunft gestalten.
die frauen und maenner des deutschen widerstandes
haben es fuer unser land leichter gemacht, wieder in die
gemeinschaft jener voelker aufgenommen zu werden, fuer die
menschenrechte, soziale verantwortung, demokratische
freiheit und friedliches miteinander unverzichtbare
grundlagen einer menschenwuerdigen staats- und
gesellschaftsordnung sind.


ihnen, die deutschland retten und erneuern wollten, haben
wir zu danken, dass mit der totalen niederlage nicht die
totale aechtung verbunden gewesen ist.


aus unserer vergangenheit unter der ns-gewaltherrschaft
mit ihrem rassen- und vernichtungswahn wissen wir
deutschen, wohin die vergoetzung von staat, partei und
politischer fuehrung sowie das schweigen gegenueber totalitaerer
rechtsbeugung und unmenschlichkeit letztlich fuehren.


wir koennen die frauen und maenner des deutschen
widerstandes gegen das ns-regime nicht besser ehren, als dass
wir ihre ideale, beweggruende und taten im lichte unserer
gegenwart immer neu wuerdigen und den heranwachsenden
generationen deutlich machen, dass die demokratisch-
freiheitliche grundordnung auch in unserem land immer
wieder gegen radikale stroemungen verteidigt werden muss.