Tornado-Einsatz hat begonnen

Kampf gegen Terrormiliz IS Tornado-Einsatz hat begonnen

Zur Unterstützung des Kampfes gegen die Terrormiliz IS sind die ersten deutschen Tornados zu Aufklärungsflügen gestartet. Sie haben hochauflösende Fotos aufgenommen. Die Bundeswehr stationiert auf dem türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik bis zu sechs Tornados.

2 Min. Lesedauer

Tornados vom Taktischen Luftwaffengeschwader 51 'Immelmann' starten auf der Air Base von Incirlik, am 06.01.2016.

Tornados der Bundeswehr unterstützen den Kampf gegen die Terrormiliz IS.

Foto: Bundeswehr/Bärwald

Zusätzlich zu den Tornados wird in Incirlik schon seit Mitte Dezember ein Airbus A310 MRTT als Tankflugzeug eingesetzt.

Bereits am 4. Januar 2016 brachte ein Luftwaffen-Airbus von Hamburg aus zusätzliches Personal für das Einsatzkontingent in die Türkei. Zu den eingesetzten deutschen Soldaten gehören Piloten, Techniker, Bodenpersonal und Fachleute. Sie sollen das Bildmaterial der geplanten Aufklärungsflüge auswerten. Geplant ist, in Incirlik bis zu 250 deutsche Soldatinnen und Soldaten zu stationieren.

Der Tornado als Aufklärer
Seit dem Jahr 2009 verfügt die Luftwaffe über das digitale Aufklärungssystem "RecceLite". Es wird in einem Behälter am Rumpf des zweisitzigen Tornado-Schwenkflüglers angebracht. Mit dem Einsatz des "RecceLite" kann eine deutlich höhere Qualität der Aufklärungsergebnisse und eine verbesserte Auswertemöglichkeit erzielt werden.

Darüber hinaus ist eine Echtzeitübertragung der Aufklärungsergebnisse im Flug an die Bodenstation möglich. "RecceLite" ist in der Lage, hochauflösendes digitales Bildmaterial bei Tag und Nacht mit Hilfe von Infrarot- und optischen Sensoren aus niedrigen und mittleren Höhen zu sammeln.

Airbus A310 MRTT: Die fliegende Tankstelle

Zusätzlich zu den Aufklärungsjets setzt die Luftwaffe vor Ort ein Tankflugzeug des Typs Airbus A310 ein. Mit verschiedenen Einbausätzen können diese Mehrzweckflugzeuge zum Passagier- und Frachttransport sowie als MedEvac-Variante zum Verwundeten- und Krankentransport oder zur Luftbetankung eingesetzt werden.

Beim Umrüsten zur Tanker-Variante werden unter anderem vier Zusatztanks im Rumpf montiert sowie unter jeden Flügel ein rund 600 Kilogramm schwerer Betankungspod. Aus dem Pod rollt beim Betanken ein 22 Meter langer Schlauch mit einem Betankungskorb ab. Das jeweilige Empfängerflugzeug führt seine Tanksonde in den Korb ein, pro Minute können dann bis zu 1.600 Liter Treibstoff übergeben werden.

Entscheidung im Bundestag

Der Bundestag hatte nach den Terroranschlägen vom 13. November mit großer Mehrheit am 4. Dezember 2015 den Bundeswehr-Einsatz gegen den sogenannten IS beschlossen. Bis zu 1.200 Bundeswehrsoldaten werden die internationale Allianz gegen die Terrormiliz unterstützen.

Zusätzlich zu den in Incirlik stationierten Soldatinnen und Soldaten schützt eine deutsche Fregatte bereits seit dem 6. Dezember 2015 den französischen Flugzeugträger Charles de Gaulle, dessen Kampfflugzeuge Luftangriffe gegen die Terrormiliz IS fliegen.

Völkerrechtliche Grundlage für die Entsendung ist die Unterstützung Frankreichs, Iraks und der internationalen Allianz in ihrem Kampf gegen IS auf der Grundlage des in Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen garantierten Rechts auf kollektive Selbstverteidigung und im Zusammenhang mit den Resolutionen 2170 (2014), 2199 (2015) und 2249 (2015) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen.

Die Unterstützung für Frankreich erfolgt darüber hinaus in Erfüllung der Beistandspflicht des Artikel 42 Absatz 7 des Vertrags über die Europäische Union. Die Entsendung erfolgt im Rahmen und nach den Regeln eines Systems gegenseitiger kollektiver Sicherheit nach Artikel 24 Absatz 2 des Grundgesetzes.