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Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte nach dem Bekanntwerden mehrerer Fälle von seltenen Hirnvenen-Thrombosen alle vorliegenden Daten sehr genau analysiert. Bis zum 16. März 2021 sind ca. 20 Mio. Menschen in Großbritannien und der Europäischen Union mit AstraZeneca geimpft worden. In 25 Fällen traten im zeitlichen Zusammenhang mit den Impfungen Thrombosen auf, wobei nicht sicher nachzuweisen sei, dass die Impfungen die Vorfälle verursacht hätten. In 7 Fällen habe es Blutgerinsel in mehreren Blutgefäßen gegeben, in 18 Fällen sei es zu einer zerebralen Sinusvenenthrombose gekommen (= Blutgerinsel in den großen venösen Blutleitern des Gehirns). In 9 Fällen verlief die Thrombose tödlich. Fast alle betroffenen Personen waren unter 55 Jahre alt und mehrheitlich betroffen waren Frauen. Nach den bisherigen Studien gibt es keine Hinweise, dass die Impfungen die Vorfälle verursacht hätten, allerdings könne man dies derzeit auch noch nicht vollständig ausschließen, so die EMA.
Die EMA kommt zu dem Schluss, dass der Impfstoff von AstraZeneca nach wie vor sicher und wirksam bei der Vermeidung von Covid-19-Erkrankungen sei. Der Nutzen der Impfung sei deutlich höher zu bewerten als mögliche Risiken: Durch die Impfung können schwere Verläufe der Covid-19-Erkrankung mit Aufenthalt auf einer Intensivstation sowie Todesfälle vermieden werden. Eine Covid-19-Erkrankung könne auch zur Ausbildung von Blutgerinseln führen und tödlich verlaufen. Das Risiko, nach einer Impfung eine Thrombose zu erleiden, sei extrem gering.
Die EMA empfiehlt deshalb, weiter mit dem Vakzin zu impfen, aber das Bewusstsein für mögliche Risiken zu schärfen: Impflinge und medizinisches Personal sollen über die möglichen Komplikationen aufgeklärt werden, und bei typischen Symptomen für eine Thrombose solle sofort ein Arzt aufgesucht und auf die vor kurzem erfolgte Impfung hingewiesen werden.