Fotoreihe
Am 27. und 28. August kamen die EU-Außenministerinnen und Außenminister zum sogenannten Gymnich-Treffen in Berlin zusammen, um über aktuelle Themen der europäischen Außenpolitik zu sprechen. Woher kommt der klangvolle Name und was steckt eigentlich hinter dem Format? Eine Erklärung in Bildern.

Beim aktuellen Gymnich-Treffen in Berlin standen die Beziehungen zur Türkei und Russland, die Lage in Belarus und die strategische Antwort der EU auf Covid-19 im Mittelpunkt. Ausgerichtet wird das Treffen traditionell von dem Land, das gerade die EU-Ratspräsidentschaft innehat.
Das erste Gymnich-Treffen fand auf Initiative des damaligen deutschen Außenministers Walter Scheel am Wochenende des 20. April 1974 statt. Angesichts von Ölkrise, Vietnamkrieg und Watergate-Affäre waren die europäischen Außenminister "so besorgt, dass sie sich zu einem informellen, dringlichen Treffen in einem deutschen Schloss namens Gymnich trafen", erklärt der spätere EU-Kommissar für Außenbeziehungen, Christopher Patten.
Der Tagungsort, das Schloss Gymnich in Erftstadt bei Bonn, ist bis heute namensgebend für das seither halbjährlich stattfindende EU-Außenminister-Treffen. Das im 14. Jahrhundert erbaute Schloss gehörte über Jahrhunderte zum gleichnamigen rheinischen Rittergeschlecht und diente über mehrere Jahre als Gästehaus der Bundesregierung.
Am 5. März 1988 lud Außenminister Hans-Dietrich Genscher (r.) nach Konstanz ein. Das Bild Genschers mit seinem dänischen Amtskollegen Uffe Ellemann-Jensen verdeutlicht den informellen Charakter des Gymnich-Treffens, das meist am Wochenende stattfindet. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes hat dies vor einiger Zeit einmal so formuliert: "Es gibt also keinen Schlips und möglichst wenige Beamte."
Nach Gymnich-Tradition wird die Tagesordnung auf wenige Themen beschränkt, damit ausführlich diskutiert werden kann. In der Regel gibt es auch keine Beschlüsse oder Abschlusserklärungen. So wurde es auch am 10./11. September 1994 gehalten, als sich die europäischen Außenminister auf Einladung ihres deutschen Amtskollegen Klaus Kinkel (5.v.l., vorne) in Bansin auf Usedom trafen - zum ersten Mal im wiedervereinigten Deutschland.
In Deutschland fand das letzte Treffen im März 2007 statt. Auf Einladung des damaligen Außenministers Frank-Walter Steinmeier (r.) versammelten sich die mittlerweile 27 EU-Außenministerinnen und Außenminister in Bremen. Hier ist er in freundschaftlicher Atmosphäre zusammen mit dem damaligen Außenbeauftragten der EU, Javier Solana, zu sehen.
2020 hat Deutschland wieder die Ratspräsidentschaft inne – unter besonderen Vorzeichen. Die Covid-19-Pandemie und ihre Folgen sind nicht nur ein beherrschendes politisches Thema während der Ratspräsidentschaft. Es sorgt auch für Treffen mit Abstandsregelungen und ein besonders ungewöhnliches Familienfoto im Lichthof des Auswärtigen Amtes in Berlin. Trotzdem ist der informelle Austausch intensiv und prägend für die EU-Außenpolitik.

Beim aktuellen Gymnich-Treffen in Berlin standen die Beziehungen zur Türkei und Russland, die Lage in Belarus und die strategische Antwort der EU auf Covid-19 im Mittelpunkt. Ausgerichtet wird das Treffen traditionell von dem Land, das gerade die EU-Ratspräsidentschaft innehat.
Das erste Gymnich-Treffen fand auf Initiative des damaligen deutschen Außenministers Walter Scheel am Wochenende des 20. April 1974 statt. Angesichts von Ölkrise, Vietnamkrieg und Watergate-Affäre waren die europäischen Außenminister "so besorgt, dass sie sich zu einem informellen, dringlichen Treffen in einem deutschen Schloss namens Gymnich trafen", erklärt der spätere EU-Kommissar für Außenbeziehungen, Christopher Patten.
Der Tagungsort, das Schloss Gymnich in Erftstadt bei Bonn, ist bis heute namensgebend für das seither halbjährlich stattfindende EU-Außenminister-Treffen. Das im 14. Jahrhundert erbaute Schloss gehörte über Jahrhunderte zum gleichnamigen rheinischen Rittergeschlecht und diente über mehrere Jahre als Gästehaus der Bundesregierung.
Am 5. März 1988 lud Außenminister Hans-Dietrich Genscher (r.) nach Konstanz ein. Das Bild Genschers mit seinem dänischen Amtskollegen Uffe Ellemann-Jensen verdeutlicht den informellen Charakter des Gymnich-Treffens, das meist am Wochenende stattfindet. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes hat dies vor einiger Zeit einmal so formuliert: "Es gibt also keinen Schlips und möglichst wenige Beamte."
Nach Gymnich-Tradition wird die Tagesordnung auf wenige Themen beschränkt, damit ausführlich diskutiert werden kann. In der Regel gibt es auch keine Beschlüsse oder Abschlusserklärungen. So wurde es auch am 10./11. September 1994 gehalten, als sich die europäischen Außenminister auf Einladung ihres deutschen Amtskollegen Klaus Kinkel (5.v.l., vorne) in Bansin auf Usedom trafen - zum ersten Mal im wiedervereinigten Deutschland.
In Deutschland fand das letzte Treffen im März 2007 statt. Auf Einladung des damaligen Außenministers Frank-Walter Steinmeier (r.) versammelten sich die mittlerweile 27 EU-Außenministerinnen und Außenminister in Bremen. Hier ist er in freundschaftlicher Atmosphäre zusammen mit dem damaligen Außenbeauftragten der EU, Javier Solana, zu sehen.
2020 hat Deutschland wieder die Ratspräsidentschaft inne – unter besonderen Vorzeichen. Die Covid-19-Pandemie und ihre Folgen sind nicht nur ein beherrschendes politisches Thema während der Ratspräsidentschaft. Es sorgt auch für Treffen mit Abstandsregelungen und ein besonders ungewöhnliches Familienfoto im Lichthof des Auswärtigen Amtes in Berlin. Trotzdem ist der informelle Austausch intensiv und prägend für die EU-Außenpolitik.