Amman, 21.06.18: Die erste Station ihrer Jordanienreise führt Bundeskanzlerin Merkel in die Deutsch-Jordanische Universität. Begrüßt wird sie von der Präsidentin der Universität, Manar Fayyad.
Die Studenten diskutieren mit Merkel u.a. über Flüchtlingspolitik, den Syrien-Konflikt, Bildung und die Förderung von Frauen. Rund 4300 Studenten lernen an der von Deutschland geförderten Universität.
Im Anschluss geht es zu Gesprächen mit König Abdullah II ibn Al Hussein und Kronprinz Hussein bin Abdullah zum Husseiniye-Palast.
Im Mittelpunkt der Gespräche: die Lage in der Region. Jordanien hat aus dem benachbarten Syrien fast 700.000 Flüchtlinge aufgenommen.
Deutschland wird das Land bei seinen vom Internationalen Währungsfonds IWF verlangen Reformbemühungen mit einem zusätzlichen Kredit in Höhe von 100 Millionen US-Dollar unterstützen.
Zum Abschluss besucht Bundeskanzlerin Merkel die Luftwaffenbasis in Al-Azraq.
Die Bundeswehrsoldaten sind Teil einer Koalition aus mehr als 60 Nationen und unterstützen den Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).
Unter anderem sieht das Mandat die Aufklärung aus der Luft, Einsatzunterstützung durch Tankflugzeuge sowie See- und Luftraumüberwachung vor.
Danach reist die Kanzlerin weiter in den Libanon. Hier wird sie am Abend in der Hauptstadt Beirut von Ministerpräsident Saad Rafiq Hariri begrüßt.
Auch der Libanon kämpft mit den Auswirkungen des Bürgerkriegs im Nachbarland Syrien. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hat das Land fast eine Million Flüchtlinge aufgenommen.
Beirut, 22.06.18: Der nächste Tag beginnt mit einem Austausch mit UN-Vertretern über die Flüchtlingsproblematik.
Es folgt ein Besuch in der Ras-Beirut-Doppelschicht-Schule, die Kinder vom Kindergartenalter bis zur 9. Klasse unterrichtet.
Die Schule wird durch das "Reaching All Children with Education"-Programm gefördert, in Zusammenarbeit mit UNICEF. Die deutsche Unterstützung erfolgt über die Entwicklungsbank KfW.
Vormittags lernen je ca. 250 libanesische Kinder und syrische Flüchtlingskinder in der Einrichtung. Am Nachmittag können noch einmal rund 600 syrische Flüchtlingskinder die Schule besuchen.
Der Libanon hat mit 1,2 Millionen mehr Flüchtlinge aufgenommen als Deutschland. Auch Deutschland wolle einen Beitrag dazu leisten, dass die Menschen in ihre Heimat zurückkehren könnten.
"Aber es müssen sichere Bedingungen sein, wenn eine Rückkehr in Betracht gezogen werden soll", sagt Merkel.
Bevor es am Nachmittag wieder zurück nach Deutschland geht, steht noch ein Treffen im Präsidentenpalast auf dem Programm.
Mit Präsident Michel Aoun spricht Bundeskanzlerin Angela Merkel hier über aktuelle Themen.