Zusätzliche Hilfe für Ostafrika

Dürrekrise am Horn von Afrika Zusätzliche Hilfe für Ostafrika

In Ostafrika herrscht derzeit die schlimmste Dürre seit fünf Jahrzehnten. Entwicklungsminister Müller hat zusätzliche 100 Millionen Euro für die hungernden Menschen zugesagt. Bei einer Konferenz am Mittwoch forderte Außenminister Gabriel die internationale Gemeinschaft auf, weitere Gelder bereitzustellen.

2 Min. Lesedauer

Im Staubsturm tragen Bewohner Säcke mit Nahrungsmitteln.

Die Bundesregierung stellt 2017 insgesamt 300 Millionen Euro für den Kampf gegen die Folgen der Dürre bereit.

Foto: picture-alliance / dpa

Sie ist von der Dürre besonders betroffen: die Somali-Region im Osten Äthiopiens. Die nomadisch lebende Bevölkerung findet dort kaum noch Weideflächen für ihre Viehherden, ihre Lebensgrundlage ist unmittelbar bedroht. Schon jetzt sind in der Somali-Region etwa 1,7 Millionen Menschen dringend auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen. 5,6 Millionen Menschen leiden in Äthiopien akut an Hunger.

Dauerhaften UN-Krisenfonds einrichten

"Äthiopien hat aus früheren Dürren gelernt und hat diesmal auch umfassend Vorsorge getroffen", betont Entwicklungsminister Gerd Müller. Er besucht derzeit die Somali-Region, die besonders unter der Dürre leidet. Eine der Stationen seiner Reise: eine Siedlung, in der vor den Folgen der Dürre geflohene Menschen mit dem Nötigsten versorgt werden. Sauberes Trinkwasser, Nahrung und gesundheitliche Betreuung stehen dabei im Vordergrund. Trotz der besseren Vorbereitung überfordere das Ausmaß der aktuellen Dürrekrise nicht nur Äthiopien, sondern die Region insgesamt, so Müller.

"Im Südsudan, in Somalia, in Niger, Kenia oder Kamerun sterben die Menschen an Hunger, weil die Weltgemeinschaft zu spät reagiert, weil Gelder zu zögerlich fließen und auch erst dann, wenn die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten ist", kritisiert Müller. Der Entwicklungsminister forderte daher, so schnell wie möglich einen dauerhaften UN-Krisenfonds einzurichten.

Konferenz bringt internationale Geber zusammen

Außenminister Gabriel hat am Mittwoch in Brüssel gemeinsam mit Vertretern von EU und UNO einen eindringlichen Appell formuliert. Die internationale Gemeinschaft müsse Verantwortung übernehmen und Gelder bereitstellen, um die Hungersnot abzuwehren. "Niemand kann die Ausrede haben, er wisse nicht, was auf die Menschen dort zukommt", sagte der Außenminister.

Um weltweit Unterstützung zu mobilisieren, wird sich Deutschland in den kommenden Wochen auf internationalen Geberkonferenzen einsetzen und sich mit Hilfsorganisationen vernetzen. Geplant ist auch, die Hilfszahlungen aus Deutschland aufzustocken. Die Bundesregierung werde den Bundestag hierfür um weitere Mittel bitten, sagte Gabriel.

Das Entwicklungsministerium stellt in diesem Jahr insgesamt 300 Millionen Euro im Kampf gegen die Folgen der Dürre in Ostafrika zur Verfügung. Hinzu kommen 120 Millionen Euro für Humanitäre Hilfe aus dem Haushalt des Auswärtigen Amtes. Für den Südsudan hat das Außenministerium 40 Millionen Euro und für das Horn von Afrika zusätzlich noch einmal 15 Millionen Euro Hilfsgelder eingeplant.